Gedenken zum 72. Todestag Marianne Grunthals


Gedenken zum 72. Todestag Marianne Grunthals am 2. Mai

Mit einem Blumengebinde, das sie um 16.30 Uhr Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude niederlegen, erinnern am 2. Mai Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier und die 1. Stellvertreterin des Stadtpräsidenten Marleen Janew an den 72. Todestag von Marianne Grunthal. Am 2. Mai vor 72 Jahren fand die Lehrerin Marianne Grunthal im Alter von 49 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz ihren grausamen Tod.

Marianne Grunthal wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen. In Zippendorf wurde sie mit den anderen Flüchtlingen von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ – ihre Reaktion auf die Todesnachricht wurde ihr zum Verhängnis. Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. SS-Männer wollten sie auf dem Bahnhofsvorplatz an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat.

Schwerin - 28.04.2017
Text: Pressestelle Landeshauptstadt Schwerin