Sinnlosigkeit des Inklusionsfriedens


Koalitionsstreit entlarvt Sinnlosigkeit des Inklusionsfriedens

Zum vom Bildungsministerin Hesse ausgelösten Inklusionsstreit zwischen SPD, CDU und Linken erklärt AfD-Fraktionschef Leif-Erik Holm:

AfD - Leif-Erik Holm

(Foto: Privat)

„Die Kritik an den Vorschlägen von Bildungsministerin Hesse, gewalttätige Kinder von der Inklusion auszunehmen, zeigt den ganzen Irrsinn des Inklusionsfriedens. Anstatt sich sachlich und unvoreingenommen mit den Vorschlägen der Ministerin auseinanderzusetzen, zanken SPD, CDU und Linke lieber über irgendwelche Verfahrensfragen. Hesses Vorschlag, einige wenige Förderschulen zu erhalten, ist allerdings nur halbherzig und geht nicht weit genug. Ergebnis wären nämlich extrem weite Anfahrtswege für die Schüler.

Mit dem Inklusionsfrieden sollen einzig und allein kritische Argumente gegen die Inklusion unter den Teppich gekehrt und eine offene Debatte verhindert werden. Anstatt die Öffentlichkeit offen und transparent über die Inklusionsplanungen aufzuklären, wollen die anderen Parteien lieber in irgendwelchen Hinterzimmern über das Schicksal tausender Schüler entscheiden. Dabei beweisen mittlerweile zahlreiche Studien, dass die Inklusion in Deutschland scheitert und gegen den Willen von Eltern und Schülern nicht durchgesetzt werden kann.

Der von der Landesregierung ausgerufene Generalangriff auf die Förderschulen im Land hat viele Eltern, Lehrer und Schüler verunsichert. Wieder einmal sollen gegen den Willen der Betroffenen innerhalb weniger Jahre Fakten geschaffen werden - Kritik unerwünscht. Kein Wunder also, dass sich der Widerstand gegen die Schließung der Förderschulen auch in Mecklenburg-Vorpommern formiert.

Die AfD-Fraktion lehnt einen Inklusionsfrieden strikt ab. Die Bürger haben eine ehrliche Debatte ohne ideologische Tabus verdient. Aus unserer Sicht kann Inklusion in Einzelfällen sinnvoll sein, die flächendeckende Inklusion mit zu wenig Lehrpersonal verringert jedoch sowohl die Chancen der zu fördernden Kinder als auch die der lernstarken Schüler. Deswegen wollen wir die Förderschulen flächendeckend erhalten. Kein behindertes Kind sollte in Mecklenburg-Vorpommern gegen den Willen der Eltern von der Landesregierung genötigt werden, seine bewährte Förderschule verlassen zu müssen. Genau das aber droht nun schon bald. Darüber müssen wir jetzt reden, nicht über die absolut nebensächliche Frage, welche Fraktion Frau Hesse nun wann informieren wird.“

Schwerin - 14.08.2017
Text: Alternative für Deutschland Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern

 


Inklusion: Schlechter Betreuungsschlüssel in Regelschulen ist Warnsignal

Laut der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion weichen die Betreuungsschlüssel für Kinder mit sonderpädagogischer Förderung innerhalb von MV erheblich voneinander ab. Insgesamt gab es im Schuljahr 2015/2016 rund 5.500 sonderpädagogisch geförderte Schüler und 369 Integrationshelfer. Macht 14,8 Schüler pro Integrationshelfer. Dazu erklärt der AfD-Landtagsabgeordnete Sandro Hersel:

AfD - Sandro Hersel

(Foto: Privat)

„Die Zahlen liefern einen Vorgeschmack auf das drohende Inklusionschaos. Insbesondere die massiven Unterschiede zwischen den Landkreisen sollten der Landesregierung zu denken geben. Während in Vorpommern-Rügen 7,69 sonderpädagogisch geförderte Kinder auf einen Integrationshelfer kommen, sind es in Schwerin fast 28. Wenn sich ein Integrationshelfer um 30 Schüler kümmern soll, ist das Scheitern der Inklusion an Regelschulen vorprogrammiert.

Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Qualität der Bildung und der Förderung offensichtlich vor allem vom Wohnort der Eltern abhängt. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis für die Landesregierung. Dieses Problem wird sich bei der beabsichtigten Schließung fast aller Förderschulen im Land noch verschärfen. Obwohl die Inklusion in anderen Bundesländern bereits massive Probleme verursacht, geht die Landesregierung denselben ideologischen Irrweg.

Weder ist klar, ob sich nach dem geplanten Aus für die meisten Förderschulen genügend qualifizierte Lehrkräfte finden, noch ist absehbar, wie mit besonders gewalttätigen Schülern umgegangen werden soll. Am Ende werden Eltern, Schüler aber auch Lehrer und Betreuer leiden. Dem eigentlichen Ziel der Inklusion, behinderte Schüler in die Gesellschaft zu integrieren, wird so ein Bärendienst erwiesen.“

Redaktioneller Hinweis:
1. Betreuungsschlüssel nach Landkreisen (sonderpädagogisch geförderte Kinder pro Integrationshelfer):

Rostock Landkreis: 42,6 (unvollständige Zahlen)
Ludwigslust-Parchim: 32,5 (unvollständige Zahlen)
Schwerin: 27,9
Nordwestmecklenburg: 23,9
Vorpommern-Greifswald: 13,3
Hansestadt Rostock: 13,0
MSE: 11,8
Vorpommern-Rügen: 7,7

2. Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung

Schwerin - 16.08.2017
Text: Alternative für Deutschland Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern

 


Inklusion in MV: Zwangsverordnung durch Landesregierung?

Laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion werden die Kontingente zur Lehrerfortbildung im Bereich Inklusion für das Schuljahr 2017/2018 von rund 1.000 Lehrkräften auf 2.900 Lehrkräfte knapp verdreifacht. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Stephan J. Reuken:

AfD - Stephan Reuken

(Foto: Privat)

„In den Augen der Landesregierung ist es logisch, dass sie den Lehrern an den allgemeinen Schulen Fortbildungen im Bereich Inklusion anbietet. Die Folge: Die Fortbildungskontingente vom Schuljahr 2016/2017 sollen im laufenden Schuljahr fast verdreifacht werden. Allerdings wird die optimale Bildung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht durch eine Massenrekrutierung von Lehrkräften in Sachen Inklusionsfortbildung erreicht, sondern durch gezielte Arbeit in Förderschulen.

Die Fortbildung der Lehrer kommt einer Zwangsverordnung gleich. Vollkommen grotesk ist dabei, dass es an den allgemeinen Schulen deswegen zu Unterrichtsausfall kommen kann – es sind schlichtweg zu wenig Vertretungskräfte vorhanden.

Der Inklusions-Irrsinn der Landesregierung darf nicht auf Kosten der Bildung an allgemeinen Schulen gehen. Der Erhalt der Förderschulen garantiert den betroffenen Kindern eine deutlich bessere Betreuung als die ideologische Gleichmacherei von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen.“

Redaktioneller Hinweis:
Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung

Schwerin - 12.10.2017
Text: Alternative für Deutschland Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern