Bäume sind oft Opfer von blinder Zerstörungswut


Zahl der Baumpaten und Spenden wächst


In den vergangenen Wochen kam es durch starke Niederschläge und aufgeweichte Böden immer wieder zu umgefallenen Bäumen und abgebrochenen Ästen, wie in der Mozartstraße, im Mörickeweg oder im Groten Enn. Dies ist Alltag für das Team Stadtbäume im Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege. „Die Kolleginnen und Kollegen verschieben ihre geplante Arbeit für den Tag, um am Einsatzort des Wetterschadens die Gefahr zu beseitigen“, erläutert Steffie Soldan, Leiterin des Teams Stadtbäume.

Ärgerlich wird es für die Kolleginnen und Kollegen jedoch immer dann, wenn der Schaden mutwillig zugefügt wurde und Vandalismus dahintersteckt. Leider erleben die Baumpflegerinnen und Baumpfleger dies immer häufiger. So wurde eine Trauerweide im Park am Fischerdorf drei Mal nachgepflanzt und doch immer wieder zerstört und als Feuerholz benutzt. Jüngstes Beispiel mutwilliger Zerstörung - eine Kastanie mit abgeschälter Rinde im Park am Fischerdorf. Der Baum ist damit meist zum Sterben verurteilt, weil direkt unter der Rinde die Leitbahnen liegen, mit denen Wasser und Nährstoffe in die Krone transportiert werden. Auf diese Weise sind bereits einige Bäumen eingegangen. Sogar angesägte Bäume wurden entdeckt, weil es immer wieder Menschen gibt, die einen Baum nicht vor ihrem Haus haben wollen.

Holger Matthäus, Senator für Bau und Umwelt bringt es auf den Punkt:
„Das sind Respektlosigkeiten gegenüber dem Lebewesen Baum und gegenüber der Arbeit unseres städtischen Grünteams.“ Seit 2013 musste das Amt für Stadtgrün; Naturschutz und Landschaftspflege bei Baumkontrollen 170 Vandalismusschäden feststellen, hauptsächlich durch Entrindung. „Jährlich fast 40 vermutlich vorsätzliche gravierende Baumbeschädigungen sind nicht zu tolerieren“, unterstreicht Senator Holger Matthäus. Schließlich verbessern Bäume das Kleinklima in den Städten und damit die Lebensqualität. Manche Menschen schrecken auch nicht davor zurück, liebevoll von Baumpaten gepflanzte Blümchen auf der Baumscheibe zu vernichten, wie kürzlich in Lichtenhagen.

Zum Glück wissen aber viele Einwohnerinnen und Einwohner die Bäume zu schätzen. Dies spiegelt sich auch in der wachsenden Zahl der Baumpaten und -spenden wider. Derzeit haben 29 Baumpaten 45 Bäume übernommen. Jährlich werden rund fünf Baumspenden gezählt. Die Stadtgärtnerinnen und -gärtner freuen sich sehr über diesen Trend. Trotzdem bleibt das Unverständnis über einige Mitmenschen zurück. „Wir bitten die Rostockerinnen und Rostocker Vandalismus auf jeden Fall zu melden und anzuzeigen, denn hier handelt sich auch um eine Sachbeschädigung mit finanziellen Folgen“, unterstreicht Steffie Soldan.

Rostock - 09.08.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Rostock