11. Imkertag auf Rügen


Gesunde Bienen zentrales Ziel des Landes

Ob bei Umweltwanderungen, in Schulkooperationen, anlässlich der Rapsblüte oder im Zusammenhang mit Agrarumweltmaßnahmen – die Bienen sind im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V seit jeher ein zentrales Thema. „Die Vielfältigkeit der Arbeitsschwerpunkte zeigt das große Interesse und die Wertschätzung, die das Land den Imkern und ihrer Arbeit entgegenbringt“, betonte Staatssekretär Dr. Peter Sanftleben anlässlich des 11. Imkertages am kommenden Sonntag (16.10., 9.30 Uhr) in Bergen auf Rügen.

Eines unserer großen Ziele ist der Erhalt der Bienengesundheit, sagte er im Vorfeld der Veranstaltung. Nach Errichten der Bienenkasse im Jahr 2015, hat Anfang dieses Monats nun auch der Bienengesundheitsdienst (BGD) der Tierseuchenkasse mit Sitz in Rostock seinen Dienst aufgenommen. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Beratung und Schulung von Imkern und Bienensachverständigen in allen imkerlichen Bereichen, darunter Völkerführung oder Seuchenbekämpfung.

Im Tierseuchennachrichtensystem sind für das Jahr 2016 unter anderem 18 Ausbrüche der Faulbrut registriert worden. Betroffen waren die Landkreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Rügen, Rostock und die Stadt Schwerin. Die Entschädigung für die nach amtlicher Anordnung getöteten Völker wird zu 50 % durch die Bienenkasse der Tierseuchenkasse und zu 50 % vom Land getragen.
Auch dienen nahezu alle Ararumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) der Imkerei. Sie zielen auf die Verbesserung des Nahrungsangebotes und der Steigerung der biologischen Vielfalt durch das Verringern der Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinträge. „Und diese werden auch gut von den Landwirten angenommen“, bemerkte Sanftleben. Auf mehr als 20 % der Landwirtschaftsfläche in M-V werden sie umgesetzt.

Besonders hervorzuheben ist die Förderung für das Anlegen von Blühstreifen und Blühflächen. Wurden 2015 bei dieser Maßnahme 440 Anträge auf Förderung gestellt, kamen 2016 weitere 124 mit einer Förderfläche von rund 1.554 ha hinzu. Das ergab eine Auswertung der Agraranträge für die ersten beiden Antragsjahre der aktuellen Förderperiode (2015-2020).

Auch mit dem Streuobstgenussschein, ökologisches Wertpapier und Teil der Biodiversitätsstrategie des Landes, wird die positive Entwicklung bei der Schaffung und dem Erhalt von Lebensräumen und Nahrungsquellen für die Bienen weiter unterstützt.

Das Land fördert die Imkerei insgesamt jährlich mit knapp 370.000 €. So werden für die Erzeugung und Vermarktung von Honig jährlich 176.000 € ausgegeben, die je zur Hälfte von der EU und dem Land bereitgestellt werden. Darüber hinaus stehen für die Unterhaltung der Beleg- und Besamungsstellen und andere Zuchtaufgaben 11.900 € zur Verfügung. Weitere 182.000 € fließen jedes Jahr in das Bienenschutzzentrum Bantin. Erst im März hatte das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Ergebnisse aus einer Umfrage zur aktuellen Situation der Imkerschaft in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt, an der sich über 1.200 Imker beteiligt haben. Gegenstand der Umfrage waren unter anderem die Struktur der Bienenhaltung (Beginn der Haltung, Bienenart, Anzahl der Bienenstände), die Bienengesundheit, der Bezug von Fachinformationen sowie das Verbandsleben.

Erfreulich ist der überdurchschnittlich starke Zuwachs an Neuimkern in den letzten 5 Jahren. So hat ein Viertel aller heute in M-V aktiven Imker erst nach 2010 mit der Bienenhaltung begonnen, in einem durchschnittlichen Alter von 52 Jahren. Insgesamt sind nach derzeitigem Stand über 2.200 Bienenhalter mit 22.400 Völkern bei der Tierseuchenkasse gemeldet. Das sind etwa 550 Halter und 6.000 Völker mehr als noch im Juni 2015.

Das Programm des Imkertages ist interessant und vielschichtig. Neben einer Fachausstellung, unter anderem mit Imkereigeräten, Kosmetik und Bienenprodukten, erwartet Besucherinnen und Besucherinnen eine Reihe von Fachvorträgen und Workshops. Der Flyer zur Veranstaltung kann hier heruntergeladen werden.

Schwerin - 14.10.2016
Text: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz