FRUIT LOGISTICA


Minister Dr. Till Backhaus (SPD) besucht „Mecklenburger Ernte“ auf der FRUIT LOGISTICA

„Die FRUIT LOGISTCA hat sich von einer Begleitmesse der Internationalen Grünen Woche zu einer eigenständigen Spezialmesse des weltweiten Fruchthandels entwickelt, die mit der Asia Fruit Logistica inzwischen einen Ableger in einer der wichtigsten Erzeuger- und Handelsregionen der Welt hat“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, anlässlich seines Messebesuches heute in Berlin.

In Halle 20 besuchte er den Stand der Erzeugerorganisation „Mecklenburger Ernte“, die 1990 vor allem von Obsterzeugern mit dem Ziel gegründet wurde, Produkte gemeinsam zu vermarkten. Heute setzt die „Mecklenburger Ernte“ GmbH zudem auf die Förderung umweltgerechter Wirtschaftsweisen zum Schutz der Gewässer, des Bodens und der Landschaft sowie zur Erhaltung bzw. Förderung der Artenvielfalt.

Derzeit hat die Erzeugerorganisation „26 Mitglieder aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Spanien. Ganz neu dazu gekommen ist seit dem 1. Januar 2017 ein Spezialist für frische Kräuter aus Nordrhein-Westfalen. Somit zählen zu den Mitgliedern aktuell 18 Erzeuger vorrangig für Gemüse und Kräuter sowie neun Obsterzeuger.

„In unserem Bundesland waren die Ernteerträge im Obstbereich in 2016 leider durchwachsen. Hauptursachen waren der lange zu warme Herbst und Winter im Übergang von 2015 zu 2016, verbunden mit den extremen Kahlfrostereignissen des Januars. Darunter litten vor allem die Erdbeeren, deren Erträge um mehr als 20% unter dem Mittel blieben. Die Vorsommertrockenheit setzte insbesondere den Kirschen zu, nur die Pflaumen konnten bessere Erträge bringen. Die Beerenkulturen lagen in ihren Erträgen ebenfalls unter den Durchschnittswerten“, so Backhaus.

Im Gegensatz dazu standen die Äpfel unter einem guten Stern. „Ausbleibende Spätfrostereignisse und stabile Wetterverhältnisse nach der Vorsommertrockenheit ermöglichten einen Rekordertrag von 43.500 t. Das ist nicht ganz so viel wie 2008 und 2012, aber die dritthöchste Erntemenge seit dem Bestehen unseres Bundeslandes. Die Preise im Marktapfelbereich sind gut, nach einer kleinen Flaute im Dezember kommt der Absatz wieder in Schwung. Ein Wermutstropfen sind unterdurchschnittliche Preise im konventionellen Mostapfelbereich, hier wirkt sich das Russlandembargo weiterhin aus. Bei den Verarbeitungsäpfeln im Biobereich dagegen werden vergleichsweise gute Preise erzielt, hier wirkt sich der mit 30 % bundesweit höchste Bioanteil positiv aus“, sagte der Minister.

Beim Gemüse ist es gelungen, marktgerecht zu produzieren, die Preise waren überwiegend gut. Hier hat sich einerseits die Angebotsverknappung durch die Extremniederschläge in den südlichen und westlichen Bundesländern stabilisierend ausgewirkt, andererseits war aber auch die Nachfrage besser. Das gute Bild beim Gemüse wird nur durch die Erträge beim Spargel getrübt. Der Spargel hat in 2016 unter den Witterungsbedingungen gelitten, oft war es während der Wachstums- und Ernteperiode zu kühl und zu trocken.

Hintergrund:

Insgesamt kaufte der durchschnittliche deutsche Privathaushalt im Jahr 2016 160,4 Kilogramm frisches Obst und Gemüse – davon 88,7 Kilogramm Frischobst und 71,7 Kilogramm Frischgemüse.

Die beliebtesten Obstsorten der Deutschen sind Äpfel, Bananen und Orangen. Tomaten, Möhren und Zwiebeln sind die bevorzugten Gemüsesorten.

Die FRUIT LOGISTICA findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Anlässlich des Jubiläums ist Deutschland Partnerland der Veranstaltung. Noch bis zum 10. Februar präsentieren sich auf dem Messegelände am Funkturm in Berlin rund 3.100 Aussteller aus 86 Ländern.

Schwerin - 08.02.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt