Bekämpfung der Altersarmut von Frauen


Konferenz der Gleichstellungsminister/innen macht Bekämpfung der Altersarmut von Frauen zum Schwerpunkt

Mit der einstimmigen Verabschiedung des Leitantrags "Gleichstellung/ Geschlechtergerechtigkeit im Erwerbsleben, in der Verteilung der Sorgearbeit und in den Alterssicherungssystemen herstellen" macht sich die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK) dafür stark, von Beginn der Erwerbslaufbahn an, Anreize für mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. Die GFMK ging heute nach zweitägigen Beratungen in Weimar zu Ende.

„Altersarmut ist meist weiblich“, verdeutlichte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese den Hintergrund der Initiative. So beziehen Frauen aus der gesetzlichen Rentenversicherung mit durchschnittlich 640 Euro ein fast 40 Prozent geringeres Alterssicherungseinkommen als Männer, die auf durchschnittlich 1.025 Euro kommen (Stichtag 1. Juli 2015, Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung 2016).

Um diese Lücke zu schließen hält die GFMK umfassende Anstrengungen und Maßnahmen für erforderlich. „Dabei geht es z.B. um Lohngerechtigkeit, eine Aufwertung der sozialen Berufe, eine bessere Aufteilung von Arbeits- und Familienzeit und um Investitionen in Bildung und Erziehung“, sagte Drese. Aber auch Unternehmen seien aufgefordert, mit einer nachhaltigen Personalpolitik sowie der Gewährleistung gleicher Chancen und Startbedingungen beim beruflichen Wiedereinstieg nach Familienphasen die Bedarfe der Beschäftigten stärker in den Blick zu nehmen, so Ministerin Drese.

Die GFMK beriet seit gestern vielzählige Aspekte zu Fragen der Bekämpfung von Altersarmut von Frauen und der Veränderung der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung und Flexibilisierung.

Von besonderer Bedeutung für Ministerin Drese ist zudem die von Mecklenburg-Vorpommern mit auf den Weg gebrachte Erklärung zum Schutz der demokratischen Grundwerte und der Verteidigung des Rechtes auf Gleichheit und Gleichberechtigung. „Auch in Deutschland gibt es politische Kräfte, die Gleichstellungspolitik als Genderwahn diffamieren und das traditionelle Frauenbild zementieren wollen“, so Drese. „Gegen die Zuweisung von Geschlechterrollen, die die Freiheit einschränken, selbst zu bestimmen, wie man als Frau oder Mann leben will, müssen wir uns wehren“, betonte die Ministerin.

Schwerin - 08.06.2017
Text: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung