Gästehaus des Klinikums feiert 5-jähriges Bestehen


Das Gästehaus des Klinikums Südstadt Rostock wird in diesen Tagen fünf Jahre alt. Die Villa „S“ auf dem Klinikgelände war am 16. April 2012 eröffnet worden. Seit dieser Zeit kümmern sich drei Mitarbeiterinnen um ihre Gäste. Vorrangig sind es Eltern Frühgeborener, die oft mehrere Wochen in der Nähe ihrer Kinder bleiben müssen, bis ihr Klinikaufenthalt beendet werden kann. „Das Klinikum Südstadt ist mit seiner Universitätsfrauenklinik nach dem Hamburger Marienkrankenhaus die zweitgrößte Geburtsklinik in Norddeutschland. Jährlich werden im Klinikum Südstadt über 3250 Kinder geboren“, betont der Chefarzt der Frühgeborenenmedizin am Klinikum Südstadt Rostock, Dr. Dirk M. Olbertz.

Die Klinik arbeitet als ein Perinatalmedizinisches Zentren in Mecklenburg-Vorpommern. Im Perinatalzentrum Rostock werden alle Risikoschwangeren, zum Beispiel bei drohender Frühgeburt sowie Frühgeborene und Risikoneugeborene behandelt. Jährlich werden im Klinikum Südstadt etwa 60-70 Hochrisikofrühgeborene, das sind Frühgeborene mit einem Reifealter von weniger als 32 Schwangerschaftswochen und einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm, betreut. Die Intensivtherapie dieser Kinder ist sehr kosten- und personalaufwendig. Die Behandlungszeit ist in Abhängigkeit vom Grad der Unreife oft sehr lange. Nicht selten müssen Frühgeborene mehrere Monate in der Klinik betreut werden. In der 7. Etage des Klinikums in der Rostocker Südstadt ist eine hochmoderne Frühgeborenen-Intensivstation eingerichtet.

„Das Klinikum Südstadt arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Betreuungsbedingungen für die Kinder und ihrer Eltern. Mit der Villa „S“ wurden vor 5 Jahren moderne komfortable Unterbringungsmöglichkeiten für Eltern geschaffen“, sagt Dr. Olbertz. „Damit können Eltern der
kleinen Frühgeborenen, die auch aus weiter entfernten Regionen aus Mecklenburg-Vorpommern, und auch z. B. als Urlauber aus anderen Bundesländern stammen, in der Klinik bleiben und sich rund um die Uhr um ihr Kind kümmern“, freut sich Dr. Olbertz über die Betreuungsmöglichkeiten an seiner Klinik.

Die enge Einbeziehung der Eltern in die Behandlung und Pflege gehört zum psychosozialen Betreuungskonzept des Perinatalzentrums. Es gewährleistet mit Blick auf die spezifischen unreife- und erkrankungsbedingten Besonderheiten des Kindes die Erlangung einer zunehmenden Sicherheit der Eltern in der Betreuung ihres Kindes. Dieses Betreuungskonzept ist auch Voraussetzung für eine möglichst frühe Entlassung aus der Klinik. Deswegen gibt es für Eltern keinerlei Besuchsbeschränkungen. „Die Eltern können so mehrfach am Tag zum Stillen und „Känguruhen“ kommen. Unter „Känguruhen“ verstehen wir die zeitweilige Lagerung auch sehr kleiner Frühgeborener auf der entkleideten Brust ihrer Mutter oder des Vaters. Das Frühchen wird dabei durch die Körperwärme der Eltern gewärmt“, hebt Dr. Olbertz hervor.

„Das Baby hört den Herzschlag der Mutter oder des Vaters, nimmt den Atemrhythmus war, erhält Wärme und riecht den Elternteil. Die Eltern und das Baby können so eine enge emotionale Bindung aufbauen und erhalten.“ so Dr. Olbertz weiter.

Für das „Känguruhen“ stehen den Eltern bequeme verstellbare Liegesessel zur Verfügung. Die Villa „S“ bietet den Eltern nicht nur bloß die Übernachtungsmöglichkeit. Sie ist der Rückzugsort der Eltern an dem sie sich in komfortabler Umgebung von den täglichen Anstrengungen in der Begleitung ihres kranken Kindes erholen und neue Kraft tanken können. Außerdem bietet das Haus auch die Möglichkeit des Austausches der Eltern untereinander. So können sich die Eltern auch in schwierigen Zeiten gegenseitig ermutigen und ihre Erfahrungen austauschen. „Die Villa „S“ hat in den vergangenen 5 Jahren we sentlich zur Verbesserung der Betreuungsbedingungen in der Neonatologie des Klinikum Südstadt beigetragen“, ist sich Chefarzt Dr. Olbertz sicher.

Rostock - 19.04.2017
Text: Pressestelle Universitäts- und Hansestadt Rostock