25 Jahre Fraunhofer Institut


25 Jahre Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): Weltweit anerkannte Forschungseinrichtung – hervorragender Partner für den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft


In Rostock ist am Mittwoch feierlich das 25-jährige Jubiläum des Fraunhofer Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) begangen worden. „Das IGD hat sich zu einem wichtigen Zentrum für die Informations- und Kommunikationstechnologien insbesondere in der graphischen Datenverarbeitung entwickelt. Das Institut ist eine weltweit anerkannte Forschungseinrichtung sowie ein hervorragender Partner für den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung spielt aus unserer Sicht eine bedeutende Rolle insbesondere für die regionale Wirtschaft im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit vor Ort.

IGD setzt auf Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft

Seit 1993 hat das IGD rund 7,7 Millionen Euro Förderung für Forschung und Entwicklung für 46 Projekte seitens des Wirtschaftsministeriums erhalten. „Das IGD hat sich zu einer ausgesprochen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung entwickelt, die in ganz konkreten Projekten mit der Wirtschaft unseres Landes zusammenarbeitet. Gemeinsam wird an Produkten geforscht und entwickelt, das Wissen von Wissenschaft in die Wirtschaft transferiert“, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe weiter.

Verbundvorhaben in der Umsetzung - zwei Beispiele

Aktuell wird vom Wirtschaftsministerium zum Beispiel ein Verbundvorhaben im Bereich der IT-basierten Betreuungsunterstützung von Alten- und Pflegeheimen gefördert - also der Anwendung von moderner IT-Technik des IGD in der Gesundheitswirtschaft. Unter der Federführung eines Schweriner Sanitätshauses wird zusammen mit dem IGD, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und der Universitätsmedizin Rostock ein sensorbasierter persönlicher Aktivitätsmanagementassistent für die individualisierte stationäre Betreuung von Menschen mit Demenz entwickelt.

Ein weiteres Beispiel ist die Entwicklung eines Systems zur Wartungsunterstützung von Produktionsprozessen. Die Firma Clausohm aus Neverin bei Neubrandenburg und das IGD entwickeln eine Software, mit der die Anwender des Systems Produktionsprozesse und den Status der Maschinen in Echtzeit abbilden und Störungen sowie deren Auswirkungen rechtzeitig erkennen und ggf. sogar vorhersagen und verhindern können. „Wir haben durch das IGD spannende und erfolgversprechende Vorhaben, die Arbeitsplätze in der Wirtschaft im Land schaffen sollen“, erläuterte Glawe.

Schwerpunkt: Wirtschaftsministerium unterstützt Forschung, Entwicklung und Innovation

Seit 2007 bis einschließlich 2016 wurden im Rahmen der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation vom Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern Zuschüsse in Höhe von rund 224 Millionen Euro für 1.081 Projekte bewilligt, davon rund 148 Millionen Euro für 524 Verbundvorhaben. Für die laufende EU-Förderperiode 2014 bis 2020 stellt das Wirtschaftsministerium für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation 168 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. „Auch zukünftig werden die Verbundforschungsförderung, die einzelbetriebliche Forschungs- und Entwicklungsförderung sowie die Förderung von Prozessinnovationen unsere Schwerpunktinstrumente für den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sein“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Informationen zum Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung

Das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Rostock wurde vor 25 Jahren am 10. Januar 1992 als Außenstelle des Fraunhofer IGD Darmstadt gegründet - eine der ersten von 19 Fraunhofer-Einrichtungen in den neuen Bundesländern. Damit knüpfte das Fraunhofer IGD an die seit 1969 an der Universität Rostock existierende Computergraphik-Tradition an und stärkt am Standort Rostock einen der ältesten Schwerpunkte der Computergraphik in Deutschland.

Das Fraunhofer IGD ist die international führende Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik. Es vereint Computergraphik und Computer Vision. Vereinfacht gesagt, beschreibt es die Fähigkeit, Informationen in Bilder zu verwandeln und aus Bildern Informationen zu gewinnen. Hierauf basieren alle technologischen Lösungen des Fraunhofer IGD und seiner Partner.

Prototypen und Komplettlösungen werden am Fraunhofer IGD nach kundenspezifischen Anforderungen entwickelt. Das Anwendungsspektrum der Konzepte, Modelle und Praxislösungen reicht von Virtueller Produktentwicklung und Qualitätssicherung im Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau über Medizin und Verkehr bis zur Assistenz in der Produktion. Wichtige aktuelle Themen des IGD in Rostock sind Virtuelle und Erweiterte Realität für Training und Assistenz in der Produktion, Visualisierung von Daten aus der Produktion und im marinen Umfeld, Unterwasserbildverarbeitung sowie Vitaldatenerfassung und Anomalieerkennung für Gesundheit im privaten und Arbeitsbereich. Das Fraunhofer IGD hat neben dem Hauptsitz in Darmstadt weitere Standorte in Rostock, Graz und Singapur. Es beschäftigt rund 230 (vollzeitäquivalente) feste Mitarbeiter.

Schwerin - 06.09.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit