Deutsche Wildtier Stiftung wird 25


Minister Dr. Till Backhaus (SPD) lobt Einsatz für Naturerbe

„Die Deutsche Wildtier Stiftung hat eine große Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern und die gesamte Bundesrepublik. Sie schafft Wildtier-Paradiese und sichert Flächen aus dem Nationalen Naturerbe für den Natur- und Artenschutz. Privates Kapital dauerhaft in diesen gemeinnützigen und ehrenhaften Zweck zu investieren, ist nicht selbstverständlich und von unschätzbarem Wert für Mensch und Natur.“

Mit diesen Worten hob Umweltminister Dr. Till Backhaus heute im Schullandheim Gehren (Uckermark) die Bedeutung und das Engagement der Deutschen Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums hervor.

Backhaus bezeichnete die Deutsche Wildtier Stiftung als einen „langjährigen und zuverlässigen Partner“ beim Erhalt der Biodiversität in Mecklenburg-Vorpommern. So erprobt die Stiftung in einem durch das Bundesamt für Naturschutz und das Land Mecklenburg-Vorpommern geförderten Projekt, wie eine Schreiadler-gerechte Landnutzung in die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe integriert werden kann.

Das rund 2.000 Hektar große stiftungseigene Gut Klepelshagen in Mecklenburg Vorpommern ist ein Modell für ein „Wirtschaften mit der Natur“. Rinder und Hausschweine werden vor Ort geschlachtet und ebenso wie das erlegte Wild verarbeitet. „Hier wird gezeigt, dass ökologische und wildtierfreundliche Landnutzung beides erreichen kann: wirtschaftliche Rentabilität und hohe Artenvielfalt!“, so der Minister.

Auf einem Hinterwiesenweiher in Klepelshagen bringt die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2004 künstliche Nisthilfen für Trauerseeschwalben aus. „Die Brutpaarzahlen steigen seitdem stetig und die Jungvogelzahlen entwickeln sich erfreulich“, so Backhaus. Damit betreut die Deutsche Wildtier Stiftung die größte künstliche Brutkolonie für Trauerseeschwalben in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch hat die Stiftung im Jahr 2011 im Rahmen des Nationalen Naturerbes Flächen aus dem Eigentum der Bundesrepublik Deutschland in der Gemarkung Schwichtenberg in Mecklenburg-Vorpommern übertragen bekommen (406 Hektar). Dort wurde die „Aktion Hasenhilfe“ gestartet: Die Getränkemarke ViO übernahm 2014 eine 10-jährige Patenschaft für die Fläche – das „Hasenland“. Ziel der Aktion: Pro verkauftem ViO-Sechser-Pack wird ein Quadratmeter Lebensraum für Feldhasen geschützt. „So schafft die Deutsche Wildtier Stiftung Voraussetzungen für eine günstige Reproduktionsrate. Langfristig kann dadurch auch die Feldhasen-Dichte auf den umliegenden Flächen profitieren“, so Backhaus.

Mittlerweile hat die Stiftung an acht Standorten in Mecklenburg-Vorpommern Verantwortung für rund 1.200 Hektar übernommen. Bei einem großen Teil der Flächen handelt es sich um Wälder, in denen der Eingriff des Menschen beendet wird und die sich entsprechend ihrer natürlichen Dynamik entwickeln sollen.

Im Rahmen der dritten Tranche des Nationalen Naturerbe sind für Mecklenburg-Vorpommern weitere 10 Flächen mit einer Größe von etwa 10.400 Hektar (inklusive einer bisher unvermessenen Meeresfläche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft) zur Übernahme an Länder, Naturschutzorganisationen oder Stiftungen ausgewiesen. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat für insgesamt drei Flächenobjekte mit einer Größe ca. 2.300 Hektar ein Übernahmeinteresse angekündigt. Bei den relevanten Objekten Abtshagen (267 ha), Rechlin (1.629 ha) und Tilzow (434 ha) handelt es sich um überwiegend waldbestockte Flächen. „Die Übertragung wird durch mich und mein Haus ausdrücklich unterstützt“, betonte Backhaus.

Hauptzielstellungen für die Flächen sind u.a. eine natürliche Waldentwicklung, die Entwicklung naturferner Nadelholzbestände zu naturnahen Mischwäldern, der Rückbau bzw. die Sicherung von teilweise vorhandenen Gebäuden oder Gebäudereste sowie gegebenenfalls die Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse von in den Wald eingelagerten Moorbereichen sowie die Umsetzung von Konzepten der Öffentlichkeitsarbeit, der Naturbildung und des Naturtourismus.

Schwerin - 24.03.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt