Verbrennung von Gartenabfällen


Grüne kritisieren Rückwärtsrolle des Landrates


Die BÜNDNISGRÜNEN haben mit Unverständnis auf die Rückwärtsrolle von Landrat Ralf Drescher reagiert, der das Verbrennungsverbot für Gartenabfälle quasi per Landratsdekret wieder aufgehoben hat. Dazu erklärt die Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag Vorpommern-Rügen, Claudia Müller:

„Der Landrat duckt sich offensichtlich gleich weg, wenn ein bisschen Gegenwind kommt. Dass dieser Gegenwind nun im März nicht nur mit Kohlendioxyd, sondern auch mit gesundheitsschädlichen Rußpartikeln und Feinstaub belastet ist, scheint Ralf Drescher wenig zu stören. Das Umwelt-, Klima- und Gesundheitsbewusstsein des Landrates ist entwicklungsbedürftig! Die Stadt Stuttgart hat einmal errechnet, dass ein größeres Gartenfeuer in sechs Stunden gleich viel Ruß und Rauchpartikel produziert wie 250 Autobusse während eines ganzen Tages. Ich habe daher kein Verständnis dafür, dass der Verbrennung von Gartenabfall jetzt wieder Tür und Tor geöffnet werden, obwohl die Biotonnen nach Stellungnahme des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft ausdrücklich auch zur Entsorgung von Gartenabfällen genutzt werden sollen."

Die GRÜNEN kündigten eine Initiative im Kreistag an. Claudia Müller dazu: „Diesen Alleingang des Landrates werden wir nicht einfach durchlaufen lassen. Wir werden als BÜNDNISGRÜNE Kreistagsfraktion heute Abend im Rahmen unserer Sitzung beraten, welche parlamentarischen Initiativen wir im Kreistag und in den Ausschüssen dazu ergreifen.“

Hintergrund:

Nachdem die Verwaltung das Verbrennen von Gartenabfällen im gesamten Landkreis durch die Einführung der Biotonne stark eingeschränkt hat, ist Landrat Drescher heute zurück gerudert. Nun ist die Verbrennung mit einer einfachen Berufung auf eine Ausnahmeregelung weiterhin möglich. Dabei stehen zahlreiche Biotonnen auch in Kleingartenanlagen zur Verfügung. Das Entsorgen größerer Mengen ist auf dem auf dem eigenen Grundstück durch das Anlegen eines Kompostes oder auf den Wertstoffhöfen gegen eine geringe Gebühr möglich. Landesweit sind Regelungen hierzu deutlich restriktiver.

http://www.awi-vr.de/kompostierung/fuerdenkleinengarten.html
http://www.awi-vr.de/home/gebuehren.html

Stralsund - 22.02.2017
Text: Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen