MeLa 2017 beginnt


Minister Dr. Till Backhaus (SPD): „Bund muss agrarpolitische Akzente setzen“

Zum Auftakt der 27. Mecklenburgischen Landwirtschaftsmesse (MeLa), der größten norddeutschen Leistungsschau der Landwirtschaft in Mühlengeez (Landkreis Rostock) fordert Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus den Bund dazu auf, sich ernsthaft für eine leistungsfähige und nachhaltig wirtschaftende Agrar- und Ernährungsbranche einzusetzen.

„In Berlin sucht man agrarpolitische Akzente vergebens. Nahezu nichts, was bei den Agrarministern von Bund und Ländern auf den Fachkonferenzen Konsens war, ist von der Bundesregierung bisher konsequent weiterverfolgt worden“, moniert der Minister. Ihr fehle es an Ideen für eine zukunftsfähige Milchmarktpolitik, eine Tierwohloffensive oder eine Weiterentwicklung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Mit dem Beschluss des Düngegesetzes und der Düngeverordnung habe man sich unter Druck des europäischen Vertragsverletzungsverfahrens gerade so über die Ziellinie gerettet.

„Landwirte brauchen mehr Planungssicherheit und weniger Bürokratie – das ist kein parteipolitischer Singsang, sondern eine Tatsache“, so Backhaus. Unter dem Bundeslandwirtschaftsminister habe bisher keiner der beiden Grundsätze Einzug in die Agrarpolitik gehalten – mit weitereichenden Konsequenzen. „Wenn Landwirte mittlerweile mehr Zeit am Schreibtisch als auf dem Feld verbringen müssen, um ihr Kerngeschäft am Laufen zu halten, wen wundert es da, dass sie den steigenden gesellschaftspolitischen Forderungen nach einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Produktionsweise dauerhaft kaum gerecht werden können“, so Backhaus.

„Mein erklärtes Ziel ist es, die Landwirtschaft ökonomisch sowie ökologisch tragfähig und sozial gerecht aufzustellen. Dafür werde ich mich in den Diskussionen zur Ausgestaltung der GAP ab 2020 vehement einsetzen“, betont er. Konkret bedeute dies, dass sich Zahlungen an die Landwirte künftig noch stärker am Umfang ihrer Leistungen für die Gesellschaft bemessen müssen. Honoriert werden soll, wer gesunde Lebensmittel erzeugt, soziale Arbeitsplätze bietet, Tiere artgerecht hält und zur Artenvielfalt beiträgt, Landschaftsstrukturen erhält sowie einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, so Backhaus weiter.

Verlässliche und nachvollziehbare rechtliche Rahmenbedingungen sind Backhaus zufolge nicht zuletzt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedeutsam. Auch das Jahr 2017 sei für die Landwirtschaft kein einfaches gewesen: „Das nasse Wetter unmittelbar vor der Ernte hat vielerorts unbefahrbare Schläge verursacht und die Erntearbeiten verzögert. Zwar liegt der Ertrag für Getreide nach ersten Hochrechnungen mit 72,3 dt/ha nur knapp unter dem Mittel der vergangenen fünf Jahre, allerdings lassen die Qualitäten bei allen Getreidearten zu wünschen übrig. Beim Raps liegt der Ertrag bei 30,2 dt/ha gegenüber 36,9 dt/ha im fünfjährigen Mittel. Daraus ergeben sich Einbußen von 18 Prozent.“

Ein Lichtblick sei hingegen auf dem Milchmarkt erkennbar: „Bei einer Milchleistung von durchschnittlich 9.572 Kilogramm in 2016 liegt Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Bundesschnitt von 8.563 Kilogramm weit vorne. Im Juli 2017 lag der Milchpreis bei etwa 36,4 Euro Cent pro Kilogramm. Auch der Kieler Rohstoffwert Milch, ein Frühindikator für Preisentwicklungen auf dem Milchmarkt, ist erstmals seit langer Zeit wieder auf 40 € Cent angestiegen und lässt damit auf eine weitere Preissteigerung hoffen“, so der Minister.

Ausgestanden sei die Milchkrise allerdings noch nicht. Die Auswirkungen in den Betrieben seien immer noch spürbar: „Infolge der Milchkrise haben hierzulande 61 Betriebe mit rund 9.300 Milchkühen die Produktion eingestellt. Bei vielen weiteren Betrieben sind die Rücklagen verbraucht, die Angst vor der nächsten großen Krise allgegenwärtig“, bilanziert Backhaus. Deshalb halte er an seinen zentralen Forderungen fest: Jeder Lieferung müsse ein Vertrag zu Grunde liegen, der Menge, Preis, Qualität, Lieferbedingungen, Laufzeit und Kündigungsregelungen regelt. Eine Branchenorganisation könne das „Spielfeld“ abstecken, die Markttransparenz verbessern und Ideen zur Absatzförderung entwickeln.

Minister Backhaus sieht die MeLa als agrarpolitisches Forum, in dem branchenrelevante Themen partei- und verbandsübergreifend diskutiert und angegangen werden können. Zugleich würdigt er in seiner Eröffnungsrede die Leistungen der in der Land- und Ernährungswirtschaft Beschäftigten.

Die Fach- und Publikumsmesse sei auch ein Spiegelbild für die positiven Entwicklungen im ländlichen Raum, so der Minister. Seit 1991 investierten Unternehmen, Land und EU insgesamt 23,4 Milliarden Euro in die Entwicklung des ländlichen Raumes und in die Land- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns.

Am Donnerstag, dem 14. September, 14.00 Uhr, lädt das Agrarministerium MV Besucher zu einer Podiumsdiskussion „Forum zur internationalen und nationalen Tierseuchensituation unter besonderer Berücksichtigung der Bienengesundheit“ ein. Der Landesbauerntag (15. September) beginnt um 10.30 Uhr und thematisiert die „Basis agrarpolitischer Entscheidungen – Wissenschaft oder Meinungsmache?“. Darüber hinaus zeigen über 1.000 Aussteller, davon ca. 300 Tieraussteller, wie modern, produktiv und kreativ Landwirtschaft sein kann. Etwa ein Drittel der Aussteller kommt aus anderen Bundesländern und oder dem Ausland. Das verdeutlicht die überregionale Bedeutung der Messe.

Schwerin - 13.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD): MeLa ist wichtigste Landwirtschaftsmesse im Norden

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in Mühlengeez bei der Eröffnung der 27. Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung die Bedeutung der MeLa hervorgehoben: „Sie ist die größte und wichtigste Messe der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Norddeutschland. Hier auf der MeLa zeigen die Betriebe aus dem Land, was sie können. Hier kann man sehen: Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern hochmoderne und hochproduktive Betriebe, in der klassischen und in der ökologischen Landwirtschaft. Sie alle leisten hervorragende Arbeit.“

Auch die Ernährungswirtschaft habe einen hohen Stellenwert im Land. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten und nach dem Umsatz sei sie der größte Industriezweig in Mecklenburg-Vorpommern. Schwesig: „Immer mehr Unternehmen siedeln sich in unserem Land an, neben Leuchttürmen wie Nestlè und Dr. Oetker auch Mittelständler und kleine Unternehmen mit hochspezialisierten Produkten. Diesen Weg müssen wir fortsetzen.“

Zur guten Entwicklung gehörten auch die immer bessere Vermarktung im Inland und der immer weiter gestiegene Exportanteil. Im Laufe der letzten zehn Jahre habe sich die Exportquote der Ernährungswirtschaft von etwa zehn Prozent auf knapp 20 Prozent verdoppelt. Dabei habe Russland für das Land immer eine wichtige Rolle gespielt. „Es war in den letzten Jahren leider so, dass viele Landwirte hier in Mecklenburg-Vorpommern von den russischen Importverboten für Agrarerzeugnisse betroffen waren und bis heute sind. Ich werde nächste Woche mit einer großen Unternehmerdelegation auch aus der Land- und Ernährungswirtschaft nach St. Petersburg reisen“, kündigte die Regierungschefin an. „Wir wollen die guten Kontakte nach Russland nicht abreißen lassen.“

In der Landwirtschaft sei es wie in anderen Wirtschaftszweigen. Es gehe darum, genügend Fachkräfte für eine gute Zukunft der Unternehmen zu sichern. „Um in diesem Wettbewerb mitzuhalten, muss auch die Landwirtschaft attraktive Bedingungen bieten. Von Anfang an. Es geht darum, offensiv um junge Menschen zu werben. Hier auf der MeLa können junge Menschen sehen und erfahren, was es heißt, in der Landwirtschaft zu arbeiten und für diesen Beruf zu leben.“

Schwerin - 14.09.2017
Text: Staatskanzlei / Ministerpräsidentin


Waldarbeiter treten auf MeLa bei forstlichen Meisterschaften an

Die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern lädt am Rande der MeLa zu den Waldarbeitermeisterschaften ein.

Bei der Azubi-Meisterschaft treten heute von 8 bis 17 Uhr auf dem Mühlengeezer Messegelände zunächst 24 angehende Forstwirte, darunter zwei Frauen, gegeneinander an. Sie sammeln Punkte für die U24-Landesmeisterschaft der Waldarbeiter im kommenden Jahr.

Am Samstag, dem 16. September 2017, gehen am gleichen Ort die Profi-Meisterschaften der Waldarbeiter mit acht Teilnehmern über die Bühne.

Am Sonntag, dem 17. September 2017, starten 14 Forstwirte schließlich zur Forwardermeisterschaft M-V.

Die Teilnehmer der Waldarbeitermeisterschaften üben sich in den Disziplinen Baumfällen, Sägekettenmontage, Kombinationsschnitt, Präzisionsschnitt und Entasten eines Stammes. Bei der Forwardermeisterschaft steuern Maschinenführer ihre Fahrzeuge durch einen engen Parcours. „Dabei geht es um Schnelligkeit, Präzision und Sicherheit“, betont Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

„Die Wettkämpfe helfen nicht nur, die Wertschätzung des Waldarbeiterberufes und die Aufmerksamkeit auf die Waldarbeit allgemein zu steigern. Sie regen auch dazu, an,einheimisches Holz mehr zu verwenden. Bauen mit Holz ist nachhaltig, ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Holz als traditionelles und modernes Baumaterial steht für leistungsfähiges Bauen, natürliche Ausstrahlung und angenehmes Wohngefühl. Gerade vor dem Hintergrund der Klimadiskussion kommt dem Rohstoff Holz eine wichtige Rolle zu“, sagte er weiter.

Auch lobte der Minister die wachsende Präsenz der Forstwirtschaft auf der MeLa: „Sie verfügt über ein eigenes, deutlich wahrnehmbares Areal, auf dem die neueste Forst- und Holztechnik vorgeführt wird. Auch frisches Wildfleisch kann man hier erwerben.“

Der Verband der Waldarbeitermeisterschaften richtet die Wettbewerbe bereits seit 1970 aus. 195 gab es die erste Landesmeisterschaft der Waldarbeiter, 2007 wurde zum ersten Mal der MeLa-Pokal zu den Meisterschaften der Waldarbeiter verliehen. Seither finden Landesmeisterschaft und MeLa-Pokal-Meisterschaft in jährlichem Wechsel statt.

Schwerin - 15.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


Minister Dr. Till Backhaus (SPD) fordert kritische Debatte zum Leitbild der Landwirtschaft


Eine „kritisch-aktive Debatte“ zwischen Landwirten und Gesellschaft über das „Leitbild der deutschen Landwirtschaft“ forderte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) heute in seinem Eröffnungsstatement zum Bauerntag im Rahmen der 27. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (MeLa) in Mühlengeez.

Backhaus kritisierte einerseits den „Missionierungseifer“ einer wachsenden großstädtischen „wohlhabenden Ernährungselite“ auf Politik und Medien: „Deren Argumentation – erkennbar etwa in der Debatte um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat – zielt darauf ab, Landwirte einhellig unter Verdacht zu stellen, sich aus reiner Profitgier systematisch an der Gesundheit der Deutschen zu versündigen“. Tierschutz sei zu einer Ideologie geworden und Quälerei in der Massentierhaltung gehöre zu den Glaubenssätzen der selbsternannten Gutmenschen, die Käufer und Verbraucher landwirtschaftlicher Produkte unter Druck setzten.

Doch auch die Landwirtschaft müsse etwas tun, um Vorurteile abzubauen: „Anstatt um die Erhaltung des Status Quo zu kämpfen, muss der Berufsstand zeigen, wie es besser geht. Wer etwas verändern will, muss sich selbst verändern“, sagte der Minister weiter. Beispielsweise habe der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung bereits seit 2010 nachgewiesen, dass das System pauschaler und kaum zielorientierter Direktzahlungen agrarökonomisch falsch und umweltpolitisch verfehlt sei.

Zudem gab Minister Backhaus Auskunft zum Wolfsmanagement im Land: „Für die aus CDU-Kreisen vorgetragene Forderung, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, um den Bestand zu reduzieren, gibt es keinerlei Rechtsgrundlage“, sagte Backhaus. Der Wolf gilt nach europäischer FFH-Richtlinie in Deutschland als streng geschützte Art. Der Managementplan für den Wolf ermögliche hierzulande aber dennoch ein „effektives Handeln“. Dazu gehört der Einsatz zwölf ausgebildeter Rissgutachter, die genetische Identifikation und territoriale Abgrenzung der Rudel anhand von Speichel-, Haar-, Kot- und Urinproben, die Gewinnung wertvoller Daten auf dem Wege der Besenderung einiger Wölfe sowie die Realisierung von Ausgleichszahlungen sowie Förderung von Präventionsmaßnahmen über die Förderrichtlinie Wolf.

Derzeit leben drei Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern, 47 sind es deutschlandweit. Die Population wächst jährlich um etwa 40 Prozent. In diesem Jahr gab es in MV bislang 15 Übergriffe auf Nutztiere, bei denen Wölfe als Verursacher festgestellt wurden oder nicht auszuschließen waren; 34 Schafe, 8 Stück Gatterwild, 5 Kälber bzw. Rinder verendeten; 16 weitere Tiere wurden verletzt.

„Ich verstehe, dass Tierhalter und Anwohner in Wolfsgebieten sich sorgen“, sagte Backhaus. Die Förderrichtlinie Wolf sieht deshalb bis zu 75-prozentige Zuschüsse für Maßnahmen zum Herdenschutz und Schadensausgleichszahlungen von bis zu 100 Prozent für von Wolfsrissen betroffene Tierhalter vor. Um auf „verhaltensauffällige Wölfe“, also solche Tiere oder Rudel, die sich dreist oder sogar aggressiv gegenüber Menschen verhalten oder notorisch Übergriffe auf ausreichend geschützte Nutztiere verursachen, zu reagieren, kommen einheitliche Beurteilungskriterien zur Anwendung, die ggf. über Vergrämungsmaßnahmen oder eine Entnahme entscheiden. „Dennoch müssen wir endlich zu einem deutschlandweit einheitlichen Wolfsmanagement kommen“, forderte der Minister.

Backhaus informierte auf dem Landesbauerntag außerdem über die Neuausrichtung der EU-Agrarausgaben und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Die aktuell fälligen Zuwendungen für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) seien inzwischen nahezu hundertprozentig ausgezahlt; die Direktzahlungen der EU erreichen die Landwirte bis zum Jahreswechsel.

„Dennoch darf es ein ‚weiter so‘ künftig nicht mehr geben“, erklärte Backhaus mit Blick auf die von EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) zur Diskussion gestellte Neuausrichtung der Zuwendungen. Oettinger hatte angesichts des wachsenden Drucks auf den EU-Agrarhaushalt fünf Szenarien vorgestellt, die im Wesentlichen die Kürzung der Direktzahlungen (Flächenprämie) und die Stärkung kleiner bäuerlicher Betriebe und ärmster Landwirtschaftsregionen in der EU vorsehen.

„Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern werden dadurch erhebliche Mittel verlieren. Deshalb müssen wir uns entscheiden: Entweder wir kämpfen rückwärtsgewandt um jeden Cent oder wir denken zukunftsorientiert“, sagte er.

Backhaus schlägt vor, das bisherige Zwei-Säulen-Modell der EU-Zahlungen zu modifizieren. Die Flächenprämie sollte ihm zufolge gekürzt, Junglandwirte und Landwirtschaft in abgelegenen Regionen gefördert werden, und für zusätzliche ökologische Leistungen auf seiner Fläche sollte jeder Landwirt einen höheren Anreiz ausgezahlt bekommen (1. Säule). Außerdem sollen alle Investitionen zur Förderung des Tierwohls und zur Förderung der ländlichen Räume aus dem EU-Fonds honoriert werden (2. Säule).

„Die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik bedeutet für mich neben Einkommenssicherung und Entbürokratisierung für die Landwirte, neben der Produktion hochwertiger Lebensmittel und der Stärkung der Veredelungswirtschaft, vor allem eine stärkere Orientierung auf das Gemeinwohl“, betonte der Minister. Auch müsse die Landwirtschaft umgehend einen größeren Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt, zur Verbesserung des Tierwohls und zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie leisten.

Bis 2021 müsse außerdem die bundesweite Düngeverordnung im Land umgesetzt werden: „Die Anzahl der Messstellen und die Zahl der Parameter zur Bewertung der Güte des Grund- und des Oberflächenwassers werden erhöht, um den Eintrag von Nitraten und Phosphaten aus landwirtschaftlichen Düngungen stärker als bisher zu kontrollieren und gezielt zu verringern“, sagte Backhaus.

Für den Einsatz stickstoffhaltiger Wirtschaftsdünger ebenso wie von Gülle, Klärschlamm oder Bioabfällen sollen Obergrenzen, Düngezeiträume und Lagerung neu definiert werden. Außerdem werde die Düngung in der Nähe von Wasserläufen und an Abhängen neu geregelt. Ziel sei das Erreichen der Landes- und der EU-Vorgaben zum Schutz der Küstengewässer und die Verbesserung der Trinkwasserqualität.

In Mecklenburg-Vorpommern sind elf von 53 Grundwasserreservoirs aufgrund erhöhter Nitratwerte in einem chemisch schlechten Zustand.

Schwerin - 15.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


Tier- und Pflanzenzuchtpreis 2017 für Harald Hesse und Dr. Heinrich Böhm


„Die Zucht ist der Erfolgsfaktor der Landwirtschaft. Ohne sie wäre die Landwirtschaft heute nicht dort, wo sie jetzt steht. Hinter all dem Erfolg stehen die Leistungen von engagierten Menschen“, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus heute in Mühlengeez (Landkreis Rostock) anlässlich der Verleihung des Tier- sowie Pflanzenzuchtpreises auf der 27. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung MeLa.

Den Tierzuchtpreis, der in diesem Jahr zum 23. Mal vergeben wird, bekommt Schäfer und Agraringenieur Harald Hesse (70) aus Groß Grabow (LK Rostock).

Er war 1996 Gründungsmitglied der Erzeugergemeinschaft Lammfleischproduktion und -vermarktung. Von 2002 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war Herr Hesse selbständig für die Vermarktung von Lämmern, Schafen und Schaferzeugnissen bei Züchtern und Haltern ein geschätzter Kollege. Zur gleichen Zeit wurde er Mitglied im Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes (LSZV) M-V e.V. und begann mit dem Aufbau einer eigenen Zuchtherde Schwarzköpfiger Fleischschafe, die er bis zu seinem gesundheitlich bedingten Ausscheiden aus der aktiven Zucht überaus erfolgreich entwickelte. Zuchttiere aus seiner Zucht waren mehrfach Sieger bei regionalen und bundesweiten Leistungsvergleichen.

Über die Aktivitäten in Zucht und Vermarktung hinaus engagierte sich Harald Hesse im Vorstand des LSZV über 15 Jahre für eine stabile und dauerhafte Entwicklung der Schafzucht und -haltung in Mecklenburg-Vorpommern einschließlich der Erhaltung traditioneller Arbeitsweisen. Er war der federführende Initiator bei der Reaktivierung von Leistungsvergleichen im Hüten von Schafen.

Mit dem 18. Pflanzenschutzpreis wird Kartoffelzüchter Dr. Heinrich Böhm (66) aus Kirchgellesen (LK Lüneburg) ausgezeichnet. Er wird damit nicht nur für seine erfolgreiche Tätigkeit bei der Züchtung und Vermehrung von Kartoffelsorten, sondern auch für seine aktive Mitarbeit in verschiedenen berufsständischen Organisationen geehrt.

Seit 1994 ist Dr. Böhm geschäftsführender Gesellschafter der Kartoffelzucht Böhm GmbH & Co. KG in Lüneburg. Weiterhin hat er sich als aktiver Geschäftsführer der Böhm-Nordkartoffel Agraproduktion GmbH & Co. OHG ab 1990 aktiv für den Erhalt und den Kauf der Zuchtstationen Hohenbrünzow, Böhlendorf, Kruckow sowie Pöglitz eingesetzt. Auf diesen Standorten wird erfolgreich die Neu- und Erhaltungszüchtung von Kartoffeln für die Böhm-Nordkartoffel-Gruppe durchgeführt.

Insgesamt werden auf den einzelnen Versuchsstandorten bzw. im Agrarbetrieb 90 Mitarbeiter beschäftigt. Jährlich werden etwa fünf neue Kartoffelsorten vom Unternehmen verschiedener Gebrauchswerteigenschaften auf den Markt gebracht.

Als jeweils stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Dr. Böhm im Bundesverband der deutschen Pflanzenzüchter (BDP), in der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovationen (GFPi) und in der Union der Kartoffelwirtschaft gesellschaftlich aktiv.

Schwerin - 15.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


MeLa 2017: Minister Dr. Till Backhaus (SPD) würdigt Ehrenamt im ländlichen Raum

„Viele Landwirtschaftliche Betriebe gestalten das gesellschaftliche Zusammenleben in ihren Gemeinden aktiv mit. Sie sind sie im dörflichen Leben tief verwurzelt und engagieren sich bei der Durchführung von Festen und Veranstaltungen. Für mich sind sie deshalb das Herzstück vieler Gemeinden. Das wird immer wieder gerne vergessen. Umso wichtiger ist es, dass wir regelmäßig daran erinnern. Dort, wo sich Menschen aus tiefer persönlicher Überzeugung für etwas einsetzen, wird in die Zukunft geschaut“, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus heute auf der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung in Mühlengeez anlässlich der Vergabe Ehrenamtspreises.

Zu den Preisträgern 2017 gehören der Landwirtschaftsbetrieb Fink (Klüssendorf, Landkreis Nordwestmecklenburg), die Agrargesellschaft mbH & Co. KG Wittow-Süd (Altenkirchen, Landkreis Vorpommern-Rügen) sowie die Agrargemeinschaft Holthusen eG (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Sie werden mit jeweils 2.000 Euro ausgezeichnet.

Mit je 500 Euro wird das Engagement von Landwirt Hans-Eckhard Lüth (Rehna OT Vitense, Landkreis Nordwestmecklenburg), der Kastanienhof Rave KG (Schlieven, Landkreis Ludwigslust-Parchim) und der Agrargenossenschaft Hagebök eG (Neuburg, Landkreis Nordwestmecklenburg) gewürdigt.

„Die Betriebe leisten freiwillig einen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder bringen Kindern die Landwirtschaft näher, sind kommunalpolitisch aktiv, wirken in Vereinen mit, pflegen ländliche Wege sowie Gewässer oder unterstützen Gemeindefeste. Trotz des knappen Faktors Zeit ist es vielen Landwirten wichtig, sich in ihren Gemeinden zu engagieren. Viele tun dies, ohne viel darüber zu reden oder eine finanzielle Entlohnung zu verlangen. Das verdient unsere Anerkennung!“, hob der Minister hervor. Der Ehrenamtspreis wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben.

Schwerin - 15.09.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt


„Tag des Handwerks“ auf der Messe MeLa in Mühlengeez

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph: Eindrucksvolle Präsentation – Vielfalt der Branche, Können der Handwerker und Bedeutung des Wirtschaftszweiges als Ausbilder zeigen sich auf der MeLa


Noch bis Sonntag ist das Handwerk auf der Messe MeLa - der Fachausstellung für Landwirtschaft, Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau - in Mühlengeez (Landkreis Rostock) mit einer Sonderschau vertreten. Anlässlich des bundesweiten „Tag der Handwerks“ (16.09.) informierte sich Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph auf einem Rundgang bei den Ausstellern. „Das Handwerk als Wirtschaftsmacht präsentiert sich bereits im 15. Jahr eindrucksvoll auf der Messe MeLa. Hier werden die Vielfalt der Branche, das Können der Handwerker und die Bedeutung des Wirtschaftszweiges als Ausbilder deutlich. Die Messe ist eine ideale Plattform für heimische Unternehmen, für sich zu werben, um neue Zielgruppen und Absatzmärkte zu erschließen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Motto „#EINFACHMACHEN“ – Tag des Handwerks zeigt berufliche Möglichkeiten für Jugendliche auf

Die Handwerkskammer Schwerin hat eine „Straße des Handwerks“ auf einer Gesamtfläche von 768 m2; in Mühlengeez organisiert. 28 Handwerksunternehmen, die Krankenkasse IKK, die Landesinnungen der Dachdecker und der Schornsteinfeger sowie die Handwerkskammer Schwerin selbst sind präsent. Unter dem Motto „#EINFACHMACHEN“ wurden zum „Tag des Handwerks“ Live-Vorführungen der Aussteller gezeigt, Berufe zum Anfassen und Ausprobieren angeboten und vor allem für Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk geworben. Mit dem Hashtag sollen Jugendliche ermutigt werden, ihre beruflichen Interessen und dabei auch das Handwerk als Option zu entdecken. Die Handwerkskammer Schwerin bietet auf einer „Last-Minute-Lehrstellenbörse“ Schulabgängern die Möglichkeit, noch in diesem Jahr eine Ausbildung zu beginnen. Bei den Handwerkskammern des Landes stehen derzeit noch knapp 500 freie Ausbildungsplätze zur Verfügung. „Das Handwerk ist ein vielseitiger Wirtschaftsbereich – es fußt auf traditionellen Techniken und nutzt zugleich innovative Techniken zur individuellen Problemlösung für die Kunden. Dieses moderne Bild des Handwerks mit den beruflichen Chancen und Karrieremöglichkeiten müssen wir noch stärker bei den Schulabgängern bekannt machen“, sagte Rudolph.

Die Aussteller auf der „Straße des Handwerks“:

Auto-Service-Mulsow e.K. (Parchim), Bedachungen Habedank GmbH (Bützow), Bernstein Galerie E, Uta Erichson (Ribnitz-Damgarten), Dachdecker GmbH Pahl (Tarnow), Fleischerei Jörg Dargel (Dorf Mecklenburg), Grabower Backhus, Bäckerei Erik Herrmann (Grabow), Handwerkskammer Schwerin, HKF Haustechnik GmbH (Krassow), Innungskrankenkasse Nord, Kreishandwerkerschaft Güstrow, Landesinnung der Steinmetzen und Steinbildhauer M-V, Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks M-V, Mecklenburger Kupferschmiede, Daniel Amlow (Parchim), Metallbau & Sanierung Thorsten Fichtler (Krassow), Müller & Zi GmbH (Bad Doberan), Ökologische Baustoffe Wolfgang Hünemörder (Bützow), Pfeifenbau Roland Kirsch (Wittenförden), Red Rebane GmbH (Schwerin), Sattlerei Del Kägebein (Parchim), Schafwollverarbeitung Ralph Traber (Neu Poserin), Schiffszubehör Eckhard Knoll (Bützow), Schornsteinfeger-Innung M-V, Tischlerei Manfred Harm (Groß Wokern), Töpferhof Brigitte Dix (Satow), von STICKwitz Rita Schwenn-Eggers (Bredenfelde), Waffen Poltier OHG (Güstrow), Zimmerei Zarrentin, Burghard Heise & Partner GbR (Zarrentin), Zurow Bau GmbH (Krassow).

Informationen zum Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern

Derzeit sind über 20.200 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und 4.985 Lehrlinge und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.

Schwerin - 16.09.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit