Festivalzeit in Deutschland


Erste bundesweite Musikfestivalstatistik veröffentlicht

Erstmals liegen amtliche statistische Ergebnisse für die Musikfestivals und Musikfestspiele in Deutschland vor, teilte das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mit. Daraus geht hervor, dass Rockfestivals sowie Klassik- und Barockfestivals am häufigsten stattfinden. Die Veranstalter verzeichneten 2015 rund 32 Millionen Besucher.

Der Juli ist die Festivalzeit schlechthin in Deutschland. Ein Drittel aller Veranstalter von Musikfestivals und -festspielen bot 2015 mindestens eine Veranstaltung im Juli an - mehr als in jedem anderen Monat. Dabei wurde ein breites Spektrum von Musikstilen auf die Bühnen gebracht. Den größten Anteil hatten die Rockfestivals sowie die Klassik-und Barockfestivals und -festspiele mit je rund 12 Prozent. Etwas weniger häufig war Jazz der dominierende Musikstil (8 Prozent).

Neben der hauptsächlichen Musikrichtung wurden bei den Musikfestivals und -festspielen auch oftmals Kombinationen aus Rock- und Popmusik (36 Prozent aller Veranstaltungen mit mindestens zwei Musikrichtungen), Rock und Punk (25 Prozent) sowie Jazz und Weltmusik (21 Prozent) gespielt. Durchschnittlich konnten die Fans bei einer Veranstaltung vier verschiedene Genres hören.

Da ein großer Teil der Musikfestivals und -festspiele terminlich in den Sommermonaten angesiedelt war, fand fast die Hälfte (45 Prozent) als Open-Air-Veranstaltung statt.

Der Besuch eines Musikfestivals kostete 2015 im Durchschnitt 24 EUR. Dabei reichte der durchschnittliche Eintrittspreis von 16 EUR bei Bluesfestivals bis zu 53 EUR für Veranstaltungen, die vorrangig Opern oder Operetten darboten.

Insgesamt verzeichneten die Musikfestivals und -festspiele 2015 etwa 32 Millionen Besucher.

Diese und weitere Ergebnisse wurden nun erstmals in einer Erhebung unter den Veranstaltern der bedeutendsten Musikfestivals und -festspiele in Deutschland im Jahr 2015 gewonnen. Die Erhebung wurde vom Hessischen Statistischen Landesamt im Rahmen des Projektes „Aufbau einer bundeseinheitlichen Kulturstatistik“ im Auftrag der Kultusministerkonferenz sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durchgeführt.

Befragt wurden nach ausführlicher Recherche Veranstalter von 1 641 Festivals und Festspielen, die aufgrund ihres musikalischem Programms, der künstlerischen Vielfalt und besonderen Anziehungskraft die Musiklandschaft 2015 prägten. 43 Prozent von ihnen unterstützten die freiwillige Datenerhebung mit ihren Angaben.

Die daraus erstandene Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder „Musikfestivals und Musikfestspiele in Deutschland“ steht im Statistik-Portal kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Schwerin - 03.07.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern