Was hat Corona mit unseren Kindern gemacht?


Der NDR ist dieser Frage in Grimmen nachgegangen

Durch Flatterband abgesperrte Spielplätze, Omas und Opas dürfen nicht mehr besucht werden, Sport- und Freizeitvereine müssen schließen und auch Schulen und Kindergärten sind plötzlich dicht. Mit einem Schlag ist die Normalität, wie sie Kinder- und Jugendliche kannten, vorbei. Die Folgen dieser einschneidenden Maßnahmen sind fatal: „Von den Kinder- und Jugendpsychiatrien wurden in der Pandemie Auffälligkeiten in Form von Sozialphobien, Angst, Panikstörungen und Depressionen diagnostiziert“, sagt Claudia Schumacher-Bonneß vom Sozialpädagogischen Dienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Dazu kommen Schlafstörungen, Kopf- und Bauschmerzen, Gereiztheit, Essstörungen und Einsamkeit.

Neubauer Schule - Corona

(Foto: Privat)


Diese Beobachtungen bestätigen auch Grimmener Pädagogen und Erzieher. NDR Reporter Christian Peplow hat sich dazu ausführlich mit der Schulleiterin der Dr. Th. Neubauer Schule, Birgit Mietzner, unterhalten. An der Grundschule ist der Unterricht sage und schreibe an 180 Tagen komplett ausgefallen. Was hat das mit den Kindern gemacht? Christian Peplow ist dieser Frage nachgegangen. Und wir erfahren von der Schulleiterin, dass sich die Kinder in ihrem sozialen Verhalten verändert haben. Die Frustrationstoleranz sei geringer und die Kinder würden wesentlich egoistischer sein als vor dem Lockdown. „Es hat regelrecht ein Prozess der Schulentwöhnung stattgefunden“, so Mietzner.

Aufgeben kommt für sie und ihr engagiertes Team aber nicht in Frage. Mit viel Geduld und Mühe bringen sie die Kinder seit dem letzten Schuljahr zu einem geregelten Tagesablauf zurück und arbeiten Wissensrückstände auf.

Mehr dazu erfahren Sie im neuen Podcast „Dorf Stadt Kreis mit starken Geschichten aus dem Norden“. Zu finden in der ARD-Audiothek und in der NDR MV App.

Grimmen - 12.09.2022
Quelle: Pressestelle Stadt Grimmen