Hochwassersituation angespannt


Anlagen in MV sind funktionsbereit

Langanhaltender, zum Teil starker Regen hält Mecklenburg-Vorpommern und weite Teile Norddeutschlands seit Donnerstagmittag in Atem. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller sind das Ergebnis. Hierzulande bleibt die Lage an lokalen Brennpunkten weiter angespannt. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor heftigen Unwettern. Auch wird weiter mit ergiebigem Dauerregen gerechnet.

„Regen bringt nicht immer Segen. Durch den Klimawandel müssen wir davon ausgehen, dass uns solche Ereignisse künftig häufiger ereilen. Das ist nicht nur für Landwirte ein Problem, auf deren Flächen die Wassermassen enorme Schäden verursachen können. Auch die allgemeine Bevölkerung muss damit rechnen, immer öfter von den Auswirkungen solcher Ereignisse betroffen zu sein. Mein Dank gilt in diesen Stunden insbesondere den Einsatzkräften der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und natürlich allen freiwilligen Helfern. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz und haben die Lage im Griff“, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus.

Bei einer landesweiten Betrachtung der Hochwassersituation in den Flüssen gebe es aktuell aber noch keinen Grund zur Beunruhigung: „Die Lage an der Elbe ist unkritisch und nach jetzigem Stand ist hier kein Hochwasser zu erwarten. Die Pegel der übrigen Fließgewässer weisen zwar steigende Tendenz auf, kleine Bäche führen auch schon Hochwasser, aber in den größeren Gewässern wie Warnow, Recknitz, Trebel und Tollense werden zur Zeit mittlere Durchflüsse registriert. Diese Gewässer dürfte erst Sonntag und Montag eine Hochwasserwelle durchlaufen. Die Hochwasserschutzanlagen des Landes mussten daher noch nicht in Betrieb gehen. Sie sind aber überall funktionsbereit“, so der Minister.

Etwas anders ist die Situation an den großen Seen. Der Schweriner See, der Tollensesee und auch die Mecklenburger Oberseen (Müritz, Kölpinsee, Fleesensee und Plauer See) haben ihre oberen Stauziele fast erreicht. In Abhängigkeit vom weiteren Niederschlagsgeschehen kann eine kurzzeitige Überschreitung der oberen Stauziele und das Entstehen lokaler Probleme nicht ausgeschlossen werden.

Aufgrund des vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagten Niederschlagsgeschehens muss allerdings landesweit mit einer Verschärfung der Lage gerechnet werden. Auch wenn die Situation noch längst nicht so kritisch ist wie beim Hochwasser des Jahres 2011 ist Wachsamkeit geboten.

„Wir beobachten die Lage daher weiterhin genau – und das nicht nur im Ernstfall. Auch bei den turnusmäßigen Deich- und Gewässerschauen nehmen wir die Hochwasserschutzanlagen und die Gewässer im Land regelmäßig genau unter die Lupe, denn Hochwasserschutz ist und bleibt eine Daueraufgabe. Unsere Mitarbeiter befinden sich selbstverständlich auch am Wochenende in Alarmbereitschaft, sodass der Betrieb unserer Hochwasserschutzanlagen zu jeder Zeit abgesichert ist“, betonte Backhaus abschließend.

Schwerin - 30.06.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


Regenereignisse haben keine gravierenden Schäden angerichtet

Langanhaltender, zum Teil starker Regen hielt Mecklenburg-Vorpommern und weite Teile Norddeutschlands von Donnerstagmittag bis Samstag in Atem. Niederschläge von bis zu 100 mm pro m2; wie beispielsweise in Waren und Pasewalk haben regional zu hohen Wasserständen in den Fließgewässern und Seen des Landes geführt. Teilweise waren die Gewässer bordvoll und in einigen Gebieten kam es zu Überschwemmungen von Grünlandflächen, wie z.B. an der Recknitz und am Hellbach. Schäden an kommunaler Infrastruktur waren jedoch nicht zu verzeichnen.

Das ist im Vergleich zum Jahr 2011, dessen Niederschlagsmengen bis auf lokale Ausnahmen nicht erreicht wurden, auch darauf zurück zu führen, dass die Böden aufgrund der vorangegangenen Trockenzeit in der Lage waren, viel Wasser aufzunehmen und die großen Seenspeicher, wie der Schweriner See und die Müritz noch Fassungsvermögen hatten, um die Wassermengen zu speichern.

„Die Situation macht deutlich, dass Hochwasserschutz eine Daueraufgabe ist. Die Investitionen, die wir nach 2011 getätigt haben, haben sich ausgezahlt“, sagte der Umweltminister Dr. Till Backhaus. So wurden beispielsweise in Anlagen zum Hochwasser- und Überflutungsschutz in der Conventer Niederung ca. 1,8 Mio. €, davon 1,2 Mio. Fördermittel, investiert.

Backhaus lobt die gute Zusammenarbeit der Akteure vor Ort: „Durch das gemeinsame und planvolle Vorgehen der Kommunen, der Wasser- und Bodenverbände, des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg und des Landkreises Rostock sowie des Abwasserzweckverbandes Kühlung wurde ein gut abgestimmtes und wirkungsvolles Hochwasserschutzkonzept umgesetzt.“

Nach den aktuellen Prognosen sind weitere ergiebige Niederschläge in den nächsten Tagen nicht zu erwarten, so dass von einer Entspannung der Abflusssituation in allen Gewässern ausgegangen wird. Derzeit werden alle Gewässer und Anlagen aber weiter intensiv kontrolliert. Über die bei den Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt eingerichtete anlagenbezogene Rufbereitschaft ist die Kontrolle auch außerhalb der Dienstzeiten gewährleistet.

Schwerin - 03.07.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt