Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes


Thema im Landtag

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Öffentlicher Gesundheitsdienst leistet eine hervorragende Arbeit – Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern

Am Donnerstag ist im Landtag Mecklenburg-Vorpommern die Situation im Öffentlichen Gesundheitsdienst diskutiert worden.

„Der Öffentliche Gesundheitsdienst leistet eine hervorragende Arbeit und ist innerhalb des Systems unseres Gesundheitswesens unverzichtbar. Eine Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist aber nicht durch die Landesregierung allein zu erreichen. Hier bedarf es der Unterstützung und Mitwirkung vieler Akteure“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe im Landtag in Schwerin.

Appell an Tarifpartner – Einigung ist nötig

Ärztinnen und Ärzte für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) zu gewinnen, ist eine Herausforderung. „Inzwischen sind alle Bundesländer betroffen. Verschärft wird das Problem für den Öffentlichen Gesundheitsdienst durch die Tatsache, dass Ärzte dort nicht wie Ärzte, sondern wie Verwaltungsangestellte vergütet werden. Das macht die Entscheidung für eine Tätigkeit in einem Gesundheitsamt schwerer“, sagte Gesundheitsminister Glawe weiter. Im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz wurde auf die erheblichen Einkommensunterschiede zwischen Ärzten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und Ärzten in anderen medizinischen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Praxen oder dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen aufmerksam gemacht. Die Tarifpartner wurden aufgefordert, auch die Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in den Tarifvertrag Ärzte aufzunehmen. „Aufgrund der Tarifautonomie besteht jedoch nur die Möglichkeit, an die Tarifpartner zu appellieren, was die Gesundheitsministerkonferenz durch mehrere Beschlüsse getan hat“, sagte Glawe. Vergleichbare Beschlüsse haben auch der Deutsche Ärztetag und auch der Marburger Bund gefasst.

Länderoffene Arbeitsgruppe – Erste Ergebnisse liegen vor

Als Vorsitzland der Gesundheitsministerkonferenz hat Mecklenburg-Vorpommern 2016 die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes als Leitthema eingebracht. Der unter Federführung Mecklenburg-Vorpommerns erarbeitete Beschlussentwurf „Perspektiven zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes“ wurde einstimmig beschlossen. Zur Umsetzung des Beschlusses hat Mecklenburg-Vorpommern die Federführung einer länderoffenen Arbeitsgruppe übernommen, die Maßnahmen zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes erarbeitet. „Erste Ergebnisse liegen vor. Es ist ein modernes Leitbild gefordert, in dem der Öffentliche Gesundheitsdienst als Netzwerk charakterisiert wird, das mit und in allen Gesundheitsbereichen von der Gesundheitsförderung bis zur Gesundheitsversorgung tätig ist“, sagte Glawe. Der Entwurf eines neuen Leitbildes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst befindet sich derzeit bundesweit in der Abstimmung.

Als weitere Initiative, um den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei Medizinstudenten bekanntzumachen und für eine Tätigkeit im Gesundheitsamt zu werben, werden von Amtsärzten Lehrveranstaltungen zum Öffentlichen Gesundheitsdienst an den Universitäten Rostock und Greifswald angeboten.

Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern

Die Landesregierung hat die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern der Gesundheitsämter seit Anfang der 90er Jahre im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten ununterbrochen gefördert und unterstützt. Auch die Weiterbildung von Ärzten zum Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen wurde anteilmäßig finanziert. „Der Bedarf ist gestiegen und qualitätsgerechte Fort- und Weiterbildungsangebote stehen nur sehr begrenzt zur Verfügung. Aus diesem Grund prüft die Landesregierung derzeit den Beitritt des Landes zur Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf, um den Mitarbeitern des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Mecklenburg-Vorpommern die Aus-, Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen“, sagte Glawe. Für den nächsten Doppelhaushalt sind die dafür notwendigen Haushaltsmittel angemeldet worden.

Schwerin - 06.04.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit