IntegrationsFachDienstMigration


EU-Kommission informiert sich über „IntegrationsFachDienstMigration“ in Rostock

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Projekt ist ein gutes Beispiel für den Einsatz europäischer Fördermittel in Mecklenburg-Vorpommern

Besuch aus Europa in Mecklenburg-Vorpommern: Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Harry Glawe informierten sich Egbert Holthuis (Leiter des Länderreferates D5 – Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration) und Sascha Piehl (Länderreferat D5 – Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration) in Rostock beim „IntegrationsFachDienstMigration“ (IFDM) für das Mittlere Mecklenburg und Vorpommern-Rügen. Das Projekt wird von der EU aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) gefördert. „Der IFDM ist ein gutes Beispiel für den Einsatz europäischer Fördermittel in Mecklenburg-Vorpommern. Die Unterstützung von Migranten bei der Verbesserung ihrer sprachlichen und beruflichen Kompetenzen, um in den Arbeitsmarkt integriert zu werden, ist ein wichtiges Thema, das dank des Europäischen Sozialfonds Umsetzung gefunden hat“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort und ergänzte: „Die europäischen Mittel sind ein unverzichtbarer Baustein der Unterstützung für Mecklenburg-Vorpommern, was im Ergebnis zu mehr wirtschaftlichem Wachstum, zu mehr Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt und zu mehr Wertschöpfung in den Regionen führt.“

Beratung und Betreuung von 150 Ratsuchenden pro Monat – enge Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen, Jobcentern und Kommunen

Aufgabe des IFDM (Träger: mig-ra e.V.) ist die berufliche Integration von Migranten. Dies erfolgt insbesondere durch Einzelberatungen zu allen Angeboten, die vor Ort in beruflicher, sprachlicher sowie sozio-kultureller Hinsicht relevant sind. Ebenso gehört die Weitervermittlung bei Verfahren der beruflichen Anerkennung für im Ausland erworbenen Bildungsabschlüsse von Zugewanderten und die Weitervermittlung von Migranten in die Regelangebote der Agentur für Arbeit, der Jobcenter oder in andere Möglichkeiten zum Angebot. Ergänzt wird die Beratung durch Kompetenzfeststellungsmaßnahmen in Kooperation mit den Jobcentern sowie das Erstellen von Integrationsplänen. Nach Angaben des IFDM Mittleres Mecklenburg und Vorpommern-Rügen werden monatlich an knapp zehn Standorten in dieser Region im Durchschnitt rund 150 Personen betreut. Seit Januar wurden 2.000 Beratungen durchgeführt. Derzeit kommt der größte Teil der Ratsuchenden aus Syrien. Danach folgen die Herkunftsländer Afghanistan, Eritrea, Irak und Ukraine. „Vor allem die enge Zusammenarbeit der Projektmitarbeiter mit den ortsansässigen Unternehmen, den Jobcentern und den Kommunen trägt dazu bei, dass eine passgenaue und arbeitsmarktrelevante Qualifizierung angeboten wird“, sagte Glawe.

Egbert Holthuis (Leiter des Länderreferates D5 – Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration) ergänzte: „Wie das Beispiel aus Mecklenburg-Vorpommern des ´IntegrationsFachDienstMigration´ eindrucksvoll unter Beweis stellt, ist der ESF seit seiner Gründung im Jahr 1957 gelebte Solidarität in Europa für die Bürgerinnen und Bürger der EU und für alle Menschen, die zu uns kommen, egal welcher Herkunft. Das zeichnet ihn aus, auch in diesem Jahr, wo wir 60 Jahre ESF feiern, das ist ein bedeutender Mehrwert. Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger in Form von Beschäftigung, Bildung und sozialer Eingliederung. Aber hinter dem ESF stehen nicht einfach Gelder, die für ´nette´ Projekte verwendet werden können. Wir haben genug Herausforderungen zu bewältigen und wir wissen, dass wir in Menschen investieren müssen. Wenn wir die Probleme betrachten, die uns heute beschäftigen: die Nachwirkungen der Krise, die Globalisierung, die alternde Bevölkerung und die Digitalisierung, dann sind das allesamt Herausforderungen, die uns in Europa gemeinsam betreffen – und sie sind weitreichend! Der Mehrwert einer heutigen und künftigen Struktur- bzw. ESF-Förderung ist nur dann erkennbar, wenn diese politischen Herausforderungen angegangen werden, und wenn die Förderung einfacher, effektiver, effizienter und sichtbarer wird. Angesichts dieser Herausforderungen müssen wir als Erstes sicherstellen, dass Menschen die richtigen Qualifikationen haben und beibehalten. Die Investition in unser Humankapital ist eine strategische Priorität, eine Grundvoraussetzung, um ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum in ganz Europa und für Europa zu gewährleisten. Und diesen Weg wollen wir an der Seite aller Mitgliedsstaaten und Regionen in Europa, an der Seite Mecklenburg-Vorpommerns gemeinsam weiter gehen.“

