Lebensmittel an Schweriner Tafel übergeben


Unverdorbene Lebensmittel an Schweriner Tafel übergeben

Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus unterstützen Aktion #DeutschlandRettetLebensmittel in Ludwigslust

Schwerin - Tafel

Ministerin Bernhardt und minister Backhaus übergeben Lebensmittelspende der Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG, Foto: Tilo Stolpe

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt und der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus haben gemeinsam mit der Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG eine Lebensmittelspende, eine Palette Wurstkanten und Scheiben an die Schweriner Tafel e.V. überreicht.

Verbraucherschutzministerin Bernhardt: „Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Schweriner Tafel und den Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten ist ein gutes Beispiel, wie Lebensmittel vor der Verschwendung gerettet werden können. Vielen Dank dafür. Wir leben in Deutschland insgesamt in einer Gesellschaft des Überflusses. Mehr als elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr weggeworfen, mehr als die Hälfte davon in Privathaushalten. Auf jede Verbraucherin und jeden Verbraucher kommen statistisch 78 kg Lebensmittel, die jährlich weggeworfen werden. Unter dem, was im Müll landet, ist sehr viel Unverdorbenes. Dagegen ist die steigende Zahl derer, die regelmäßig die Tafeln besuchen, ein Gegensatz, der mehr als nachdenklich macht. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass Tafeln niemals staatliche Leistungen ersetzen. Tafeln verbinden gemeinnützig nur Überfluss und Mangel. Dafür gebührt ihnen großer Respekt. Ich bin eine leidenschaftliche Unterstützerin der Aktionswoche #DeutschlandRettetLebensmittel. Es bedarf aber einer schnellen Unterstützung durch alle, wie auch durch Unternehmen, in Form von Lebensmittelspenden. Hier muss der Gesetzgeber haftungsrechtliche und steuerrechtliche Fragen bei der Abgabe von Lebensmitteln schnellstmöglich auf Bundesebene klären, so wie es im Koalitionsvertrag im Bund steht. Dazu habe ich gerade einen Brief an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft geschickt und um Klärung der offenen Fragen gebeten. Denn dieses Problem besteht seit Jahren. Daher haben wir uns im Koalitionsvertrag auf Landesebene für eine Abgabepflicht ausgesprochen. Gerade in der jetzigen Lage der Energiepreiskrise ist es wichtig, dass wir auf allen Ebenen für die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger kämpfen, so wie wir es als rot-rote Landesregierung auch tun.“

Landwirtschaftsminister Backhaus: „Lebensmittel erhalten nicht die Wertschätzung, die sie verdienen. Sie sind Mittel zum Leben, werden aber leider häufig als gottgegeben betrachtet. Hinter den gutgefüllten Regalen im Supermarkt stehen jedoch harte Arbeit und unternehmerische Risiken. Der Krieg in Europa hat deutlich gemacht, dass Versorgungssicherheit – egal in welchem Bereich – alles andere als selbstverständlich ist. Umso verstörender sind die Zahlen zur Lebensmittelverschwendung. Allein in Deutschland landen pro Jahr insgesamt über 18 Millionen Tonnen im Müll - das entspricht fast einem Drittel des gesamten Nahrungsmittelverbrauchs. Etwa die Hälfte dieser Lebensmittel, die unter hohem Arbeits- und Ressourcenaufwand produziert werden, sind noch genusstauglich. Für diese mehr als elf Millionen Tonnen an vermeidbaren Verlusten wird eine Fläche von über 2,6 Millionen Hektar mit Agrarrohstoffen angebaut, nur um diese nach der Ernte irgendwo entlang der Wertschöpfungskette zu entsorgen. Hinzu kommen fast 48 Millionen Tonnen Treibhausgase, die umsonst ausgestoßen werden. Zukünftige Generationen werden sich diese Art von Ressourcenverschwendung nicht mehr leisten können.

Es freut mich, dass auch immer mehr Unternehmen, wie die Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten, auf das Problem aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.“

Mit vielfältigen Aktionen fördert Mecklenburg-Vorpommern den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und informiert und klärt auf. Dazu arbeitet die Landesregierung eng mit Verbänden und Institutionen, wie die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern e.V., die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung, die Vernetzungsstelle Seniorenernährung und der DGE-Landessektion zusammen. Intensiviert wird das Thema auf der 3. bundesweiten Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ vom 29. September bis zum 6. Oktober 2022. Hier werden im Land zahlreiche und unterschiedliche Maßnahmen für alle Zielgruppen angeboten. Informationen finden Sie auch unter:

Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! - Zu gut für die Tonne (zugutfuerdietonne.de).

Schwerin - 29.09.2022
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt