Erster Energiegipfel in der Hansestadt


Oberbürgermeister und Stadtwerke trafen sich mit Vertretern der regionalen Wirtschaft im Stralsunder Rathaus

Mehr als 40 Akteure folgten am 28. September der Einladung von Oberbürgermeister Alexander Badrow und den Stadtwerken Stralsund zum ersten Energiegipfel im Rathaus der Hansestadt. Dazu gehörten u.a. Vertreter des Handwerks und des Handels, der Landwirtschaft und der Wohlfahrtseinrichtungen, der Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaft, der sozialen, medizinischen und Freizeiteinrichtungen sowie Dienstleistungsunternehmen, produzierendes Gewerbe und verarbeitende Industrie.

Gesetzlichen Regelungen und Stufen des Notfallplans

Gemeinsam suchte man den Austausch zu anstehenden Herausforderungen, insbesondere in Zeiten einer drohenden Gasmangellage und deren Folgen für betriebliche Abläufe. Die SWS, verantwortlich für die sichere Versorgung und Hüterin von ca. 338 Kilometern Gasnetz in Stralsund, erläuterte zunächst die gesetzlichen Regelungen sowie die entsprechenden Stufen des Notfallplans Gas. Von einer etwaigen Abschaltung wären nach aktuellem Stand in Deutschland ca. 2.500 Abnehmer betroffen, davon etwa 40 in Mecklenburg-Vorpommern, aber keiner in Stralsund. Erst wenn diese Maßnahme noch immer nicht ausreichend greift, könnten auch ca. 11 Stralsunder Unternehmen auf den Prüfstein kommen. Doch nach aktuellem Stand ist die Gasversorgung für diesen Winter sichergestellt, soweit man in Anbetracht der geopolitischen Entwicklungen überhaupt von Sicherheit sprechen kann. Also lautet das Gebot der Stunde: Sparen! Auf www.ganz-einfach-energiesparen.de finden Unternehmen (und auch Privathaushalte) zahlreiche Tipps zum Energiesparen, Fördermittelratgeber und Effizienznetzwerke.

Stralsund - Energiegipfel

Oberbürgermeister Alexander Badrow und die Geschäftsführung der SWS im Gespräch mit Vertretern der regionalen Wirtschaft im Stralsunder Rathaus (Foto: Hansestadt Stralsund)


Blick in die Zukunft

Es wurde aber auch in die Zukunft geschaut. Die Gasversorgung für den folgenden Winter 23/24 ist durch die Bundesregierung noch nicht vollständig sichergestellt. Die Teilnehmer des Stralsunder Energiegipfels wünschten sich darum insgesamt mehr Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen, einhergehend mit der Sicherung einer preisstabilen Versorgung. Gesagt, getan: Die Stadtwerke Stralsund planen in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 160 Millionen Euro für den Ausbau von Erneuerbaren Energieanlagen. Die Präsentation der Projektvorhaben reichte von Windkraftanlagen über Photovoltaik bis hin zur intelligenten Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff.

„Lassen Sie uns aus der Krise eine Chance machen“

In diesem Zusammenhang dankte Oberbürgermeister Alexander Badrow auch und vor allem den Landwirten, die im Sinne einer wachsenden Autarkie auf Flächen für die Nahrungsmittelproduktion verzichteten. Außerdem verwies er auf die Entwicklungen im maritimen Industrie- und Gewerbepark „Volkswerft“, wo die Hansestadt zusammen mit einigen Pächtern bereits an Lösungen zur energetischen Eigenversorgung lokaler Unternehmen arbeitet. Auch Mieter und Hausbesitzer sollen künftig verstärkt die Möglichkeit erhalten, mittels Photovoltaik und weiterer Maßnahmen einen Teil zur energetischen Unabhängigkeit der Hansestadt beizutragen.

Abschließend brachte er seine Gedanken nochmal auf den Punkt: „Die Bewältigung der Energiekrise stellt die Hansestadt Stralsund zwar vor eine enorme Herausforderung, aber ich setze auch hier auf unseren bewährten Zusammenhalt und das gemeinschaftliche Engagement der regionalen Wirtschaft. Lassen Sie uns aus der Krise eine Chance machen – zur nachhaltigen Gestaltung der Energiewende! Wir sind und bleiben als Partner für unsere Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer da.“

Stralsund - 30.09.2022
Quelle: Pressestelle Hansestadt Stralsund