Ein kurzer Rückblick auf das Kulturjahr 2017


Wenn laute und leise Weihnachtslieder erklingen, die Theaterbühne zur Märchenwelt wird und das Jahr turbulent oder besinnlich seinem Ende entgegen geht, ist wieder Zeit, Rückschau auf ein bewegtes und reiches Kulturjahr zu halten. Während das vergangene Jahr neben bewährter Kontinuität mancherorts von Personalwechsel und inhaltlicher Neuorientierung geprägt war, gilt es nun, Bilanz zu ziehen und abzuwägen, ob neue Kulturangebote den Nerv des Publikums treffen, weiterzuentwickeln sind oder neu überdacht sein wollen.

In der Spielzeit 2016/2017 des Mecklenburgischen Staatstheaters, der ersten Spielzeit nach der Fusion der Theater in Schwerin und Parchim, besuchten über 186.000 Gäste bis zum 31. Juli die mehr als 850 Veranstaltungen in Schwerin, in Parchim und auf zahlreichen Abstechern. In der Open-Air-Saison bespielte das Theater erstmalig den Hof des Schweriner E-Werks am Pfaffenteich. Die Schlossfestspiele Schwerin präsentierten von Ende Juni bis Anfang August in 24 Vorstellungen auf dem Alten Garten Leonard Bernsteins berühmtes Musical „West Side Story“ vor mehr als 32.000 Besucherinnen und Besuchern. Unter dem Motto „Bella Italia!“ nahmen die Sommerkonzerte „MeckProms“ der Mecklenburgischen Staatskapelle ihren Auftakt auf der Schweriner Freilichtbühne und die Fritz-Reuter-Bühne war im Sommer im Freilichtmuseum in Schwerin Mueß zu Gast. Die neue Spielzeit startete am 16. September. Insgesamt standen und stehen bis zum Sommer 2018 neben zahlreichen Repertoirestücken 37 Premieren, rund 30 Konzerttermine, Ballett- und Operngalas, der Theaterball sowie eine Vielzahl an Gastspielen und Sonderveranstaltungen auf dem Spielplan.

Das reichhaltige und abwechslungsreiche Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm des Schleswig-Holstein-Hauses zog bis Anfang Dezember ca. 28.250 Besucherinnen und Besucher an. Damit konnten etwa 4.500 Gäste mehr als im gesamten letzten Jahr gezählt werden. Ein Erfolg, der auch fruchtbaren Kooperation zu verdanken ist, so konnte beispielsweise die Ausstellung zum Schweriner Maler Friedrich Wachenhusen, gemeinsam mit der Stiftung Mecklenburg, intensiver beworben werden. Über 700 Gäste strömten zum japanischen Blütenfest im Rahmen der Eröffnung des Schweriner Kultur- und Gartensommers. Das im letzten Jahr neu etablierte Veranstaltungsformat des Schweriner Sommerfilmfestes erfreute sich erneut großer Beliebtheit und so kamen, dem Regenwetter trotzend, nahezu 1.000 Kinofreunde in den Garten des Hauses. Wenn es ums Heiraten geht, ist das Schleswig-Holstein-Haus einer der beliebtesten Orte in Schwerin. Darüber hinaus sind zusätzlich Trauungen übernommen worden, da im Rathaus gebaut wurde und so sind in diesem Jahr mehr als 4.000 Hochzeitsgäste gezählt worden. Zur diesjährigen Kulturnacht wurden allein im Schleswig-Holstein-Haus über 700 Besucherinnen und Besucher begrüßt. Dabei fand neben dem speziell für diese Veranstaltung organisierten Programm vor allem die Ausstellung zum Deutschen Karikaturpreis große Beachtung. Inzwischen zur Tradition geworden ist der beliebte Kunsthandwerkermarkt „Advent im Hof“ am ersten Adventswochenende, der in diesem Jahr rund 1.300 Gäste in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzte. Große Unterstützung erfährt das Haus durch seinen Förderverein, den Freundeskreis des Schleswig-Holstein-Hauses. Dieser beschließt das Jahr mit dem großen Ausstellungsprojekt "FAKtisch - Designed in MV. Fachhochschule Heiligendamm 1953-2000". Die Ausstellung, die durch das Land gefördert wird, ist noch bis zum 18. Februar 2018 zu sehen.

Auch die Schweriner KulturWerkStadt – mittlerweile die 5. – widmete sich in diesem Jahr dem Schleswig-Holstein-Haus. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Wismar wurden Visionen zur Gestaltung des Gebäudes einem überaus interessierten Publikum präsentiert. Es zeigte sich, dass eine Modernisierung des Hauses dringend notwendig ist. Ein Schritt wurde bereits getan, in dem mit Hilfe des Förderprogrammes des Energieministeriums und des Landesförderinstituts MV ein Teil der Ausstellungsleuchten auf LED-Technik umgestellt werden konnten.

Das Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß vermittelt durch verschiedenste Veranstaltungsprofile die Kultur des Alltags früherer Generationen. Über 27.600 Besucherinnen und Besucher haben in der Saison 2017 die kulturhistorischen Ausstellungs- und Gartenbereiche des Museums erkundet oder sind am 3. Adventswochenende zum Kunsthandwerkermarkt „wintersonnenWERKE“ gekommen. Besondere Besuchermagnete des Mueßer Museums waren der Pflanzenmarkt „Mueß blüht“, das Festival des immateriellen Kulturerbes und das WINDROS-Festival. Zwei Sonderausstellungen fanden großen Anklang: „Die Lewitz – eine Naturperle in Mecklenburg-Vorpommern“ und „Leberwurst unterm Kameldornbaum“ - Geschichte einer Mecklenburger Familie während der Kolonialzeit in Deutsch-Südwestafrika. Einer wachsenden Beliebtheit erfreuen sich die Veranstaltungen „Mueß um 1900“, die durch ambitionierte Historiendarstellern zu verschiedenen Themen gestaltet werden und neben den Themenwochenenden zur Kaiserzeit hat sich 2017 die Veranstaltungsreihe „Sünndags in de Koek“ sehr gut etabliert. Die Fritz-Reuter-Bühne des Mecklenburgischen Staatstheaters lud in diesem Jahr mit zwei niederdeutschen Stücken zum traditionellen Sommertheater, während neben „Mueßer Märchenwelten“ die Sommer- Ferienspiele mit Themen wie „Auf Expedition zu den Bienenvölkern“ oder „Hauswirtschaften wie zu Uromas Zeiten“ lockten. Traditionelle und neu konzipierte Führungs- und Mitmachangebote wurden 2017 in erhöhtem Maße gebucht und auch das Museumscafé konnte in der vergangenen Saison sehr gute Umsätze erzielen.

Die Überführung und Magazinierung der „Feuerstättensammlung“ mit ca. 750 kulturgeschichtlichen Objekten, die der Landeshauptstadt Schwerin im September 2016 durch das Sammlerehepaar Hoffmeister übereignet worden war, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. In der Sonderausstellung „Brennpunkt Herd“ werden ab 26. Mai 2018 ausgewählte Objekte zum Hauswesen und zur Entwicklung der Nahrungszubereitung gezeigt. Parallel dazu wurde eine zweite Schenkung, das SVZ-Bildarchiv, in die musealen Sammlungsbestände eingearbeitet. Dabei sind über 100.000 Belege um verpackt und dokumentiert, sowie 3000 Fotos digitalisiert und inventarisiert worden.

Zur zukünftigen Präsentation der Stadtgeschichte hat die Stadtvertretung in diesem Jahr den Beschluss gefasst, einen geeigneten Standort für ein neues Stadtgeschichtsmuseum zu finden.

Um die Vermittlung stadtgeschichtlicher Themen bemühen sich indes verschiedene Vereine wie der Historische Verein Schwerin e. V. oder der Klöndör e. V. Freunde der mecklenburgischen Volkskunde. Der Stadtgeschichts− und −museumsverein Schwerin e. V., der in seiner Trägerschaft auch die Schweriner Schleifmühle betreibt, bietet darüber hinaus ein reiches Veranstaltungsprogramm, das von Mühlenfesten über Ausstellungen bis zu Vorträgen und Konzerten reicht. Auch Vereine wie die Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde Schwerin e. V. oder der Verein Fürstenzimmer Schwerin e. V. vermitteln mit ihren Ausstellungen und Aktionen lebendige Begegnungen mit der Technik- und Kulturgeschichte der Stadt und des Landes.

Publikationen und Veranstaltungen zur Stadtgeschichte sind auch Anliegen des Stadtarchivs Schwerin. Seine vornehmliche Aufgabe ist es jedoch, als „Gedächtnis der Stadt“ den stetig wachsenden Archivbestand, der im laufenden Jahr erneut um etliche zusätzliche Meter anwuchs zu erfassen und zu erhalten. Aufbewahrt und erschlossen werden im Stadtarchiv Urkunden, Amtsbücher, Akten und andere Dokumente, angefangen vom 15. Jahrhundert bis heute. Daneben verwahrt das Archiv tausende Fotos, Karten, Baupläne, Plakate und Broschüren. Im Rahmen einer größeren vom Bildungsministerium geförderten Maßnahme hat das Archiv in diesem Jahr 200 beschädigte wertvolle Baupläne aus dem 19. Jahrhundert restaurieren können.

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für mecklenburgische Kirchengeschichte organisierte das Stadtarchiv Schwerin eine wissenschaftliche Tagung zum Reformationsjubiläum, welche am 22. Oktober im Demmlersaal des Rathauses stattfand.

Am Konservatorium Schwerin erlernen derzeit 1.450 Schülerinnen und Schüler das Spielen eines Instruments oder singen, tanzen und spielen in einem der zahlreichen Ensembles, besuchen die Kurse der Musikalischen Früherziehung, sind in einem der Inklusions-Angebote aktiv oder erhalten eine Spitzenförderung. Etwa ebenso viele tun dies an der Musik- und Kunstschule ATARAXIA, besuchen die Projekte der Schule der Künste und nutzen die unterschiedlichsten musik- und kunstpädagogischen Angebote oder sind in den zahlreichen Ensembles der Schulen, insbesondere des Goethegymnasiums, aktiv.

Großer Beliebtheit erfreut sich die Konzertreihe des Konservatoriums „KON-Takte“, gefördert durch die Stiftung Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und den Förderkreis des Konservatoriums Schwerin e. V. Zu den Höhepunkten zählte dabei im Dezember das Abschlusskonzert „iPad in music“. Zu einem Konzert zugunsten der Restaurierung der historischen Schabracken im Thronsaal hatten die Freunde des Schweriner Schlosses e. V., KON und Schlossmuseum gemeinsam eingeladen und „Clara Schumanns klingendes Blumentagebuch“ läutete passend zum „FrühjahrsErwachen“ den Schweriner Kultur- und Gartensommer ein. Zu einem hochkarätigen Konzert luden Ende Juni Jule Malischke und Stephan Bormann zur Schweriner Gitarrennacht und schließlich präsentierte sich unter dem Motto „Alte Lieder rosten nicht“ das KON Anfang Juli beim „Tag der offenen Tür“ hunderten Besucherinnen und Besuchern. Mit den Adventskonzerten des Jugendsinfonieorchesters Schwerin gemeinsam mit dem Jugendchor des Goethegymnasiums fand das Kalenderjahr einen festlichen Abschluss.

Unter dem Namen „Hörwelten“ präsentiert eine neue Konzertreihe der Musik- und Kunstschule ATARAXIA eine Mischung aus international renommierten Gästen, Lehrenden von ATARAXIA und den talentiertesten Schülerinnen und Schülern. Der NDR unterstützt das Projekt im Rahmen der Orchesterförderung.
unterstützt das Projekt im Rahmen der Orchesterförderung.

Zu einem überaus erfolgreichen Gemeinschaftsprojekt von KON und ATARAXIA hat sich das Jugendsinfonieorchester Schwerin entwickelt, das im Oktober für seine herausragenden Leistungen von 14 nominierten Jugendorchestern mit dem 1. Preis des Deutschen Jugendorchesterpreises 2016/2017 ausgezeichnet wurde.

Von der hohen Qualität der musikalischen Ausbildung in der Landeshauptstadt künden erfolgreiche Wettbewerbsergebnisse. Vom diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ konnten 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Preise aus Paderborn mit nach Hause nehmen.

Wer über das Schweriner Musik- und Kabarettangebot redet, wird dabei sofort an den SPEICHER denken, der in diesem Jahr seinen 21. Geburtstag feierte. Der Erfolg dieser Einrichtung, in der bis Ende November rund 17.000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden sind, liegt in der Mischung von bekannten und von niveauvollen jungen Bands sowie im Mix aus Musik, Kabarett und Comedy. Ein Angebot für Kinder gehört grundsätzlich zum Programm und so gab es unter den 100 Veranstaltungen in diesem Jahr 17 für die jüngsten Gäste. Besondere Highlights waren erneut die Abende mit Stammgast Uwe Steimle, das Kabarettfestival im August, der Auftritt von Stoppok oder die Kinderveranstaltung "Vier Kerzen" mit Robert Metcalf.

Mehr als 163.300 Besucherinnen und Besucher fanden in diesem Jahr den Weg in die Stadtbibliothek Schwerin um sich Bücher und weitere Medien auszuleihen oder auch um an den 303 Veranstaltungen teilzunehmen, von denen sich 163 dem jungen und jüngsten Lesepublikum widmeten. Zu den Veranstaltungen mit Blick auf die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen gehörten die Teilnahme am bundesweiten Projekt FerienLeseLust für Kinder der 4.-6. Klassen, an dem 83 Jungen und 131 Mädchen teilnahmen, die Durchführung und Begleitung der Vorlesewettbewerbe der Schweriner Grundschulen sowie die Ausrichtung und Durchführung des Stadtausscheids des Vorlesewettbewerbs des deutschen Buchhandels für die 6. Klassen der Schweriner Schulen. In der Organisation und Durchführung der Schweriner Literaturtage ist die Stadtbibliothek der wichtigste Partner und so wurden acht Lesungen in diesem Rahmen von der Bibliothek ausgerichtet. Auch stand in diesem Jahr erneut die Teilnahme an der Nacht des Wissens im Programm und so begaben sich mehr als 300 Gäste in „Heckers Hexenküche“. Schließlich konnte Ende 2016/Anfang 2017 mit der Einführung des Online-Zahlverfahrens der Service der Schweriner Stadtbibliothek erweitert werden.

Schwerpunkte für das kommende Jahr sehen die Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek in der Leseförderung von Kindern im Vorschulalter in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Freundeskreises der Stadtbibliothek Schwerin e. V. sowie in einer engen Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen mit den Schwerpunkten Recherchearbeit und Medienkompetenz.

Für ein breites Bildungsangebot, das sich an den unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnissen Erwachsener orientiert, steht die Volkshochschule Schwerin. Die VHS „Ehm Welk“ hat ihrem Auftrag entsprechend im Jahr 2017 erfolgreich 300 Kurse und Einzelveranstaltungen für ca. 15.000 Teilnehmende organisiert. Besondere Schwerpunkte in der Weiterbildungsarbeit bildeten die Kurse zum Erwerb der Schulabschlüsse. Mit großer Freude nahmen 70 Schülerinnen und Schüler nach erfolgreichem Abschluss ihre Zeugnisse im Sommer 2017 entgegen. Erwähnenswert ist eine Diskussionsveranstaltung für Jugendliche unter dem Thema „ Mit der Tram durch Europa“, in der sich Landes-und Kommunalpolitiker den Fragen der jungen Menschen stellten. Im Juni 2017 zog „Die Amerikanische Nacht“ über 300 Besucherinnen und Besucher mit einem anspruchsvollen Kulturprogramm an. Im „VHS-Dialog“ am 30. Mai 2017 trugen in einer Lesung die Geschwister Zaeri-Estafani (Schriftstellerin / Grafiker) ihre Erinnerungen an die Flucht aus dem Iran in den 80-er Jahren vor. Mit wahrer Begeisterung begleiten die Mitarbeitenden die Sanierungsarbeiten in der Außenstelle in der Hamburger Allee 126. Mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Sport“ wird ein Kultur-und Bildungszentrum errichtet, in dem die VHS hervorragende räumliche Bedingungen nach der Fertigstellung im Herbst 2018 vorfinden wird. Im Zusammenhang mit dem z.Z. laufenden Zertifizierungsverfahren nach LQW (Lernorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung), welchem sich die VHS zum vierten Mal stellt, haben die Mitarbeitenden Vorstellungen über das im Zentrum dann zu organisierende neue Veranstaltungsprogramm entwickelt.

Eine Vielzahl von Ausstellungen und Kunstprojekten bieten neben den großen Häusern Kunstvereine und Galerien. Anerkennung gab es dafür insbesondere für das „Dezernat5 – Galerie für aktuelle Kunst“ um das Künstlerteam Tino Bittner, Udo Dettmann und Thomas Sander mit der Verleihung des 1. Preises des Kunst- und Kulturpreises, den seit drei Jahren die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in Kooperation mit der Landeshauptstadt vergibt. Mit der Ende November eröffneten Ausstellung „Von Beckmann bis Jawlensky“ mit einer Auswahl hochkarätiger Werke aus der Privatsammlung Brabant bedankt sich das Staatliche Museum Schwerin beim Kunstsammler Frank Brabant, der nach seinem Tod einen Teil seiner Sammlung dem Staatlichen Museum Schwerin überlassen wird. In Schwerin-Neumühle präsentierte der Kunst-Wasser-Werk e. V. neben vielfältigsten Ausstellungen und Veranstaltungen das Projekt GELBKUNST mit mehr als 40 Künstlerinnen und Künstlern der Region. Im September begab sich der Kunstverein Schwerin mit dem Projekt "MADGERMANES - MYSTERY OF FOREIGN AFFAIRS" auf eine Spurensuche nach einer kollektiven kulturellen und politischen Geschichte und der MV-FOTO e. V. feierte mit der Jubiläumsausstellung „Die ernsthafte Suche nach dem Heiteren“ seinen 25. Geburtstag.

Veranstaltungen unterschiedlicher Kulturträger prägen das Kulturangebot Schwerins und künden von stetig wachsenden Kooperationen zwischen vielen Partnern. Dazu gehören Ereignisse von großen Formaten wie das Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern, das in diesem Jahr Dänemark in den Fokus rückte oder die Veranstaltungen des Schweriner Kultur- und Gartensommers, der mit dem FrühjahrsErwachen am letzten Aprilwochenende begann. Künstlerinnen und Künstler, Kunstvereine, Galerien und Museen gestalteten Projekte und Veranstaltungen wie die Pfingsaktion KunstOffen, den Welterbetag, den Internationalen Museumstag oder beteiligten sich an Aktionen wie dem „Tag des offenen Denkmals“ oder den „Tagen der Industriekultur“

Vielfältig und kaum zu beziffern ist das umfangreiche Angebot an Musikveranstaltungen und Konzerten. Neben den prallen Spielplänen und Veranstaltungskalendern des Theaters, der städtischen und privaten Anbieter sowie der Kirchen sorgt ein reiches Angebot von Chören und Orchestern in freier Trägerschaft für musikalischen Reichtum. Ihr 40-jähriges Bestehen feierte zu Beginn des Jahres die Schweriner Singakademie. Jüngster Verein auf musikalischem Gebiet ist der im Oktober dieses Jahres gegründete Konzertverein Schwerin, dessen Vorsitzender, Karsten Flatt, bereits seit drei Jahren hochkarätige Kammerkonzerte organisiert. Rund 1000 Gäste waren es, die im Frühjahr die 22. Tage Alter Musik besuchten und Ende Oktober bot das Festival Verfemte Musik neben verschiedenen Meisterkursen ein Musiksymposium und Konzerte. Die Festspiele MV luden in diesem Sommer zu 131 Veranstaltungen an 80 Spielstätten ein. Zu den Schweriner Konzerten zählte die zweite Auflage des Fahrradkonzerts, bei dem an 13 Spielorten der Stadt, darunter im Freilichtmuseum in Schwerin-Mueß, musiziert wurde. Nach Mueß kamen auch im September Musiker aus allen Himmelsrichtungen, als das Museum, nun schon zu 5. Mal, Musiker und Publikum einlud, sich beim Windros Festival der traditionellen Musik zu widmen. Auf sechs Bühnen gab es mehr als 30 Veranstaltungen und über 2.000 Gäste sparten nicht mit Beifall. Stars wie Udo Lindenberg oder Sarah Conner und musikalische Veranstaltungen großer Formate lockten zu mehr als 60 Veranstaltungen in die Kongresshalle und auf die Freilichtbühne.

Von Anfang Oktober bis Mitte November lasen zu den 22. Schweriner Literaturtagen vor über 2.000 Gästen namhafte Autorinnen und Autoren sowie Debütantinnen und Debütanten aus ihren Werken. Zur Eröffnung las vor ausverkauftem Haus Natascha Wodin, die in diesem Jahr mit dem renommierten Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet wurde. Für Menschen mit Hörbehinderungen wurde eine Lesung mit Gebärdensprache begleitet. Unter der Projektleitung des städtischen Kulturbüros zählen zu den Partnern der Literaturtage Stiftungen aus Kultur, Bildung und Politik, Kulturinstitutionen, Verlage, Buchhandlungen und Medien. Erstmalig beteiligte sich in diesem Jahr die Landesbibliothek M-V. Unter den ehrenamtlichen Partnern sind solche Vereine und Initiativen wie der Förderkreis der Stadtbibliothek, der Kunst-Wasser-Werk e. V., der gemeinsam mit weiteren Partnern mit dem Poetry Slam eine neue publikumswirksame Veranstaltungsreihe geschaffen hat und die großartige Initiative „Eine Straße liest“. Darüber hinaus ist der Erfolg der Schweriner Literaturtage der finanziellen Förderung des Landes zu verdanken.

Am letzten Samstag im Oktober öffneten wieder Museen, Galerien, Kunstvereine und Spielstätten ihre Türen zur KULTURNACHT. Das Mecklenburgische Staatstheater bot „Kostproben“ aller Sparten, die Galerie Alte & Neue Meister lud zu einer Reise durch die Kunstgeschichte und im Schloss warteten „Hofdamengeplauder und alte Schabracken" auf die Gäste. Im Schleswig-Holstein-Haus waren die Arbeiten zum Deutschen Karikaturenpreis Anziehungspunkt, während Kunst und Künstler, außergewöhnliche Aktionen und Konzerte aller Couleur in die MV-FOTO-Galerie, ins Dezernat5, ins Kunstwasserwerk oder die „gallery berger“ lockten. Neben Puppenspiel und lebendiger Technikgeschichte luden u. a. Blicke in die Sterne ein und das Stadtarchiv präsentierte seine beliebte Archivfilmnacht. Die Kulturnacht Schwerin, unter Federführung des städtischen Kulturbüros, ist nur als Miteinander von großen und kleinen Kulturstätten möglich.
Während das Kulturjahr noch bis zum letzten Tag in Säle, Kirchen, Clubs und Theater lockt, wird intensiv an den Programmen des nächsten Jahres gefeilt.

So plant das Schleswig-Holstein-Haus erneut ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm zu dem unter dem Titel „Menschen sind auch keine Lösung“ ab dem 24. Februar Arbeiten zum Deutschen Karikaturenpreis 2017 gehören. „Ruth Tesmar – Aus Samtlanden“ wird der Titel der sich anschließenden Ausstellung sein, welche Bilder, Collagen, Objekte und Skriptorales der Künstlerin zeigt, bevor sich die große Sommerausstellung des Schleswig-Holstein-Hauses „Mar Chagalls Farbenpracht“ widmet. Zu den Veranstaltungen des Hauses zählen u. a. ein Fest zum „FrühjahrsErwachen“ am 29. April, Ferienworkshops mit Künstlern für Kinder, das Sommerfilmfest im August, die Geburtstagsfeier des SHH, das A-Cappella-Fest am 29. August und viele weitere kleine und größere Veranstaltungen bis schließlich zum Jahresende wieder „Advent im Hof“ einlädt.

Auch im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß wird an einem prallen Veranstaltungskalender für die nächste Saison gearbeitet. Themenschwerpunkt wird 2018 „Ernährung“ sein. Dazu sind eine Sonderausstellung sowie neue Führungsangebote geplant, die Garten, Naturkräuter und Ernährung miteinander verbinden und erlebbar machen.

Neun KON-Takte-Konzert sind es, mit denen das Konservatorium ab dem 12. Januar wieder aufwartet. Nachdem im ersten Konzert der talentierte Nachwuchs Kammermusik präsentiert, werden bis zum Jahresende Lernende, Lehrende, Ehemalige und Gäste des Konservatoriums zu erleben sein und im SPEICHER darf man sich u .a. auf Inga Rumpf, The Frontm3n (Hollies & Slade), Reinhard Beckmann oder C. Slade (Drummer von AC/DC) freuen.

Schwerin - 28.12.2017
Text: Pressestelle Landeshauptstadt Schwerin