Verbraucherpreise sind auf 1,6 Prozent gestiegen


Teuerungsrate der Verbraucherpreise stieg im 1. Halbjahr 2017 auf 1,6 Prozent

Im Vergleich zum Jahr 2016 mit einer durchschnittlichen Steigerung der Verbraucherpreise um 0,8 Prozent gegenüber 2015 verdoppelte sich die Teuerungsrate in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 1,6 Prozent. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes erhöhte sich im 1. Halbjahr 2017 damit der Gesamtindex zum Basisjahr 2010 (= 100) auf 109,7 Prozent, nachdem er 2016 bei 108,0 Prozent und 2015 bei 107,2 Prozent gelegen hatte.

Überdurchschnittlich verteuerten sich in den vergangenen Monaten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit + 3,1 Prozent nach + 0,5 Prozent im Jahr 2016. Die Preisentwicklung bei ausgewählten Untergruppen war dabei besonders auffallend. Das betrifft Molkereiprodukte und Eier mit + 7,9 Prozent zum Vorjahr, von denen Butter vor allem im II. Quartal um weit über 40 Prozent im Jahresvergleich preislich anzog. Nicht ganz so stark erhöhten sich die Preise für Speisefette und -öle, für die teils ein Drittel mehr als 2016 entrichtet werden musste. Die Preise für Gemüse stiegen durchschnittlich um 6,7 Prozent, gaben aber zu Beginn des II. Quartals deutlich nach. Fisch blieb im Preisvergleich mit + 4,8 Prozent nun schon seit fast zwei Jahren anhaltend hoch. Insgesamt lagen im 1. Halbjahr 2017 die durchschnittlichen Preise für Nahrungsmittel um 18 Prozent über denen im Basisjahr 2010.

Gleichfalls preistreibenden Einfluss auf den Gesamtindex hatte Heizöl, trotz eines wesentlich geringeren Anteils am Warenkorb als die Nahrungsmittel. Für diesen vor allem im ländlichen Raum verbreiteten Energieträger musste der Verbraucher durchschnittlich 16,2 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr, nachdem es 2015 und 2016 wesentlich billiger als im jeweiligen Jahresvergleich war. Dennoch blieb der Durchschnittspreis auch 2017 bisher nur bei 87,7 Prozent zum Basisjahr 2010.

Die Aufwendungen des Verbrauchers für Energie - Haushaltsenergie und Kraftstoffe - lagen zwar seit mehr als einem Jahr (2017 bisher: + 3,5 Prozent) über dem jeweiligen Vergleichswert, aber nur um 3,9 Prozent über dem Basisjahr 2010.

Kraftstoffpreise, die im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern besonders sensibel wahrgenommen werden, waren im 1. Halbjahr 2017 durchschnittlich um 6,5 Prozent höher als 2016 (Superkraftstoff: + 5,8 Prozent; Diesel: + 8,7 Prozent). Das weit überdurchschnittliche Preisniveau zu Beginn des Jahres sank zum Ende des II. Quartals spürbar. Bei dieser Entwicklung wurde das Niveau des Basisjahres 2010 noch nicht wieder erreicht (derzeit 95,5 Prozent).

Im 1. Halbjahr 2017 waren bei den Verbraucherpreisen keine Auswirkungen aus der Einführung von Mindestlöhnen mehr zu beobachten.

Schwerin - 25.07.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern