Gemeinsames Training


Feuerwehr rettet Mitarbeiter der Stadtwerke aus Fernwärmeschacht

Die Stadtwerke verfügen über ein kilometerlanges Leitungsnetz unter anderem für Strom, Fernwärme und Abwasser. Die Technik, mit der dieses betrieben wird, muss regelmäßig gewartet werden. Allein zum Bereich der Fernwärme gehören über 55 sogenannte Schachtbauwerke, in denen sich die Entleerungs- und Absperrarmaturen befinden. Um sie auf ihre einwandfreie Funktion hin zu überprüfen, müssen die Mitarbeiter der Stadtwerke in diese Schächte klettern. Doch was passiert, wenn sie in einem solchen Schacht verunglücken? Der andere Kollege vor Ort muss sofort die 112 anrufen und Hilfe anfordern. Die Rettung übernimmt dann die Feuerwehr.

Mitarbeiter der Stadtwerke und Kameraden der Greifswalder Feuerwehr trainieren darum derzeit gemeinsam die Rettung aus solchen Bauwerken. Bei den Schulungen auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr erhalten die Teilnehmer zunächst einen theoretischen Einblick, anschließend stehen Knotenkunde und das Anlegen des Rettungsgeschirrs auf dem Programm. In der Fahrzeughalle wird schon mal ein Dummy auf eine Trage geschnallt. Ab Mittag erfolgt dann das Training unter echten Bedingungen an einem Bauwerk im Stadtgebiet. Für Dienstag, dem 17. Januar, wurde der Fernwärmeschacht in der Friedrich-Loeffler-Straße 36 ausgewählt. Dieser ist ungefähr 2 Meter tief – die besondere Schwierigkeit: die Mitarbeiter und Retter müssen über Rohre hinwegsteigen.

Die Mitarbeiter der Stadtwerke, die die Wartungsarbeiten durchführen, sind mir einer speziellen Kleidung und Technik ausgestattet. Unter anderem ist die Jacke mit einem speziellen Metallring am Rücken ausgestattet, an den er im Falle eines Unglücks angelascht werden kann. Für die Rettung wird eine Drehleiter eingesetzt, mit deren Hilfe die Eingestiegenen über eine Seilwinde wieder nach oben gezogen werden.

Hintergrund:

Die Fernwärme verfügt in Greifswald über ein 87 Kilometer langes Leitungsnetz mit über 1.300 Hausanschlussstationen. Im Stadtgebiet gibt es 55 Schachtbauwerke der Fernwärme. Dort befinden sich Entleerungs- und Absperrarmaturen, die in regelmäßigen Abständen auf einwandfreie Funktion überprüft werden. Das Abwasserwerk unterhält ein Kanalnetz, das aus 53 Kilometern Abwasserdruckleitungen auf einer Länge von rund 50 Kilometern und 300 Kilometern Freigefälleleitungen sowie den dazugehörigen 116 Pumpwerken innerhalb Greifswalds besteht. Hinzu kommen 12 Abwasserbauwerke und ca. 8.500 Regenwasser- und Abwasserschächte im Stadtgebiet, die bei Bedarf auch betreten werden müssen.

Greifswald - 16.01.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Greifswald