Wirtschaftsministerium unterstützt mit europäischen Mitteln vor Ort

Insgesamt drei „IntegrationsFachDiensteMigration“ (IFDM) bieten an rund 30 Standorten im Land ein flächendeckendes Beratungsangebot für Migranten an. Dies wird vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) derzeit in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro unterstützt.

Allgemeine Informationen zum Europäischen Sozialfonds (ESF) – 384,6 Millionen Euro für Mecklenburg-Vorpommern

Der ESF ist ein Finanzierungsinstrument für die Unterstützung von Beschäftigungsmaßnahmen in den Mitgliedstaaten. Gefördert werden wirtschaftliche und soziale Maßnahmen, die zur Verringerung der Armut, Stärkung der Bildung und Sicherung von Beschäftigung beitragen. Mecklenburg-Vorpommern stehen für die Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt rund 384,6 Millionen Euro aus dem ESF zur Verfügung. Seit 2014 bis Ende September 2017 wurden bislang 4.484 Vorhaben in Höhe von 66,4 Millionen Euro aus dem ESF unterstützt. „Der Einsatz des Europäischen Sozialfonds zielt schwerpunktmäßig darauf ab, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes zu unterstützen, mehr attraktive und werthaltige Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen und Männer zu schaffen sowie die soziale Teilhabe zu stärken“, betonte Glawe. Dies beinhaltet Investitionen in die schulische Bildung, die berufliche Ausbildung und Weiterbildung zur Entwicklung von Wissen und Innovation im Land. Gleichzeitig sollen Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf neue Zugänge zu Bildung und Arbeit eröffnet und damit Armutsrisiken reduziert werden.

Schwerpunktbereiche des Europäischen Sozialfonds in Mecklenburg-Vorpommern

Nachhaltige und hochwertige Beschäftigung, Mobilität der Arbeitskräfte: Die Maßnahmen dienen der Erhöhung der Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft von Unternehmen und Beschäftigten. Dies umfasst unter anderem die Unterstützung von Existenzgründungen, die Förderung der Weiterbildung von Beschäftigten, Unternehmerinnen und Unternehmern, die Unterstützung von Forscherinnen und Forschern und die Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau. Dafür sind rund 29 Prozent der ESF-Mittel vorgesehen.

Soziale Inklusion und Armutsbekämpfung: Ziel der Förderung ist die nachhaltige Integration von benachteiligten jungen Menschen und von Langzeitarbeitslosen. Dafür sollen Hindernisse auf dem Weg zur Berufsbildung und zur Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt beseitigt werden. Auch Projekte zur Stärkung der Schlüsselqualifikationen im Bereich Demokratie und Toleranz werden unterstützt. Für diese Maßnahmen stehen rund 28 Prozent der ESF-Mittel zur Verfügung.

Bildung, Kompetenzen und lebenslanges Lernen: Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen im Schulbereich, die im Rahmen des inklusiven Lernens möglichst vielen Schülern die Möglichkeit eröffnen sollen, Schulabschlüsse und die notwendigen Kompetenzen für eine spätere Berufsausbildung zu erwerben. Damit soll der Anteil der Schüler gesenkt werden, die die Schule ohne Abschluss verlassen. Zudem soll der Übergang in die Ausbildung und das Arbeitsleben erleichtert werden. Dafür sind rund 39 Prozent der ESF-Mittel vorgesehen.

Schwerin - 17.10.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit