80. Warnemünder Woche


Bunt trotz grau - Gute Stimmung bei der nassen Eröffnung der 80. WARNEMÜNDER WOCHE


Das Fazit vom Hauptwettfahrtleiter Peter Ramcke fällt durchweg positiv aus, denn trotz anfänglich schlechter Sichtbedingungen und einer Verzögerung von einer Stunde „war es ein phantastischer Start in die Veranstaltung“. Ein deutliches Lob geht von seiner Seite vor allem in Richtung der Helfer an Land, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten und die zu den 226 Lasern gehörenden Rollis praktisch an Land verschwinden ließen.

Die 80. WARNEMÜNDER WOCHE punktet mit einer höheren Teilnehmerzahl als zunächst verlautbart. Bisher haben sich 1800 Segler aus 31 Nationen für die kommenden Tage angekündigt, 650 Sportler waren heute bereits auf dem Wasser und kämpften um die vorderen Platzierungen.

Den Auftakt zu einer der größten Regattaveranstaltungen der Welt bildete heute der Warnemünde Cup. Die 21 Segelyachten starteten pünktlich um 11.05 Uhr zu ihrer 20 Seemeilen (=37 km) langen Wettfahrt. „Der Wind hat zwar mehrfach gedreht, wodurch aus einer geplanten Kreuz dann eher ein Halbwindkurs wurde, aber trotzdem waren die Segelbedingungen gut und fair“, resümiert der Wettfahrtleiter der Seebahn, Uwe Wenzel. In der Gruppe ORC3 setzte sich das Team der „PATENT 4“ um den Skipper Jürgen Klinghardt (Bremen/Hamburg/Lübeck) gegen die Konkurrenz durch. „Die Winddreher waren heute auf unserer Seite, am Anfang lagen wir zwar noch hinten, konnten uns aber stetig nach vorn segeln“, freute sich Klinghardt.

(Fotos: Klaus-Dieter Block und Pepe Hartmann)

Die Mannschaft feierte bereits sechs Mal den Deutschen Meistertitel und stand 2010 bei der Weltmeisterschaft in Flensburg sogar ganz oben auf dem Treppchen. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht, somit wird es bei den kommenden Seeregatten und der Deutschen Meisterschaft am Donnerstag in Warnemünde noch sehr spannend werden. Die Rostocker Crew der „KalkEi“ um den Steuermann Frank Schuberth gewann in der Gruppe ORC4 und konnte bei der Siegerehrung in der Yachthafenresidenz Hohe Düne vom Podest herunter strahlen.

Das größte Teilnehmerfeld der WARNEMÜNDER WOCHE stellt der Laser Europa Cup. Diese Regattaserie erfreut sich international großer Beliebtheit, da die Segler nicht nur auf dem Wasser hochkarätigen Sport zeigen, sondern auch an Land durch Events über Ländergrenzen hinweg in Kontakt kommen können und dabei Freundschaften entstehen. In diesem Jahr nutzen die besten Laser-Segler der Welt die Regatta als Vorbereitung auf die anstehende Weltmeisterschaft Ende Juli im belgischen Nieuwpoort. Bei den Olympischen Laser Standard führt nach zwei Wettfahrten Jakub Rodziewicz, der zur polnischen U21 Nationalmannschaft gehört. Der Röbeler Theodor Bauer vom German Sailing Team folgt punktgleich auf dem zweiten Platz.

In der 2. Deutschen Segel-Bundesliga wollen die Lokalmatadoren vom Akademischen Segelverein Warnemünde noch bis Montag den Heimvorteil nutzen und sich in der Tabelle möglichst auf einen Aufstiegsplatz hochkämpfen.

Nach den fünf Flights am ersten Tag liegen sie allerdings auf dem 10. Platz. Mitstreiter Gundram Leifert erklärt: „Am Anfang lief es nicht so gut, wir waren mit dem Kopf noch nicht ganz da, weil unser Steuermann beispielsweise vor acht Tagen Vater geworden ist, aber wir fanden unseren Fokus und die Tendenz stimmt. Wenn mehr Wind kommt, dann sind wir als Team auch nicht mehr zu schwer, so wie heute bei relativ wenig Wind.“ Die Katamarane der Topcats ermitteln in drei verschiedenen Klassen ihr bestes deutsches Team. Nach zwei Wettfahrten führen im K1 die Wolfsburger Brüder Sascha und René Treichel, im K2 die amtierenden Weltmeister Robert Zank und Tilo Bethke vom Wandlitzer Segel-Club. Im Feld der K3 setzte sich vorläufig Andreas Böwer aus Kempen durch. Er ist jedoch punktgleich mit dem zweiten und dritten Rang.

Bereits 2014, 2015 und 2016 gewann der Berliner Thilo Keller bei den A-Cats die WARNEMÜNDER WOCHE, nach drei Wettfahrten führt er auch in diesem Jahr vorläufig das Feld an. Ebenfalls drei Wettfahrten schafften heute die Kutter, wo die Teterower um Hubert Zisch punktgleich mit der Mannschaft von Hans Werner Rix morgen noch ihre endgültige Entscheidung suchen werden.

„Regen, Regen stört uns nicht…“


Es ist nicht zu hoffen, dass Regen das Traditionswetter des „Niegen Ümgangs“ und der Eröffnung der WARNEMÜNDER WOCHE wird. Wie bereits im Vorjahr war auch der Eröffnungstag der 80. Veranstaltung sehr nass. Vor nahezu 50 Jahren sangen das Duo Hauff & Henkler erstmals das Lied „Regen, Regen stört uns nicht…“ und der eine oder andere der über 2.600 Teilnehmer des „16. Niegen Ümgangs“ hat es vielleicht selbstbewusst trotzig gesummt.

Die langjährigen Organisatoren des bunten Zuges, Inge Regenthal und Hansi Richert, zeigten sich zufrieden mit dem Auftakt und der „sonnigen“ Stimmung. 38 Kultur- und Sportvereine, Warnemünder Firmen und Gewerbetreibende, Sponsoren der WARNEMÜNDER WOCHE aber auch die Oldi-Feuerwehren aus Dänemark ließen sich ihre Stimmung durch den Dauerregen nicht vermiesen.

Auch die Mitglieder der „Warnemünder Trachtengruppe“ oder der „Warnemünder Line Dancer“ zogen ihr geplantes Programm vor der Bühne am Leuchtturm durch und ernteten dafür den respektvollen Beifall der zahlreichen Zuschauer des Eröffnungsprogramms. Im Trockenen hingegen standen unter dem Bühnendach die historischen Figuren, die traditionell den ersten Tag der WARNEMÜNDER WOCHE schmücken. Der Moderator des Bühnenprogramms Peter Kasanowski stellte u.a. den dänischen König Erich VI., den ersten Badegast Warnemündes Hermann Friedrich Becker oder den legendären Lotsenskapitän Stephan Jantzen vor. Nicht fehlen durfte auch in diesem Jahr die Hymne des Ostseebades „Warnemünde, Warnemünde“ vorgetragen vom Warnemünder Frauenchor und von „De Klaashahns“.

Launig gestaltete sich im finalen Teil des Bühnenprogramms wiederum das „Warnemünder Versprechen“ des „Wuurdhöllers“ an den Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling, der den letztlich liebevollen jahrhundertelangen Zwist gern aufnahm und den Warnemündern schließlich ein dickes Danke und ein Kompliment für die Organisation der WARNEMÜNDER WOCHE machte. In seinem „Gepäck“ befand sich wie immer ein Fass mit Rostocker Pils, dass er im Beisein des Geschäftsführers der Hanseatischen Brauerei Rostock, Winfried Ott, und von Braumeister Uwe Kästner professionell anstach. Nach seinem Satz „Hiermit ist die 80. WARNEMÜNDER WOCHE eröffnet“ war schließlich der Weg für Freibier geebnet.

30. Waschzuberrennen auf dem Alten Strom – „König Eumel“ aus Leipzig gewann das Spektakel souverän Was ist ein „Waschzuberrennen“? Das ist einem Außenstehenden schwer zu erklären, man muss es gesehen haben. Seit 1986 gibt es diese kuriose Regatta mit selbst gebauten Wassergefährten, die auch zur 30. Auflage über 1.000 Zuschauer an den Alten Strom zog.
Sechs Teams traten in diesem Jahr an. Drei kamen aus Rostock und je ein Team aus Leipzig, Merseburg und Osterwieck. Neptun saß auf seinem Thron und war wie immer die Ein-Mann-Jury des Ganzen mit den bekannten Schwächen für erotische Einlagen, die bei dem Spielteil „Show“ reichlich geboten wurden.

Der Start aber war traditionell sportlich und der Zuber „König Eumel“ von der Leipziger Bauhochschule „BaHu“ legte hier mit der schnellsten Zeit von 67 Sekunden den Grundstein für den späteren Gesamtsieg. Die Sachsen hatten im abschließenden Entensammeln mit 198 Stück ebenfalls die Nase vorn. Hier stellten die Teams noch einmal eindrucksvoll unter Beweis, dass sie bei ihren Sprüngen in das Wasser des „Alten Stroms“ das nasse Element regelrecht „lieben“ und der starke Regen für sie rein nebensächlich war.
Übrigens auch für die Zuschauer, die sich von der Zweistunden-Show fesseln ließen. Der Zuber MER vom „Merseburger Elferrat e.V.“ belegte den 2. Platz. Danach folgten „Die Macher e.V.“ mit dem Zuber „Waschweiber“ aus Rostock, „Baywatch“ vom Team „Warnibu Beach“ Osterwieck, „Ritterzuber“ vom Rostocker Jugendclub „Pablo Neruda“ und schließlich „Schneewittchen“ mit den Rostocker „Bahnditen“.

Manfred Schliephake gehört zu den „Senioren“ des Spektakels, war zwischenzeitlich auch „Neptun“, hatte beim diesjährigen Zuberrennen die organisatorischen Fäden in der Hand und war begeistert wie bei allen vorherigen. Hans Cimutta, Lehramtsstudent für Mathematik und Physik, hatte Dienst am Computer und gehört zu den Hoffnungsträgern, dass dieser fantastische „Karneval auf dem Wasser“ auch noch in einigen Jahren stattfindet.


Abwechslung pur: besinnlicher Auftakt, Wellenkämme & Trendsportarten mit breitem Spektrum bereichern das erste Wochenende

Das jährliche, festliche Eröffnungskonzert der WARNEMÜNDER WOCHE in der Warnemünder Kirche gilt allgemein als samstäglicher Ruhepol in turbulenten Segler- und Sommerfestzeiten. Silke Kunz, Projektkoordinatorin der Hansestadt Rostock für das große Fest in Warnemünde, erlebte es erstmals und war ergriffen: „Das war ein würdiger Auftakt, der mich richtig berührt hat.„

Das Junge Nonett der HMT Rostock und das Quartett „Gut Singer und ein Organist„ brachten ein breites konzertantes Spektrum mit Werken von Antonin Dvorak über Georg Philipp Telemann bis Richard Strauss zur Aufführung.

Kurdirektor Matthias Fromm begrüßte alle Gäste und Organisatoren der 80. WARNEMÜNDER WOCHE und verband dies mit guten Wünschen für die ersten neun Julitage des Jubiläumsjahres. Zum zweiten Mal nach 2016 gab es das Konzert in Kooperation zwischen der Kirchgemeinde Warnemünde und der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde.

Jörg Bludau, Koordinator der Bummelmeile auf Warnemündes Promenade und des Bühnenprogramms, zieht trotz einiger Einschränkungen eine positive Bilanz des Wochenendes. Der Freitag verregnete zwar die Auftaktparade, aber spätestens der Sonnenuntergang am Samstag stimmte versöhnlich. Am Sonntag herrschte dichtes Gedränge in Warnemündes Gassen und das Bühnenprogramm war hoch frequentiert.

(Fotos: Felix Lange, Pepe Hartmann, Klaus-Dieter Block und Gesine Schuer)

Wellenkämme und Böen sorgten für Spaß und etliche Sonnenschüsse an Tag zwei

Nachdem Jörn Borowski vom Rostocker Yachtclub, Wettfahrtleiter der Laser Standard und 4.7, am Morgen aufgrund der grenzwertigen Windbedingungen noch Bedenken hatte, stellten sich die Wetterverhältnisse zwar als schwierig, aber machbar heraus. „Selbst mit der Regenfront, die über das Teilnehmerfeld zog, konnten beide Klassen vernünftig umgehen„, sagte J. Borowski.

Die Laser-Segler aus Mecklenburg-Vorpommern können nach vier Wettfahrten auf eine herausragende erste Hälfte des Europa Cups zurückblicken. Im Laser Standard führt Theodor Bauer aus Röbel mit satten 20 Punkten Vorsprung vor dem Olympioniken von Rio 2016, Sergey Kommisarov aus Russland. Anne-Marie Rindom aus Dänemark gewann im letzten Jahr Bronze in Rio und fuhr bisher ausschließlich erste Plätze ein. Auf Rang zwei liegt die Rostockerin Hannah Anderssohn, Lena Haverland aus Schwerin ist derzeit siebente.

Nach sechs Wettfahrten beendeten die Kutter heute ihre Regatta. Wie auch im letzten Jahr setzten sich die Teterower um den Skipper Hubert Zisch auf ihrem Kutter „Resi„ gegen ihre Konkurrenz durch. Wettfahrtleiter Rainer Arlt dankte den Sportlern für ihre Anstrengungen, aber die Ostsee „ist nun mal kein Ententeich„. Bundestagsabgeordneter Peter Stein übergab die Pokale an die strahlenden Sieger. Im nächsten Jahr wird auf der WARNEMÜNDER WOCHE die Deutsche Meisterschaft der Kutter stattfinden. Die Mannschaft vom Akademischen Segelverein Warnemünde ist heute erst richtig im Wettkampf der 2. Deutschen Segel-Liga angekommen. Sie verbesserten sich deutlich und liegen nach elf Flights auf dem vierten Platz, der Joersfelder Segel-Club führt die Tabelle der 18 Vereine derzeit an.

Die Katamarane hatten aufgrund der Segelbedingungen heute Schwierigkeiten, ihre Wettfahrten durchzuführen. „Durch die hohe Geschwindigkeit der Boote ist eine 1,5 Meter hohe Welle für sie wie eine Startrampe, von der aus sie sich dann mit dem Bug ins Wasser eingraben„, beschreibt der Wettfahrtleiter Wolfgang Bahr die Ausgangssituation. Um Material und Sportler zu schonen, haben die A-Cats gar nicht erst abgelegt, die Topcats hingegen konnten zwei Wettfahrten absolvieren, wovon die zweite durch zahlreiche Kenterungen und Materialschäden gekennzeichnet war. Die Brüder Sascha und René Treichel führen weiterhin das Starterfeld der K1 an, das Weltmeisterduo Zank/Bethke kann nun bereits vier erste Plätze in vier Gesamtwettfahrten der K2 aufweisen. Bei den K3 konnte Tim Stiegler sich nun mit einem Punkt Vorsprung an die Spitze setzen. Martin Seikel und Peter Bersch vom Yacht-Club Rhein-Mosel konnten sich mit zwei ersten Plätzen an die Spitze der Bootsklasse Dyas segeln. Zusammen mit den H-Booten waren sie heute die zwei neuen Bootsklassen, die ihren ersten Regattatag absolvierten. Thomas Kausen aus Berlin und seine Crew haben ihr H-Boot nach zwei Wettfahrten am schnellsten durch die Wellen gesegelt.

Auf der Seebahn ging es heute beim 2 Up & Down „rauf und runter„. Die Yachten erfreuten sich des frischen Windes auf offener See. Auf die Teilnehmer der Regatta wartete wie jeden Abend in der Yachthafenresidenz Hohe Düne das wohl verdiente Einlaufbier.

Der Alte Strom als Spielplatz: Stand Up Paddling

Sunday ist Funday und deshalb wurde der Alte Strom heute zum Spielplatz für Wassersportbegeisterte und neugierige Besucher. Der HW-Shapes Surfshop veranstaltete das Naish One NISCO Race im Stand Up Paddling. In Einzel- und Team-Sprints gingen die Paddler an den Start. Insgesamt 18 Männer und fünf Frauen in den Singles und vier Teams im Staffelrennen bewiesen ihre Stärken in Gleichgewicht und Koordination bei den zwei Mal 100m Sprints. Bei den Herren siegte der Rostocker Fanatic Teamrider Denny Kambs, gefolgt von Max Haase auf dem zweiten und Alexander Kraft auf dem dritten Platz. Bei den Damen gewann Maxi Eggert, Gina und Doreen Salwasser teilten sich Platz zwei. Bei den Team Races siegte das Team ‚SUP Teamsport‘, zweiter wurde das hauseigene ‚HW-Shapes Team‘ und auf Platz drei stehen ‚Die Fischbrötchen‘, die allein wegen ihres Namens Sieger der Herzen sind. Die Pausen wurden mit witzigen SUP Rumbles und Goliath-Rennen (Riesen SUP) gefüllt, die für jede Menge gute Stimmung sorgten und bei denen der ein oder andere im Wasser landete. An der Seite von Hannes Winter, Veranstalter und Surfshop-Besitzer, moderierte Freetsyle Windsurf-Profi Valentin Böckler mit viel Witz und Charme und feuerte Sportler und Publikum an. „Obwohl wegen des Wetters einige abgesagt hatten, waren alle Teilnehmer und auch das Publikum super drauf. Wir hatten viel Spaß und gehen jetzt erstmal Kiten„, verabschiedete sich Hannes. Nicht nur die Segler freuen sich über Wind! Ab morgen trifft man HW-Shapes in der Sport & Beach Arena, wo man je nach Wetterlage im Skimboard-Pool handgefertigte Boards testen oder sich im Stand Up Paddlen probieren kann.

Sandmänner und –frauen beim Lacrosse „LAX at the Beach„

Von Wind und Wetter ließen sich die Lacrosse-Spieler und -Spielerinnen am ersten Tag des Turniers nicht unterkriegen. Im nassen Sand kämpften knapp 100 Teilnehmer in der Sport & Beach Arena zwei Tage lang um den Sieg. Zwischen den Spielen konnte an einer Trainingswand aus Flaschen und Ringen die Schussgenauigkeit geübt werden.

Acht Frauen- und sieben Männerteams aus ganz Deutschland hatten sich in diesem Jahr für das Turnier angemeldet. Seit 2014 findet es im Rahmen der WARNEMÜNDER WOCHE statt und darf sich stolz als erstes deutsches Lacrosse-Strandturnier bezeichnen. Normalerweise wird Lacrosse auf dem Rasen oder in der Halle gespielt, die Sport & Beach Arena bot daher für die angereisten Spieler einen besonderen Reiz. Dort wurden auf insgesamt vier Spielfeldern die Wettkämpfe ausgetragen.

Mit dabei waren bei den Herren unter anderem Teams aus Dresden, Marburg und Bremen. Die „Sandmen„ aus Berlin, die schon seit dem ersten „Lax at the Beach„-Turnier dabei sind, gingen als Favoriten ins Rennen. Doch auch die Lokalmatadoren von „RoLaX„ waren nach dem ersten Tag mit zwei Siegen und einer Niederlage vorn mit dabei. Und das obwohl das Team auf seinen Spitzenspieler Stefan Koch verzichten musste, weil dieser in Vorbereitung auf die anstehende Indoor-Europameisterschaft mit der Nationalmannschaft trainierte. Bei den Damen waren nach den ersten Spielen die „Lady Hawks„ aus Bielefeld, „Victoria Lacrosse„ aus Berlin und die Rostocker „RoLaX„-Ladys in die Favoritenstellung gerückt. Abgerundet wurde der Samstag mit der obligatorischen Players-Party am Strand von Warnemünde.

Am zweiten Spieltag konnten die Teams ihre Leistungen bestätigen. Die „Sandmen„ konnten jedes Spiel gewinnen und sicherten sich souverän den Gesamtsieg. Den Silberrang ergatterten die „Saints Lacrosse„ aus Marburg gefolgt von den Rostocker Gastgebern. „Wir haben in den letzten Wochen viel trainiert und konnten die eingeübten Spielzüge gut umsetzen.„ Stefan Kopperschmidt zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams. Die Damen von „RoLaX„ konnten sogar einen zweiten Platz erkämpfen und wurden nur von den „Lady Hawks„ aus Bielefeld übertroffen.

Trotz des mäßigen Wetters war die Stimmung bei den Sportlern durchweg gut. Vor allem wurden die Organisatoren und die tolle Location gelobt. Und bis auf einen gebrochen Zeh – für Lacrosse-Verhältnisse ein Kollateralschaden – blieben Verletzungen glücklicherweise aus.

(Foto: Yannic-Tim Noack, Annika Schmied und Pepe Hartmann)

hanseboot Rund Bornholm startet mit 45 Yachten, Rostocker Team schnappt sich den 2. Platz auf dem Treppchen der 2. Deutschen Segel-Bundesliga

Von ursprünglich 50 angemeldeten Yachten zur hanseboot Rund Bornholm gingen pünktlich ab 13.05 Uhr in drei Startgruppen tatsächlich 45 Yachten auf den Kurs. Mit insgesamt rund 260 Seglern an Bord gab es viele strahlende Gesichter, die sich über die ersten langen Sonnenstunden beim Aufbruch zu ihrer 270-Seemeilen-Langstrecken-Regatta freuten. Die Regatta kann unter www.warnemuender-woche.com live per Tracking im Internet verfolgt werden. Auch Hauptwettfahrtleiter Peter Ramcke, der alle anderen startenden Klassen erst nach dem Start der Hochseeregatta auf die Bahnen schickte, war zufrieden mit dem runden Ablauf des Segeltages: „Das Warten hat sich gelohnt und am Ende haben wir alles straff durchgezogen!„ Der Wind flaute zum Nachmittag etwas ab, so dass bessere Bedingungen als am Vormittag vorherrschten.

Thilo Keller vom Berliner Yachtclub siegte bei den A-Cats – und das im Übrigen zum 4. Mal in Folge auf der WARNEMÜNDER WOCHE. Leider konnten die schnittigen Katamarane aufgrund von zu viel Wind nur an einem von insgesamt drei Regattatagen segeln, aber Keller konnte dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. „So hatte ich die Möglichkeit, mir auch das schöne Warnemünde an Land genauer anzusehen. Natürlich hätte ich auch gern noch ein wenig mit meinem foilenden Cat trainiert, denn dies war tatsächlich die erste Regatta mit dem Prototypen„, so Keller nach der vorgezogenen Siegerehrung. In jedem Fall freue er sich auf die kommende EM der A-Cats auf der 81. WARNEMÜNDER WOCHE, zu der nach seiner Aussage über 100 Boote erwartet würden.

Bei der 2. Deutschen Segel-Bundesliga, wo am Sonntag in der letzten Wettfahrt eine J/70 Yacht einige Materialschäden erlitt, gab es am Montag ein spannendes Finale. „Glücklicherweise gab es am Sonntag keine Personenschäden und die hochtrainierte Crew aus Duisburg bekam bei ihrem klassischen Ausweichmanöver ausreichend Hilfe durch greifende Sicherheitsprozeduren vom Org-Team des Veranstalters und der DGzRS„, so Hauptwettfahrtleiter der Segler, Peter Ramcke. Das beschädigte Schiff war bereits am Sonntag wieder einsatzbereit und die Crew hatte Lust, sofort wieder an den Start zu gehen.

Alexander Willsch, Steuermann des Teams vom Akademischen Segelverein Warnemünde, freute sich nach der Bierduschen-Siegerehrung als Zweiter auf dem Siegertreppchen: „Das war echt ein schönes Ding heute. Wir dachten, das wird richtig knapp, aber wir kennen das Revier und die Motivation nach unserem ersten schlechten Tag war entsprechend hoch.„ Anerkennung gab es auch vom Rostocker Sportsenator Steffen Bockhahn, der stellvertretend als größter Partner der WARNEMÜNDER WOCHE für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock gratulierte. Auch Laura Hatje vom Bundesliga-Org-Team bedankte sich bei den Warnemünder Gastgebern und war von den anspruchsvollen Wettfahrten angetan. An der Bühne am Leuchtturm waren unter den Gratulanten auch Chairman Jürgen Missing sowie zahlreiche begeisterte Zuschauer. Gewinner des Spieltages wurde der Joersfelder Segel-Club. Auf dem 3. Platz landete die Seglervereinigung Itzehoe. In der Liga-Tabelle rangiert der ASVW nun auf Rang drei, also einem der vier direkten Aufstiegsplatze der 2. Segel-Bundesliga.

Andreas Linke aus Kröslin und Andreas Malcher vom Edersee liegen nach vier Wettfahrten der Dyas ganz vorn. Die Internationalen Deutschen Vize-Meister führen derzeit auch die nationale Rangliste der Bootsklasse an. Bei den H-Booten kam heute dank der schönen Welle, die dieser Bootstyp sehr gut aushält, viel Freude auf. Die Crew um Thomas Kausen aus Berlin und Neumünster liegt derzeit auf Rang eins, morgen sind noch drei weitere Wettfahrten geplant. Die Wolfsburger Brüder Sascha und René Treichel haben in den vergangenen Tagen sechs von sechs Wettfahrten der Topcats K1 gewonnen. Mit diesem großen Vorsprung können sie wohl entspannt auf die letzten drei Wettfahrten blicken, die morgen dann mit der Siegerehrung dieser Deutschen Bestenermittlung gekrönt werden. Ihre Katamarankollegen im K2, Robert Zank und Tilo Bethke, stehen dieser Leistung in nichts nach, auch sie führen mit ausschließlich Erstplatzierungen in allen sechs Wettfahrten. Eike Schmid aus Hannover hat sich bei den K3 vorläufig auf den ersten Platz gesegelt. Der Laser Europa Cup konnte heute, nachdem er zunächst verspätet starten musste, trotzdem zwei Wettfahrten absolvieren. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefasst, morgen Nachmittag werden die abschließenden Sieger feststehen. Bei den Laser Radial gab es zum Redaktionsschluss noch zahlreiche Proteste, weshalb noch kein genaues Ergebnis vorlag.
Ergebnisse des Laser Europa Cups nach sechs Wettfahrten:

Klasse 1./Herkunft 2./Herkunft 3./ Herkunft
Laser Standard Theodor Bauer/Röbel Sergey Komissarov/Rußland Maxime Mazard/Frankreich
Laser 4.7 Christian Spodsberg/Dänemark Joshua Richner/Schweiz Johan Schubert/Dänemark


(Fotos: Pepe Hartmann und Felix Lange)

Rekord von 2001 eingestellt! OSPA mit Gänsehaut-Finale

28 Stunden 34 Minuten und 30 Sekunden dauerte die Regatta für das Team speedsailing auf der OSPA bei der hanseboot Rund Bornholm Regatta. Damit lagen sie ganz genau 2 Minuten und 30 Sekunden unter dem Rekord der UCA im Jahr 2001. Die Freude war riesig und das gesamte Team erleichtert, nachdem man den Rekordversuch zwischenzeitlich schon aufgegeben hatte, denn der Speed und die Windrichtung auf Höhe Darßer Ort schienen nicht günstig zu sein. Um 18.09 Uhr gab es dann die Gewissheit: der neue Rekord steht!

Die Segelyacht „grautvornix„ wiederum lief in der Nacht zum Dienstag östlich von Bornholm auf Grund, konnte aber von der dänischen Wasserwacht abgeborgen werden. Es gab keine Personenschäden und die Crew ist wohlauf. Die Hallberg Rassy von Skipper Rolf Oetting aus Berlin wurde kurzerhand auf den Haken genommen und in den nächsten Hafen geschleppt. Bereits um 4.20 Uhr hatten die ersten Yachten die Nordspitze der dänischen Insel umrundet. Es gab in Spitzen in der Nacht bis zu 30 Knoten Wind. Durch das Tracking-System ließ sich die Regatta gut verfolgen, lediglich der von der SY „Germania„ bei einem Halsenmanöver über Bord gegangene Tracker sorgte für kurzfristige Irritationen. Rund zwei Drittel der Yachten hatte sich dafür entschieden, Bornholm links herum zu runden, der Rest bevorzugte die andere Variante. Nachdem der Hinweg sehr zügig vonstatten ging, hieß es auf dem Rückweg vorbei an Rügen, Hiddensee und dem Darß zunächst „gegenan„, denn Kreuzen gegen den Wind war angesagt.

Deutsches Team glänzt beim Laser Europa Cup

Starke Winde haben verhindert, dass am heutigen Dienstag reguläre Wettfahrten stattfanden. Nur die Langestreckensegler befanden sich auf Kurs. Daher wurden auch die Siegerehrungen nach vorn gezogen, wie z.B. beim Laser Europa Cup. Macrino Macrì, Vize-Präsident der European International Laser Class Association, hob zum Beginn der Siegerehrung im Yachthafen auf der Mittelmole die Bedeutung der 80. WARNEMÜNDER WOCHE hervor. In seiner langjährigen Tätigkeit im Europäischen Verband hat er vor allem gelernt, dass es auf das Engagement der freiwilligen Helfer ankäme, die ihm in Warnemünde als ganz besonders herzlich in Erinnerung bleiben werden. Dazu gehöre auch das flinke Verteilen von leckerer Pasta direkt nach den Regattatagen.

Der Italiener Federico Tocchi, der mit seinen beiden Teamkollegen den Altersdurchschnitt der männlichen Laser Radial Segler deutlich senkte, holte sich mit drei Punkten Vorsprung knapp die Goldmedaille. „Ich bin 25 Jahre alt und meine Konkurrenten um die 18. Sie sind alle wahnsinnig stark. Ich glaube, mir lagen einfach die unterschiedlichen Bedingungen von allen am besten. Den ersten Tag hatten wir viele Startversuche, danach würden einige müde. Ich habe mich im ersten Rennen am besten auf die Situation eingestellt und im letzten einfach enorm angestrengt. Daher habe ich gewonnen„, erklärt der Italiener stolz, der das erste Mal in Warnemünde gesegelt ist. Ganz anders ist die Ausgangslage bei Theodor Bauer (22), der nach eigener Aussage schon 100 Mal in Warnemünde gesegelt ist. Seine letzte Goldmedaille vor der heutigen in der Laser Standard Gesamtwertung liegt schon einige Zeit zurück, da er seit zwei Jahren im Senioren-Bereich mitsegelt. „Dieses Event hat im Gegensatz zur Kieler Woche richtig gut geklappt. Dort wollte ich eigentlich in die Top 10 kommen, aber es lief gar nicht und dann war auch ziemlich schnell die Luft raus. Hinzu kam, dass ich nicht fit war. Hier hatte ich in zwei Rennen alles richtig gemacht und es lief fast ohne große Anstrengung – im Grunde ist das genauso unerklärlich wie die Tatsache, dass es in Kiel richtig schlecht für mich lief.„ Der Trainingspartner von Philipp Buhl hat langfristig auch die Olympischen Spiele in Tokio im Blick und keine Angst, Philipp diesbezüglich den Kampf anzusagen. Den Kampf angenommen hatte auch das „Eigengewächs„ des Warnemünder Segel-Clubs, Hannah Anderssohn. Sie wurde souverän hinter der seit drei Tagen führenden Anne-Marie Rindom aus Dänemark Zweite. „Auf der Kreuz kann ich schon gut mit der Weltspitze mithalten, aber man merkt deutlich, dass die Dänin mit ihren 26 Jahren einfach mehr Erfahrung hat und die Technik besitzt, auch auf dem Vorwindkurs perfekt mit den Wellen umzugehen.„ Hannah, die in Kiel beim Bundesstützpunkt trainiert, war zuletzt im Oktober 2016 in ihrem Heimatrevier gesegelt. „Ich habe schon die Tage runter gezählt„, sagt sie freudig. Der Druck durch eine sehr gute Mitkonkurrentin würde sie im Übrigen nur beflügeln, so Hannah.

In der Nachwuchsklasse Laser 4.7 setzte sich die erst 13-jährige Eve Mc Mahon gegen die anderen jungen Sportlerinnen durch. Der dänische Nachwuchssegler Christian Spodsberg konnte bereits am zweiten Segeltag die Führung übernehmen und verteidigen. Weitere Ergebnisse folgen in der unten angehängten Tabelle.

Jubiläum der Topcats auf Jubiläumsveranstaltung

Die Internationale Deutsche Bestenermittlung der Topcats feierte wie auch die 80. WARNEMÜNDER WOCHE ein Jubiläum – sie fand bereits zum zehnten Mal statt. Leider konnten am Dienstag keine weiteren Wettfahrten mehr durchgeführt werden. Die Rennen der Vortage ermöglichten trotzdem ein Gesamtergebnis, das mit der Siegerehrung in der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne gekrönt wurde. Lorenz Buchler, Vorsitzender der Deutschen Topcat Klasse, bedankte sich bei der Wettfahrtleitung nicht nur für die gesegelten Wettfahrten, sondern auch für die ausgefallenen, da Wind und Welle das Material stark strapaziert hatten. Die Katamarane haben durch ihre Konstruktion bei einer zu hohen Welle große Probleme, unbeschadet einen Kurs zu segeln. „Trotzdem hatten vor allem die Crews aus Bayern richtig Spaß und wir würden uns über ein Wiedersehen in Warnemünde freuen„, resümiert Buchler. In der Klasse K1 siegten die Wolfsburger Brüder Sascha und René Treichel, die Topcat Weltmeister Robert Zank und Tilo Bethke gewannen Gold im K2. Für den Vizeweltmeister im K3, Eike Schmid, reichte es in Warnemünde ebenfalls für Gold. Direkt im Anschluss an die Katamarane wurden die Sieger der H-Boote geehrt. Diese Klasse hatte weit weniger Probleme mit dem Starkwind der vergangenen Tage, jedoch verzeichnete sie trotzdem einen Mastbruch. Der Chairman der WARNEMÜNDER WOCHE, Jürgen Missing, freute sich über die Regatta der sportlichen Kielboote und lud sie ein, im nächsten Jahr wieder so zahlreich zu erscheinen. Die Crew um Thomas Kausen aus Berlin und Neumünster strahlte ganz oben auf dem Treppchen.

Alle Laser Europa Cup Ergebnisse im Überblick:


Zwischenbilanz mit Aus- und Rückblicken sowie WIRO-Sporttag

Der Mittwoch der Segelwoche dient im Allgemeinen einer ersten Zwischenbilanz, denn erstens ist „Halbzeit„ und zweitens ist der Tag segelmäßig sozusagen Ausklang der ersten Hälfte der einzelnen Regatten. Viele Teilnehmer der ersten Tage sind bereits abgereist. Andere Starter der kommenden Regatten sind bei der Anreise und trainieren schon fleißig. Lediglich die Dyas hatten heute vor ihrer abschließenden Siegerehrung noch drei Wettfahrten auf der Uhr und freuten sich, dabei angenehme 10 Knoten aus westlicher Richtung und jede Menge Sonnenschein zu genießen.

Auch beim Landprogramm spielen sich spätestens nach dem ersten Drittel erfahrungsgemäß die Abläufe ein, unterstützt hier vor allem durch das besser werdende Wetter. Die geplanten Sportprogramme liefen gut an und am Beispiel von SUP oder auch Lacrosse kann man deutlich erkennen, dass die relativ neu eingebauten Elemente keine Flops sind, sondern gut funktionieren und die Gesamtveranstaltung im Bereich „Mitmach-Aktionen„ bereichern. Die Sport & Beach Arena hat sich als Veranstaltungsort etabliert, punktet mit entspanntem Publikum und die ersten Tage profitierte die Händlermeile davon, dass bisher kein Strandwetter vorherrschte. Insgesamt gab es bisher 59 Wettfahrten zu bestaunen, mit 421 Booten, 1079 Seglern in 9 Bootsklassen und mit 9 Siegerehrungen. Dabei gingen schon 30 Nationen an den Start.

Die Internationalen Deutschen Vizemeister der Dyas, Andreas Linke und Andreas Malcher (Kröslin/Edersee), mussten sich auch in Warnemünde mit Silber begnügen. Ganz oben auf dem Podest der Siegerehrung am Mittwoch in der Yachthafenresidenz Hohe Düne standen Martin Seikel und Peter Bersch vom Yacht-Club Rhein-Mosel aus Koblenz. Am letzten Regattatag zeigte sich das Ostseebad bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind doch noch von seiner schönsten Seite. „Für einen Segler ist es am besten, wenn er bei Regen ankommt und bei Sonnenschein nach Hause fährt, da man dann im Trockenen abbauen kann und mit guter Stimmung nach Hause fährt„, beschrieb der Vereinsvorsitzende des Warnemünder Segel-Clubs, Jürgen Bohn, die perfekte Wetterentwicklung. Die Berliner Andreas und Alexander Romanowsky belegten nach insgesamt sechs Wettfahrten den dritten Platz.

Etwa 30 Yachten waren bis zum Redaktionsschluss bereits zurückgekehrt von der hanseboot Rund Bornholm, „allesamt sehr zufrieden und glücklich„, wie Wettfahrtleiter Uwe Wenzel bestätigte. Entgegen jeder Wettervorhersage hatten die Teilnehmer noch vor Bornholm zwei kurze Gewitterfronten in der Nacht zu Dienstag über sich ergehen lassen müssen, nach denen jeweils kurz Flaute herrschte. Bei Deutschlands längster Offshore-Regatta haben die Yachten bis 13 Uhr Zeit, über die Ziellinie zwischen den Molenköpfen zu gehen, um noch in der Gesamtwertung gezählt zu werden.

Ab Donnerstag startet die 80. WARNEMÜNDER WOCHE in ihre zweite Halbzeit. 700 Segler werden in zwölf Regatten um Medaillen und Titel kämpfen. Als Höhepunkte gelten die Internationale Deutsche Meisterschaft der Seesegler und die Europameisterschaft in der Bootsklasse 505er, zu der über 100 Sportler aus elf verschiedenen Nationen an den Start gehen werden.

Sport frei unterm Leuchtturm – auf dem WIRO-Sporttag präsentierten sich mehr als ein Dutzend Vereine und Gruppen
Der Pressesprecher der WIRO, Carsten Klehn, war mit dem Sporttag seines Unternehmens auf der 80. WARNEMÜNDER WOCHE zufrieden. Nach dem verheißungsvollen Start vor zwei Jahren fiel die Fortsetzung bei der 79. Veranstaltung einem Sandsturm zum Opfer. Am 5. Juli waren nun die Bedingungen optimal und das Projekt konnte voll über die Bühne gehen. „Der Sporttag passt sowohl zu der Segelsportveranstaltung als auch zur WIRO, die zahlreiche Sportvereine und -veranstaltungen in der Hansestadt unterstützt.„
Diese Zusammenhänge widerspiegelten sich dann auch auf der Bühne am Leuchtturm wo der Moderator Steffen Baxalary mehr als ein Dutzend Sportvereine, Akrobatik- und Tanzvereine vorstellte. Die Präsentation machte zugleich auch auf kommende Wettkämpfe neugierig, so auf die Premiere von Beach Tennis mit dem DTB Ranglistenturnier am 6. und 7. Juli oder am 8. Juli mit dem DTB Beach Tennis Pro Circuit.


(Fotos: Pepe Hartmann, Jakob Schranck und Gesine Schuer)

Landprogramm punktet mit Hecht-Sprüngen, EM und IDM starten, Siegestaumel am Leuchtturm

Bereits am frühen Donnerstagmorgen überquerte um 7.49 Uhr das letzte Schiff die Ziellinie der hanseboot Rund Bornholm Regatta. „So zeitig waren noch nie alle Yachten wieder zu Hause„, berichtete der Wettfahrtleiter der Seeregatten, Uwe Wenzel. Die Anzahl 13 brachte den Teammitgliedern der „OSPA„ offensichtlich Glück, denn sie bekamen bei der Siegerehrung gleich vier Preise. Verdient, denn schließlich unterboten sie mit der schnellsten jemals gesegelten Zeit den Rekord aus dem Jahr 2001 um knapp 2,5 Minuten. Ein Drehbuch hätte das Zielfinish der seit vielen Jahren vom Team speedsailing gejagten Bestleistung nicht spannender schreiben können, denn der Pokal für die schnellste gesegelte Zeit seit der Aufzeichnung steht nun endlich auch in ihrem Trophäenschrank – im Übrigen eine eigens gravierte Silberschale. Bei der Siegerehrung auf der Bühne am Leuchtturm wurde unter großem Applaus ein ganz besonderer Dank an die Crew der Yacht „Madame„ ausgesprochen, weil sie der am Montag auf Grund gelaufenen Yacht „grautvornix„ als Erste geholfen hatte. Uwe Wenzel freute sich weiterhin darüber, dass die SY „Germania„ mit Baujahr 1963 viele junge Segler an Bord hatte, die „die alte Dame„ aus Kiel in Schuss halten.

Den Startpunkt für die Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln bildete heute der Start zur Langstrecke, von der die 45 teilnehmenden Yachten erst heute Nacht zurückerwartet werden. In den kommenden Tagen schließen sich unterschiedliche Up & Down-Wettfahrten an, die ebenfalls in die Gesamtwertung eingerechnet werden.

Europameisterschaft der Fiven startet mit elf Nationen

Das Skippers-Meeting im Yachthafen Mittelmole markierte heute den Start zur Europameisterschaft der 505er. Thomas Gillard und Harry Briddon aus England hatten jedoch nur wenig Zeit für die Willkommensgrüße der Wettfahrtleitung und der Verantwortlichen der Bootsklassenvereinigung. „Wir müssen unseren Trimm noch schnell auf den leichten Wind umstellen, damit das Boot heute auch gut läuft„, erklärte Briddon. Der Vorschoter ist bereits zum zweiten Mal in Warnemünde, vor drei Jahren segelte er hier bei der EM im Finn Dinghy mit. „Das Revier ist einfach super, der Wind und die Wellen sind deutlich konstanter als bei uns auf dem See.„ Neben Ehrgeiz, Bootstrimm und Leistungssegeln macht die 505er Segler, genannt die „Fiven„, vor allem ihr Zusammenhalt aus. „Wir sind einfach eine tolle Truppe und geben uns gegenseitig Tipps. Es gibt keine Geheimnisse zwischen uns„, schwärmte der Braunschweiger Thorsten Pösch. Zusammen mit Malte Fiedler segelt er erst seit zwei Jahren im 505er und freut sich, nach dieser Regatta wieder mit neuen Erkenntnissen und Bekanntschaften im Gepäck nach Hause zu fahren. Unter den elf Nationen der 92 startenden Boote sind übrigens mit zehn Startern die Schweden und mit neun Crews die Briten die am meisten vertretene internationale Klasse. Nach zwei Leichtwindwettfahrten landeten Lutz Stengel und Frank Feller aus Rostock auf einem fantastischen vierten Platz. Führende sind Jorgen und Jacob Bojsen-Møller aus Dänemark, die somit ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Die dänischen Brüder reisen mit Kieler Woche Sieg und Weltmeistertitel in der Bootsklasse FD an. In Front liegen also sowohl Kenner des Reviers als auch die internationale Spitze.

(Fotos: Pepe Hartmann und Klaus-Dieter Block)

Ein Becker-Hecht als Normalität: Beach Tennis mit Premiere

Beach-Handball oder Volleyball, Fußball und Basketball am Strand. Das geht alles, klar. Aber Beach Tennis? Eine Ballsportart, bei der der Boden der dritte „Mitspieler„ ist?

Auch Tennis im Sand geht, wie der Erstauftritt während der 80. WARNEMÜNDER WOCHE in der Sport & Beach Arena vom 6. bis 9. Juli zeigte und zeigt. Leicht modifiziert, also ohne Bodenkontakt und praktisch als „Volleytennis„, ist diese Trendsportart im Ostseebad angekommen. Während am 6. und 7. Juli der TMV Beach Tennis Cup 2017 ausgespielt wird, steht am 9. Juli der DTB Pro Circuit auf dem Spielplan. Rund 70 Akteure aus ganz Deutschland zeigen, wie spektakulär Tennis im Sand ist, z.B. mit einem Becker-Hecht, der hier gar nicht weh tut.

Frauen und Männer spielen in Warnemünde im Doppel – und auch Mix-Teams treten an. Während Beach Tennis in Deutschland noch eine Entwicklungssportart ist, boomt sie z.B. in Italien, Brasilien und Russland.

Die Grundschullehrerin Sarah Bolsmann ist seit kurzem Nationalspielerin und fliegt mit ihrem Team Mitte Juli zu einem hochkarätigen Turnier in Moskau. Mit fünf Jahren hat sie mit dem Tennisspielen begonnen und sieht im Beach Tennis gute Möglichkeiten, viel Neues auszuprobieren.

Thomas Oberwalder vom Tennislandesverband Mecklenburg-Vorpommern spannt sich engagiert vor die Bewerbung dieser neuen Sportart und hofft, dass in einigen Jahren die Tribüne in der Sport & Beach Arena voller als bei der diesjährigen Premiere ist. „Die Attraktivität wird sich herumsprechen„, so der Organisationschef dieses neuen Sportevents.


Gipfeltreffen auf Hoher See trotz Flaute & Nachwuchsrennen im Alten Strom

Bis zum frühen Nachmittag gab es im Yachthafen auf der Mittelmole sowie auf der Hohen Düne noch hoffnungsvolle Gesichter bei den Seglern der Korsare, 420er, Piraten, OKs, Finns und Europes – doch 14 Uhr dann die Gewissheit: der erste Regattatag wird sich an Land abspielen. „Grund hierfür war der mangelnde Wind„, erklärt Hauptwettfahrtleiter Peter Ramcke. Stunde für Stunde wurden die Regatten verschoben, in der Hoffnung, dass sich noch eine konstante Stärke oder Richtung einstellen würde. Lediglich die bereits am Tag zuvor gestarteten Klassen, also die 505er und die Yachten auf der Seebahn, konnten sich entspannen, „da sie gestern bereits einen traumhaften Segeltag verlebt haben„, so Peter Ramcke. Die Prognose für den zweiten Samstag der 80. WARNEMÜNDER WOCHE sieht schon wieder vielversprechender aus. Ein Zwangs-Ruhetag lag also an.

Zu den sechs Bootsklassen, die heute in ihren ersten Segeltag auf der 80. WARNEMÜNDER WOCHE starten wollten, aber vergeblich auf Wind warteten, gehörten die 420er. Diese Jugendbootsklasse stellt nach der EM der 505er und den Segelyachten bei ihrer IDM mit 32 Booten das größte Feld der zweiten Hälfte. Lennart Kuss und Paul Arp vom Warnemünder Segel-Club gelten als Favoriten, zum einen, da sie auf heimischem Revier segeln, zum anderen durch ihre Erfolge, die sie in der Vergangenheit schon eingefahren haben. Die WARNEMÜNDER WOCHE gilt als Vorbereitungsregatta für zahlreiche 420er-Höhepunkte, die im Anschluss stattfinden werden. Lennart und Paul fahren dann zur Jugend-Europameisterschaft nach Italien am Gardasee, ihre Rostocker Teamkolleginnen Laura Schuberth und Levke Möller (Rostocker Segelverein „Citybootshafen„) werden bald ihre Reise zur allgemeinen Europameisterschaft in Athen antreten.

(Fotos: Pepe Hartmann, Klaus-Dieter Block und Matthias Marx)

Der erste Zieleinlauf des Langstrecken-Parts der IDM Seesegeln fand am Donnerstagabend gegen 20.45 Uhr statt. Die schnellste Yacht war also fast 7,5 Stunden unterwegs. Im Sonnenuntergang liefen insgesamt 44 Yachten unter Spinnaker in die Hafeneinfahrt Warnemündes ein. „Der letzte erreichte um 0.15 Uhr das Ziel„, so Renn-Leiter Uwe Wenzel, der sich darüber freute, im Anschluss an die Wettfahrt noch mit vielen Teilnehmern im Yachthafen Hohe Düne zu sitzen und ein zünftiges Einlaufbier zu kredenzen. ORC-4-Siegeryacht auf der ersten Etappe war der Vierteltonner „bluebird„ mit Skipper Clemens Thamm aus Rostock. Das Vereins-Schiff wurde kürzlich in mehr als 1500 Arbeitsstunden fertiggestellt und erst am Donnerstag ins Wasser gekrant. „Es sieht noch aus wie auf einer Baustelle„, fasst der Skipper zusammen. Und nicht nur dadurch fällt die kleine Yacht auf, die im Feld der großen ORC-Yachten fast unterzugehen droht.

„Wir sind ein kleines und normales Team, ohne Teamkleidung und uns geht es vorrangig um das Segeln an sich. Weil die großen Yachten rund fünf Knoten schneller laufen, sehen wir sie meist nur von hinten.„ Trotz des ersten Platzes in ORC-Gruppe 4 ruckelte es noch ein wenig in den Abläufen und die „bluebird„, die Skipper Thamm liebevoll als „den schönsten blauen Vogel auf dem Wasser„ betitelte, kam fast zu spät zum Anmelden und zum Start. Der 42 Jahre alte Vierteltonner ist das älteste Schiff bei der IDM Seesegeln.

Nachwuchsrennen auf dem Alten Strom sorgten für Begeisterung bei Landesschülerfinale

„Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen!„ Den Fans des Drachenbootfestivals, das zur 80. WARNEMÜNDER WOCHE zum 22. Mal stattfindet, ist am Vortag des großen Wassersportevents beim Landesschülerfinale ab Klasse 7 und 8 vieles bekannt vorgekommen. Die Drachenboote selbst, die Taktschläge, die Anfeuerungsrufe oder der außerordentliche Einsatz der Bootsteams.

Der Unterschied besteht darin, dass Schüler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern von elf bis 21 Jahren mit den Stechpaddeln hantierten. Insgesamt 450 Kinder und Jugendliche aus Rostock, Greifswald, Neustrelitz und Greifswald legten sich ins Zeug, um in ihrer Altersklasse zu gewinnen oder einen vorderen Platz zu belegen. Vieke und Lena aus Greifswald, beide 14, erzählten, dass sie sich zunächst in ihrer Region gegen andere Schulen durchsetzen mussten und natürlich auch hier im Finale gut bestehen wollten.

Ähnlich ehrgeizig sind die Jungs vom „Carolinum„ Neustrelitz, die auf dem Zierker See trainieren. Jan-Peter Weiß ist in Rostock Sozialpädagoge und der Organisator des Nachwuchswettbewerbs.

Ab kommendem Jahr werden diese Schülerrennen jeweils zwei Wochen vor den großen Ferien in Waren an der Müritz in der Regie von Ingo Warnke ausgetragen. „Das ist einerseits schade für die WARNEMÜNDER WOCHE, aber hier sind ja andererseits auch die ‚Großen‘ und die Verbreitung dieser schönen Sportart in ganz Mecklenburg-Vorpommern liegt uns und auch der Schirmherrin des Ganzen, Bildungsministerin Birgit Hesse, am Herzen„, so J.P. Weiß.

Gipfeltreffen auf Hoher See

Die Veranstalter des Landprogramms der WARNEMÜNDER WOCHE trafen sich heute zu einer Ausfahrt mit dem polnischen Gaffelkutter „Baltic Star„. Die Idee dahinter: den Organisatoren die Möglichkeit zum Netzwerken zu geben und gleichzeitig eine Brücke zum wasserbezogenen Teil der Veranstaltung zu schlagen.

Insgesamt 20 Teilnehmer waren gegen 11.30 Uhr an Bord gegangen. Der Gemeinnützige Verein für Warnemünde, die Warnemünder Trachtengruppe, der Förderverein Leuchtturm Warnemünde, die Kirchengemeinde, der Tennisverband Mecklenburg-Vorpommern und COAAST-TMP, Veranstalter des „Rauch auf dem Wasser„-Festivals, hatten Vertreter an den Passagierkai Warnemünde geschickt.

Auch der Tourismusdirektor von Rostock & Warnemünde, Matthias Fromm, ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Ursprünglich als Regattabegleitfahrt geplant, gab es heute jedoch keine Schiffe zu sehen. Dennoch konnte Klaus Möller als Vertreter des Warnemünder Segel-Clubs einige Fragen zum Segelsport beantworten. Davon abgesehen wurde aber auch viel über die Zukunft der WARNEMÜNDER WOCHE gesprochen. „Es wäre schön gewesen, wenn noch mehr Teilnehmer an Bord gewesen wären„, sagt Silke Kunz, Projektkoordinatorin der WARNEMÜNDER WOCHE, die bemüht ist, beide Veranstaltungsteile – Wasser- und Landprogramm – näher zusammenzubringen. In einem Punkt waren sich jedoch alle einig: Dieses Zusammentreffen sollte im nächsten Jahr wiederholt werden, dann aber mit Regatten.


Feierlicher Empfang gibt würdigen Rahmen, „Ember Sea„ gewinnt Bäderregatta

Am Freitagabend der Jubiläumswoche gab es den traditionellen Empfang des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock. Die Gäste erlebten ein abwechslungsreiches Programm vor traumhafter Kulisse am Strand von Warnemünde. Die Sport & Beach Arena gab den 250 geladenen Gästen während des fast schon kitschigen Sonnenuntergangs einen geschmackvollen Rahmen. Der Shantychor „De Klaashans„ begrüßte die Teilnehmenden mit traditionellen Seemannsliedern, bevor Oberbürgermeister Roland Methling den Sponsoren und zahlreichen Mitwirkenden der 80. WARNEMÜNDER WOCHE seinen Dank aussprach: „Die Stadt muss finanziell mehr Verantwortung für die Veranstaltung übernehmen, aber das Event an sich machen die Helfer in Warnemünde, ihnen gebührt der Dank.„ Sowohl der Warnemünder Trachtenverein mit volkstümlichen Tänzen als auch der Cellist Ulrich Maiß, die Band „Bad Penny„ und der Sänger Christian „Jack„ Hänsel trugen zur guten Stimmung bei. Jürgen Bohn, der Vorsitzende des Warnemünder Segel-Clubs, sprach auch zahlreiche dankende Worte aus: „Bleibt uns treu, wir brauchen euch!„

Der 77. Geburtstag von Mitbegründer und langjährigem Oberhaupt der WARNEMÜNDER WOCHE, Uwe Jahncke, war nicht nur durch das Zahlenspiel am 7.7.2017 ein weiterer Höhepunkt. Die Neuauflage ab 1990 zählt er zu seinem Lebenswerk, ohne seinen Beitrag würde es eine der größten Regattaveranstaltungen der Welt wohl nicht geben. Ingeborg Regenthal vom Warnemünde Verein freute sich über eine besondere Ehrung für ihren Einsatz, denn seit 41 Jahren ist sie beim Sommerfest dabei. Auch das Warnemünder Stromerwachen begleitet sie schon 20 Jahre. Der Oberbürgermeister übergab ihr die Rostocker Ehrenamts-Card und Frau Regenthal war sichtlich gerührt von dieser Überraschung.

Ein fester Bestandteil des Regattateams des Rostocker Yachtclubs ist Dittmar Möller. Für seine Leistungen im Regattabereich und als Unterstützer des Segelsports wurde ihm vom Ehrenvorsitzenden des Segler-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Dieter Goldschmidt, die Goldene Ehrennadel des Segler-Verbandes überreicht.

Doch nicht nur Musik und Dank prägten den Abend, die Gäste warfen schon einen Blick auf das nächste Jahr, als das Plakat der 81. WARNEMÜNDER WOCHE, entworfen vom Hamburger Fotografen und Designer Pepe Hartmann, vorgestellt wurde.

Die „Ember Sea„ gewinnt die Bäderregatta

Der vorletzte Tag auf dem Wasser begann mit angenehmen Temperaturen und einer angenehmen Brise von rund zehn Knoten. Am Nachmittag hingegen schlief der anfängliche Wind leider ein, was zu einer kleinen Zwangspause auf dem Wasser bei einigen Bahnen führte, da zwischendurch nur noch 2,5 Knoten gemessen wurden. Dies traf ganze 722 Segler auf dem Wasser, die in sieben Jollenklassen und 33 Wettfahrten auf dem Wasser unterwegs waren. Beeindruckende 280 Boote schaukelten sich durch die glatten Wellen.

Auch die um 9.45 Uhr gestartete Bäderregatta litt unter dem abnehmenden Wind. Von gestarteten 12 Booten gingen am Ende acht unter Segeln über die Ziellinie. Für die Gesamtsieger der ORC-Club Wertung gab es einen besonderen Ehrenpreis, denn für die schnellste Yacht nach gesegelter und berechneter Zeit gab es den Wanderpreis in Form eines Sherryfasses von der hanseboot. Siegeryacht auf der Regatta von Warnemünde nach Kühlungsborn und zurück wurde die „Ember Sea„ mit Skipper Matthias Mier. Da das zu überreichende Fass vor dem Befüllen nicht wie gewohnt gewässert wurde, war es leider undicht, „aber die Flaschen wurden extra dazu geliefert„, erklärt M. Mier lachend. „Wir sind heute das Flautengebiet einfach konsequent umsegelt und mein Papa hätte gesagt, dass ich heute den Wind einfach am besten gelesen habe.„ Der Skipper wünschte sich abschließend, dass mehr Familien auf der Regatta Flagge zeigen würden und an der Bäderregatta ebenso freudig teilnehmen, wie beispielsweise an der Mittwochsregatta. In der Yardstick-1-Wertung gewann der „Spatz„ mit Skipper Jan Dittrich, in der Yardstick-2-Wertung errang Jan Heyne mit seiner MIRA den ersten Platz.

Spannung vor dem Finale am Sonntag

Die amtierenden Internationalen Deutschen Meister im Korsar, Uti und Frank Thieme aus Berlin, führen mit zwei Punkten Vorsprung vor den Ranglisten-Ersten Axel Oberemm und Gerd Linnemann (Berlin/Ville).

Bei den Finn-Dinghy Seglern hoffen zwei Mecklenburger auf die begehrten Medaillenplätze. Jan Kurfeld aus Wismar liegt vorn. Der Schweriner Lars Haverland folgt mit einem Abstand von acht Punkten auf Rang zwei.

Die Internationale Deutsche Meisterschaft der Seesegler konnte vier Up & Down Wettfahrten absolvieren. Zusammen mit der Langstreckenwettfahrt am Donnerstag führt in der Gruppe ORC1/2 die „Dockenhuden„, in der ORC3 Wertung die „IMMAC Fram„ und in der ORC4 die „bluebird„.

Nadine Möller von der Baltischen Segler-Vereinigung, die sich vor allem über den Gemeinschaftssinn der ehemals Olympischen Bootsklasse Europe freut, konnte sich am Regattasamstag gegen die Konkurrenz durchsetzen.

André Budzien aus Schwerin, ehemaliger OK-Jollen Weltmeister von 2015 und bekanntes Segeltalent, muss sich vorerst mit dem dritten Platz, hinter dem Dänen Christian Rasmussen und dem Schweden Jonas Börjesson begnügen.

Wie die Segler der anderen Bootsklassen auch, wartete auf die 505er nach einem langen Regattatag das frisch gezapfte Einlaufbier. Nach zwei absolvierten Tageswettfahrten konnten sich die Lokalmatadoren Lutz Stengel und Frank Feller vom Rostocker Yachtclub im Gesamtklassement auf den dritten Platz verbessern. Am Sonntag wird sich zeigen, ob ihre herausragende Segelleistung für eine Medaille reichen wird, bisher fehlt ihnen nur ein Punkt Rückstand zu Silber. Die dänischen Brüder Jorgen und Jacob Bojsen-Møller konnten ihren Vorsprung vor den Briten Nathan Batchelor und Sam Pascoe weiter ausbauen.

Die Piraten- und 420er-Segler absolvierten ebenfalls vier Wettfahrten, allerdings lagen zum Redaktionsschluss aufgrund von Protestverhandlungen noch keine Ergebnisse vor.


Ein sonniges Finale voller Freude!

„Als Tourismusdirektor von Rostock & Warnemünde freue ich mich, dass die 80. WARNEMÜNDER WOCHE schön und erfolgreich war und so die Erwartungen an ein Jubiläum voll erfüllt hat„, erklärte Matthias Fromm. „Die lange 1. Juliwoche war sowohl auf dem Wasser als auch an Land sehr vielfältig und abwechslungsreich. Die Teilnahme von Seglern aus über 30 Ländern hat einen nicht zu unterschätzenden und einen unbezahlbaren Marketing- und Imageeffekt für unsere Hansestadt. Auch die Binnenwirkung bekommt durch dieses wunderbare Volks- und Segelfest einen Schub: Das betrifft die Identifikation der Warnemünder mit ihrem Ort und die unzähligen Ehrenamtler fühlen sich bestätigt.„

Jörg Bludau, Auftragnehmer des Warnemünde Vereins für einen Großteil der traditionellen und kulturellen Programmpunkte an Land, zieht ebenfalls eine sehr positive Abschlussbilanz: „Nach den ersten Regentagen haben sich die Besucherzahlen auf der Bummelmeile ständig erhöht, so dass das zweite Wochenende dazu beitrug, dass die Besucherzahl von 650.000 aus dem Jahr 2016 wieder erreicht wurde.„

Das Shantychor-Singen am Samstag war außerordentlich gut besucht. Das Publikum honoriert zunehmend das Programm auf der Bühne und auch die Verweildauer würde sich nach Ansicht Bludaus verlängern. Jürgen Bohn, Vorsitzender des Warnemünder Segel-Clubs und Jürgen Missing, Chairman der Veranstaltung, waren ebenfalls mit der Jubiläumswoche zufrieden. Beide lobten den Einsatz der Ehrenamtlichen ebenso wie die zunehmende breitere Basis der Organisation und die Mitwirkung weiterer Rostocker Vereine.

„Die Zusammenarbeit mit der Marine wird von Jahr zu Jahr besser„, so J. Bohn. Ein Höhepunkt war beispielsweise die Regattabegleitfahrt mit der "Bottsand". Insgesamt neun Mal waren bei den Jollenklassen Segler aus MV auf dem Siegertreppchen. Dreimal kamen sie aus der Hansestadt Rostock. In diesem Jahr waren Laser, Topcats, A-Cats, H-Boote, Dyas, ZK-10, Seebahn-Yachten, 505er, 420er, OKs, Finns, Europes, Piraten, Korsare und die 2. Deutsche Segel-Bundesliga (J/70) zu Gast. Von geplanten 176 Wettfahrten fanden 114 statt. 32 Nationen, darunter neben Ungarn auch Australien und Brunei, bescherten dem Ostseebad 1715 Segler.

An neun Tagen kämpften die Sportler gegeneinander und allein am letzten Tag waren noch einmal 606 Segler auf dem Wasser. Auch überregional wurde viel über die WARNEMÜNDER WOCHE berichtet und wunderschöne Bilder entstanden an Land und auf dem Wasser. „Ich bin froh, dass von dieser Veranstaltung durchweg positive Bilder entstanden sind, die wir fleißig nach außen getragen haben„, so auch Projektmanagerin Silke Kunz, die seit April das Steuer im Auftrag des Büro Hanse Sail fest in der Hand hält. Der Ausblick auf das kommende Jahr, in dem das Ehrenamt durch die Gründung einer gGmbH noch weiter gestärkt werden soll, stimmt positiv. Auch sportlich soll der Aufwind weiter wirken, da das ASVW-Bundesliga-Team beispielsweise den Aufstieg in die 1. Deutsche Segel-Bundesliga plant. Außerdem wird die Weltmeisterschaft der OKs in Warnemünde stattfinden und die 81. WARNEMÜNDER WOCHE, vom 7. bis 15. Juli 2018 wird die IDM der A-Cats und der 2.4 mR ausrichten. Spitzensport steht also auf der Tagesordnung.

Um dies auch offen und ansprechend zu kommunizieren, wurde bereits vor zwei Tagen das offizielle Plakat für die nächste Veranstaltung präsentiert. Im Gespräch erklärte der Designer und Fotograf des jährlichen kleinen Kunstwerkes, Pepe Hartmann, was ihm bei der Erstellung wichtig war: „Vor allem das anstehende Stadtjubiläum, denn Rostock wird im nächsten Jahr 800 Jahre alt, wollte ich mit dem Implementieren des Jubiläums-Logos heraus stellen„, erklärt P. Hartmann. Eine klare Symbolik und die Zweiteilung des gesamten Plakats lassen keine Deuteleien zu: es geht um Segelboote. „Ich bin zufrieden und finde, dass wir durch die Verarbeitung der ‚Rostock-Farben‘ lebendige Farbkontraste kreiert haben„, sagte Hartmann.

Ergebnisse zum Stolz-sein & Sektduschen

Aufgrund der leichten Winde am letzten Segeltag der 80. WARNEMÜNDER WOCHE fanden bei der Europameisterschaft der 505er keine weiteren Rennen statt. „Das ist wirklich schade, wir hätten heute gern noch mal angegriffen, uns fehlte ja nur ein Punkt Abstand zu Silber„, erklärte Frank Feller, der zusammen mit seinem Steuermann Lutz Stengel den bisher größten internationalen Erfolg seiner 505er Karriere feierte. Die beiden Rostocker gewannen im letzten Jahr noch Gold bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft vor Warnemünde, dann Silber bei der IDM dieses Jahres am Wannsee. Mit Bronze haben sie nun innerhalb eines Jahres alle Metalle im Trophäenschrank. Strahlende Sieger der EM wurden die dänischen Brüder Jorgen und Jacob Bojsen-Møller, die abgesehen von der Goldmedaille auch ihren nächsten Urlaub gewannen, der Reiseveranstalter DERTOUR spendierte ihnen eine Woche in Portugal. Silber ging knapp an die Briten Nathan Batchelor und Sam Pascoe.

Nach insgesamt sechs Wettfahrten stehen die Internationalen Deutschen Meister der Seeregatten in drei verschiedenen Wertungsgruppen fest. Zusätzlich gab es drei Sonderwertungen, den X-99 Gold Cup, die German Open Hiddensee und den Euro Cup Sprinta Sport. In diesen wurden die Yachten gleicher Bauart nochmals gesondert gewertet. Die Crew der „halbtrocken„ um den Skipper Knut Freudenberg feierte ihren Sieg auf dem Treppchen in der Gruppe ORC 3 passend zum Bootsnamen mit einer Sektdusche.

Der Sonntagnachmittag stand ganz im Zeichen der Siegerehrungen. Sowohl im Yachthafen Mittelmole, als auch vor der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne wurden die Gewinner von je vier Bootsklassen geehrt. „Durch die Bauarbeiten in Warnemünde werden wir im nächsten Jahr noch mehr Boote und damit anhängende Veranstaltungen in die Yachthafenresidenz verlegen, für diese Möglichkeiten sind wir sehr dankbar„, sagte der Vorsitzende des Warnemünder Segel-Clubs, Jürgen Bohn. Er verabschiedete auch die Segler und lud sie ein, bei der 81. WARNEMÜNDER WOCHE wieder zahlreich dabei zu sein.

Rostocker Beach Club-Werferinnen mit siebtem Sieg in Folge, Seebären-Paddler mit erneutem Doppelsieg

Bei den Beachhandball-Tagen konnten beide Finalspiele erst im Penalty-Werfen entschieden werden. Die Damen des Rostocker Beach Clubs konnten zuletzt sechs Mal in Folge das Turnier für sich entscheiden. Auch in diesem Jahr waren sie nach einer starken Vorrunde als Favoritinnen ins Endspiel gegangen. Dieses erwies sich jedoch spannender als gedacht und die Rostockerinnen setzten sich nur knapp mit zwei zu eins gegen die „Strandmöwen„ durch. Mit dem gleichen Ergebnis endete das Finale der Herren, dass zwischen den Teams „Knochens Knochenbrecher„ und „HC Mate„ ausgetragen wurde. Die siegreichen „Knochenbrecher„ waren bereits im Vorfeld als Geheimfavorit gehandelt worden.

Die gestrigen 270m Langstrecken-Rennen konnte der Titelverteidiger der Uni Rostock „Die Seebären„ zum dritten Mal in Folge für sich entscheiden vor dem „Loveboat„ aus Hamburg und „Sprulde United„ aus Berlin. Auch heute bei den 100m Sprints paddelten sich die Jungs und Mädels schnell an die Spitze und siegten mit 25,67 Sekunden vor dem „Loveboat„ und den „Designer Drachen„. Neben den sonst üblichen 20-Mann Booten gingen heute auch die etwas kleineren 10-Mann Boote unter ihrer eigenen Wertung an den Start. Hier konnte sowohl in der Damenwertung als auch in der Open-Wertung das „Loveboat„ den Sieg erzielen. Das Team der Uni Rostock wurde in der Open-Wertung Dritter. Mit vier Damen in der sonst für Herren angelegten Bootsklasse ist das eine „ganz große Leistung„, findet Jan Peter Weiß, Organisator vom SV Breitling e.V.

Rostock - 09.07.2017
Text: Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde