Geburtenstation in Bergen auf Rügen


Kreistagsfraktion BVR/FW fordert Wiedereröffnung der Geburtenstation in Bergen auf Rügen


„Kleine Kreissäle müssen erhalten bleiben. Insofern sind die gegenwärtigen Pläne zur Schließung der Geburtenstation in Bergen auf der Insel Rügen wirklich schlechte Nachrichten“. So der Vorsitzende der Kreistagsfraktion BVR/FW in einer Pressemitteilung vom 23.04.2021. Leider ist entgegen der Zusage des Landrates von Vorpommern-Rügen Dr. Stefan Kerth, sich für den Erhalt bzw. die Wiedereröffnung der Station einzusetzen, keine Verbesserung eingetreten.

Die Geburtenstation im Sana Krankenhaus Bergen auf Rügen sollte vorübergehend abgemeldet werden. Als Begründung wurden ein anhaltender Hebammenmangel und eine Fluktuation bei den Klinikärzten genannt. Zuletzt wurden die Geburtenstationen in Wolgast, Crivitz und Neustrelitz geschlossen. Während es zu Beginn der 1990er-Jahre noch 22 Geburtenstationen in Mecklenburg-Vorpommern gab, sind es aktuell nur noch 14.

Die für Schwangere nächstgelegene Klinik ist in Stralsund, das Helios Hanseklinikum. Während es dort im vergangenen Jahr noch etwa 80 Geburten pro Monat gegeben hat, wurde die Anzahl seit Februar 2022 auf 60 begrenzt. Grund genug für werdende Mütter und Väter von der Insel, sich Sorgen zu machen.

„Es zeichnet sich ab, dass die vorübergehende Schließung letztlich wohl zu einem Dauerzustand werden wird, was unbedingt verhindert werden muss. Bei einer Geburt kommt es in besonderem Maß auf Nähe und Zuwendung an, was in keiner Weise mit einer beliebigen OP vergleichbar ist. Keine Schwangere sollte mehr als eine Stunde bis zur Entbindungsklinik unterwegs sein müssen. Die Kopplung des Bestandes einer Geburtenstation allein an ökonomische Faktoren ist der falsche Weg. Der ländliche Raum in Vorpommern-Rügen darf nicht weiter abgehängt werden“, so Mathias Löttge.

Die Fraktionsmitglieder fordern von Landrat Dr. Stefan Kerth sowie von den Landtagsabgeordneten von Vorpommern-Rügen, dass sie sich für die Wiedereröffnung der Geburtenstation in Bergen konsequent einsetzen.

Stralsund / Barth - 11.10.2022
Quelle: Fraktion Bürger für Vorpommern-Rügen / Freie Wähler im Kreistag des Landkreises Vorpommern-Rügen