Das Wohlergehen der Fische im Blick


Land fördert Aquakultur-Pilotprojekt

Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern (LFA) will bis 2019 Tierwohl-Parameter für Fische aus Aquakultur vorlegen. Der geplante Indikatorkatalog auf der Basis eines computergestützten Programms soll dem Fischerzeuger die Möglichkeit geben, das Befinden seiner Fische selbst zu beurteilen und auch vorbeugend tätig zu werden, damit es den Fischen zu jedem Zeitpunkt gut geht.

„Bisher gibt es in diesem Bereich nur sehr wenige Haltungsvorschriften, die Datengrundlage ist dünn. Auch sind bisherige Ansätze oft sehr kompliziert und erfordern den Einsatz von Tiermedizinern oder Experten für Fischgesundheit. Die neuen Tierwohl-Parameter wären ein echter Fortschritt, in dem sie Kriterien für die Gesundheit möglichst vieler Arten und Haltungsformen für Erzeuger und Verbraucher transparent machen“, erklärte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Fisch einerseits und der Notwendigkeit von bestandsschonenden Maßnahmen andererseits steigt die Bedeutung der Aquakultur. Trotz des relativ geringen Produktionsanteils von 25.000 Tonnen pro Jahr gegenüber der weltweiten Produktion in Höhe von 90 Millionen Tonnen jährlich findet in der deutschen Aquakultur eine überdurchschnittliche Wertschöpfung statt. Der Erlös für Zander, Regenbogenforelle und Störe lag um 110 % über dem weltweiten Durchschnittswert.

„Gerade weil in Deutschland eine so hohe Wertschöpfung stattfindet, ist es wichtig und sinnvoll Aufwand für das Wohlergehen der Fische zu betreiben. Die Forschung soll die Produzenten dabei unterstützen, das Tierwohl in Aquakulturanlagen stärker zu berücksichtigen“, so Buchwald.

Für dieses Projekt erhält die LFA mehr als 580.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Schwerin - 06.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt