Erosionsereignisse ab sofort online melden


Erosionsereignisse in Mecklenburg-Vorpommern können ab sofort auch über das Internet gemeldet werden.

„Bodenerosion durch Wind oder Wasser stellt eine Gefahr für eine unserer wichtigsten Ressourcen dar und betrifft häufig Ackerflächen ohne schützende Bodenbedeckung. Eine wichtige Aufgabe des staatlichen Bodenschutzes ist es daher, zum Zweck der Vorsorge und Gefahrenabwehr Erosionsereignisse flächenhaft zu erfassen und auszuweisen“, sagt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt.

Traurige Berühmtheit erlangte die Bodenerosion durch den Sandsturm, welcher im April 2011 zu einer verheerenden Massenkarambolage mit 8 Toten und über 100 Verletzten auf der A19 führte. Als eine von vielen Reaktionen auf diesen schweren Unfall wurde im Land Mecklenburg-Vorpommern ein Erosionsereigniskataster (EEK) aufgebaut.

Das Kataster dient der flächendeckenden Erfassung von Erosionsereignissen auf landwirtschaftlichen Flächen, um besonders betroffene Regionen und Bereiche zu erkennen und Auswertungen zur Häufigkeit und Intensität von Erosionsereignissen durchführen zu können.

Die bisherige Meldung von Erosionsereignissen per Fax oder Telefon wird jetzt um die Möglichkeit der Online-Meldung erweitert. Der Nutzer ruft dazu folgende Internetseite auf:

https://www.lung.mv-regierung.de/insite/cms/umwelt/boden/boden_onlineservice.htm

Und gibt die folgenden Angaben zum Erosionsereignis ein:

Was: Wind- oder Wassererosion
Wo: Fläche, auf der das Ereignis aufgetreten ist (GPS-Koordinaten des Smartphone/Tablet oder Punkt auf der Online-Karte setzen)
Wann: Ereignis eingetreten oder festgestellt
Wer: Person, die das Ereignis oder seine Wirkung beobachtet hat.

Nach dem automatischen Import dieser Meldung in das digitale Bodenschutz- und Altlastenkataster des Landes Mecklenburg-Vorpommern (dBAK MV) werden die zuständige untere Bodenschutzbehörde und die mit der Führung des EEK beauftragte Stelle für Landwirtschaftliches Fachrecht und Beratung (LFB) in der LMS Agrarberatung GmbH durch das System per Mail über das angezeigte Ereignis informiert. Die LFB führt dann in Abstimmung mit der unteren Bodenschutzbehörde des betroffenen Landkreises eine detaillierte Erfassung des Erosionsereignisses durch.

Um zukünftige Bodenerosionen auf der betroffenen Fläche zu verhindern, erfolgt eine intensive Beratung der Landwirte einschließlich Umsetzung erforderlicher erosionsmindernder Maßnahmen. Neben allen staatlichen und kommunalen Stellen sowie den Flächennutzern ruft Minister Backhaus jeden Bürger dazu auf, Bodenerosionsereignisse zu melden und damit seinen Beitrag zur Vorsorge und Gefahrenabwehr zu leisten.

Schwerin - 14.03.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt