Agrargenossenschaften in MV gut aufgestellt


Minister Dr. Till Backhaus (SPD): Agrargenossenschaften in MV gut aufgestellt

„Im Einzelfall vieler Betriebe hat sich das Jahr 2016 wesentlich komplizierter dargestellt, als die Fakten es im Durchschnitt belegen. Die finanzielle und wirtschaftliche Lage vieler Landwirte war nie so kritisch. Ungünstige Witterung, niedrige Preise und komplizierte geopolitische Rahmenbedingungen kulminierten. Betriebsaufgaben, Entlassungen und fehlender Nachwuchs im Agrarbereich sind das Ergebnis.“ – Dieses Fazit zog Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf dem Bezirkstag der Agrargenossenschaften in Schwerin.

Die 117 Agrargenossenschaften im Land hätten die Krise aber gut überstanden und seien weiterhin sehr gut aufgestellt, so der Minister. Sie bewirtschaften durchschnittlich rund 1.620 Hektar Land. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 284 Hektar. In vergangenen 25 Jahren haben sich die landwirtschaftlichen Strukturen in MV enorm verändert. Aus 1.055 Landwirtschaftsbetrieben der DDR mit 183.000 Beschäftigten zur Wende entwickelten sich 4.700 Agrarbetriebe und Produktionsausrichtung mit 18.800 Beschäftigten. Auch beim Viehbesatz hat sich einiges getan: Waren es 1989 noch fast 80 Großvieheinheiten auf 100 Hektar, sind es heute 36,5.

In Mecklenburg-Vorpommern dominieren die Ackerbaubetriebe mit 43,1 % und Futterbaubetriebe mit 33,5 %. „Künftig werden wir uns weiter um die Veredlung und Wertschöpfung vor Ort kümmern müssen. Der Trend zu regionalen Produkten ist nicht von der Hand zu weisen, denn diese bringen eine hohe Glaubwürdigkeit und häufig auch eine besondere Geschichte mit sich. Auch ist Verarbeitung im Land für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes essentiell. Sie ermöglicht vielen Menschen ein Auskommen außerhalb des Tourismusbereiches“, so Backhaus.

Minister Backhaus bezeichnete die Agrargenossenschaften als wichtigen Bestandteil einer zukunftsweisenden Landwirtschaft. „Sie produzieren hochwertige Lebensmittel, mit denen sich Geld verdienen lässt, und erbringen zentrale Leistungen für die Gesellschaft. Sie sind wichtige Auftraggeber für andere örtliche Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen und engagieren sich bei der Durchführung von Festen und Veranstaltungen.“

Schwerin - 20.02.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt