Vermutlicher Wolfsriss


Rissgutachter vor Ort

Auf einer Weide bei Niendorf an der Rögnitz (Landkreis LUP) wurde heute ein getötetes Jungrind gefunden. Der umgehend hinzugezogene Rissgutachter des Landes fand eine Reihe von Hinweisen, die auf einen oder mehrere Wölfe als Verursacher verweisen. Zur weiteren veterinärpathologischen Untersuchung wurde das Tier in das zuständige Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) gebracht. Zudem wurden Proben für eine genetische Untersuchung genommen. Der betroffene Tierhalter kann aus der Förderrichtlinie Wolf Kompensationszahlungen für das tote Rind erhalten.

Im Gegensatz zu Schafen und Ziegen ist für Rinder kein Grundschutz definiert, dessen Einhaltung im Wolfsgebiet Voraussetzung für Kompensationszahlungen ist. Im vergangenen Herbst wurde auf einer benachbarten Weide bereits ein Jungrind von Wölfen schwer verletzt. Damit sind in Mecklenburg-Vorpommern seit 2015 bisher 3 Jungrinder bzw. Kälber nachweislich von Wölfen getötet worden, in 2 weiteren Fall konnte ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden.

Insgesamt gehen Experten davon aus, dass Wolfsübergriffe auf Rinderherden seltene Einzelfälle sind, da Rinder grundsätzlich wehrhafte Tiere sind. Derzeit wird geprüft, ob lokal bei den betroffenen Tierhaltern zusätzliche Vorkehrungen zum Herdenschutz sinnvoll sind.

Schwerin - 09.08.2017
Text: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt