Herbsttreffen der Landsmannschaft


Herbsttreffen der Landsmannschaft Ostpreußen seit 25 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern

Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner sagt zum Treffen in Schwerin: „Seien Sie bitte weiterhin Brückenbauer der Verständigung und friedlichen Aussöhnung“

„Wer die ferne Heimat im Herzen bewahrt und lebendig hält, ist sich seiner persönlichen Tradition bewusst. Gelebte Traditionen beweisen, wie vielschichtig Deutschland war und noch immer ist. Das reiche, geistige und kulturelle Erbe aus Ostpreußen, Geschichten, Brauchtum, Volkskunst, die Sprache und die Lebensart, sind für die Nachwelt von unschätzbarem Wert. Es wurde über Jahrzehnte bewahrt und gepflegt, vieles zu DDR-Zeiten heimlich. Doch seit über 25 Jahren zeigen sich die einst Vertriebenen und ihre Kinder auch im Leben hier in Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Justizstaatssekretärin Gärtner in ihrem Grußwort zum Herbsttreffen der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. in Schwerin. Das Justizministerium ist zuständig für Religions- und Vertriebenenangelegenheiten.

„Es ist gut, dass heute mahnend an das Leid und das Unrecht, das Vertriebenen widerfahren ist, erinnert wird. Dabei dürfen wir jedoch auch die Wahrheit nicht vergessen, nicht beschönigen, nicht verschweigen oder leugnen. Ursache allen Übels waren die Verbrechen des Nazi-Regimes. Gerade heute, wo sich unsere Demokratie kräftig gegen rechtsradikales Gedankengut zur Wehr zu setzen hat, darf das niemals vergessen werden. Die menschlichen Tragödien von Flucht und Vertreibung bleiben auch ohne nationalistische Reden im Kopf“, mahnt die Staatssekretärin.

Sie bittet die Mitglieder der Landsmannschaft, nicht müde zu werden „die Geschichten des Erlebten an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Nur im Wissen um die Schrecken der Vergangenheit kann die Jugend begreifen, wie sie ihre Zukunft besser gestaltet. Seien Sie bitte weiterhin Brückenbauer der Verständigung und der friedlichen Aussöhnung zwischen den Völkern. Das ist der europäische Gedanke, der uns Frieden sichert.“

Schwerin - 23.09.2017
Text: Justizministerium