Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene


Ministerin Stefanie Drese (SPD) würdigt Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt – Zahlen für 2016 vorgestellt

Im Vorfeld des weltweiten Aktionstages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen „One Billion Rising“ am 14. Februar hat Sozialministerin Stefanie Drese heute in Schwerin auf das flächendeckende Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen und die Zahlen für das Jahr 2016 vorgestellt.

Nach Auskunft von Ministerin Drese konnte Opfern von häuslicher und sexualisierter Gewalt M-V 2016 mehr Hilfe, Zuflucht und Beratung angeboten werden. Waren es 2015 noch 3.869 Erwachsene die Unterstützung suchten, stieg die Anzahl der Hilfesuchenden im vergangen Jahr auf 4.246 Erwachsene an (3.923 Frauen und 323 Männer).

Drese: „Die gestiegenen Fallzahlen sind nicht notwendig auf gestiegene Gewaltakte zurückzuführen, sondern eher darauf, dass es mit dem professionellen Beratungs- und Hilfenetz häusliche und sexualisierte Gewalt M-V gelingt, mehr Fälle aus dem Dunkelfeld ans Licht zu bringen.“

Das Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt in M-V besteht aus neun Frauenhäusern, fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, fünf Fachberatungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt, acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt, einer Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsverheiratung, drei Täter- und Gewaltberatungsstellen sowie einer Landeskoordinierungsstelle.

„Mit diesem über das gesamte Land verteilten Beratungs- und Hilfenetz gewährleistet das Land gemeinsam mit den Kommunen eine verlässliche und überaus wichtige Hilfestruktur in Mecklenburg-Vorpommern“, so die Ministerin. „Für die hervorragende Krisenintervention und die oft langfristige und schwierige Beratung gilt mein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen. Sie sind seit Jahren professionell und engagiert für die Betroffenen da“, so Drese.

Im Einzelnen gab es folgende Fallzahlen:

Der überwiegende Teil häuslicher Gewalt und Stalking wird durch die Polizei an die vollständig landesfinanzierten Interventionsstellen übermittelt. Das ist oft der erste Schritt der Hilfe von außen. Betroffene bekommen so erstmals professionelle Hilfe zur Seite. In den 5 Interventionsstellen wurden im Vorjahr 2.287 Fälle von häuslicher Gewalt und Stalking bearbeitet. Das sind fast 200 Mitteilungen mehr als 2015 (2.100).

In den neun Frauenschutzhäusern des Landes suchten 2016 630 Frauen und Kinder (2015: 545) Zuflucht aufgrund einer von Gewalt und Kontrolle geprägten Beziehung. Zunehmend konnte auch Frauen und ihren Kindern mit Migrationshintergrund weitergeholfen werden.

In den fünf Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt werden Fälle längerfristig beraten und begleitet. Im Jahr 2016 konnten landesweit 553 Betroffenen durch psychosoziale Beratung und Begleitung Unterstützung angeboten werden, in 265 Fällen lag ein Verdacht oder ein begründeter Fall sexuellen Missbrauchs vor (2015: 545 Betroffene).

In den acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt wird in den ländlichen Regionen langfristig Hilfe angeboten. 2016 waren es 452 Erwachsene (davon 431 Frauen und 21 Männer) sowie 426 mitbetroffene Kinder. (2015:439 Erwachsene und 445 Kinder).

In den drei Beratungsstellen zur Täterarbeit wurden 2016 in 301 Fällen Hilfen unterbreitet (2015: 307).

In elf Fällen von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung konnte die vollständig landesfinanzierte Fachberatungsstelle ZORA begleiten und unterstützen.

Quelle: Landeskoordinierung CORA („Contra gegen Gewalt“)

Hinweis: Am weltweiten Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen „One Billion Rising - Eine Milliarde erhebt sich“ am 14. Februar, um 13.00 finden auch Aktionen in mehreren Städten in M-V statt (u.a. Rostock, Schwerin, Anklam).

Schwerin - 13.02.2017
Text: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung