Preisentwicklung im 1. Halbjahr setzt sich fort


Preisentwicklung im 1. Halbjahr setzt sich im Juli fort

Zu Beginn des 2. Halbjahres stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Juli 2016 um durchschnittlich 2,0 Prozent und erreichten damit diesen finanzpolitisch bedeutenden Schwellenwert. Der Gesamtindex zum Basisjahr 2010 erhöhte sich auf 110,6 Prozent. Damit war - so das Statistische Amt - die Lebenshaltung am Beispiel des Warenkorbes im Juli um gut ein Zehntel teurer als vor sieben Jahren.

Wie schon in den meisten Vormonaten sorgten auch im Juli Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 3,4 Prozent für den größten Preisauftrieb. In Fortsetzung der Preisbewegung im zweiten Quartal blieben auch im Juli die Veränderungsraten für Speisefette und -öle mit + 33,5 Prozent und für Molkereiprodukte und Eier mit + 14,7 Prozent, jeweils zum Vorjahresmonat, anhaltend hoch. Gleiches trifft auch auf Fische und Fischwaren mit + 5,2 Prozent zu. Demgegenüber gaben die durchschnittlichen Preise für Gemüse mit - 6,3 Prozent spürbar nach. Für Kaffee, Tee und Kakao war mit + 6,0 Prozent der höchste durchschnittliche Preisanstieg seit zwei Jahren zu verzeichnen. Raucher mussten für Tabakwaren im Juli durchschnittlich 4,5 Prozent mehr als vor einem Jahr entrichten.

Die Ausgaben rund ums Wohnen (ohne Energiekosten) haben einen Anteil von 24,1 Prozent am Warenkorb; sie stiegen mit + 2,1 Prozent eher moderat. Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen zogen im Juli im Jahresvergleich um 4,2 Prozent an.

Dämpfend auf die Inflation wirkte sich die Preisentwicklung bei den Energiekosten (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) aus. Für sie musste der Verbraucher im zurückliegenden Monat lediglich 0,9 Prozent mehr als im Juli 2016 aufwenden. Allerdings waren die einzelnen Energieträger daran unterschiedlich beteiligt. So stieg der Durchschnittspreis für leichtes Heizöl zwar um 3,4 Prozent, war aber immer noch um fast 19 Prozent günstiger als im Jahr 2010. Flüssiggas, vor allem im abgelegenen ländlichen Raum verbreitet, war im Mittel 5,3 Prozent teurer. Der Beschaffungspreis für Strom wiederum erhöhte sich leicht überdurchschnittlich um 2,2 Prozent und damit gegenüber dem Basisjahr 2010 um rund 30 Prozent. Die Kraftstoffpreise blieben auch im Juli vergleichsweise niedrig, stiegen im Jahresvergleich nur geringfügig um 0,7 Prozent an und waren gegenüber dem Vormonat Juni sogar leicht rückläufig (- 1,3 Prozent). Bei dieser Entwicklung lagen die Preise immer noch um 7 Prozent (Superbenzin) bzw. 11 Prozent (Dieselkraftstoff) unter dem Niveau von 2010.

Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur, die am Warenkorb immerhin einen Anteil von 11,5 Prozent haben, waren im Juli um 2,8 Prozent teurer als vor einem Jahr, im Monatsvergleich um 3,6 Prozent.

Hinweis:

Bei den Angaben im Text und in der Tabelle handelt es sich um vorläufige Ergebnisse. Endgültige Zahlen wird der Statistische Bericht M123 2017 07 enthalten.

Schwerin - 03.08.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern