Zoo Stralsund: Pfau auf Abwegen


Drei Tage lang hielt ein Pfau aus dem Stralsunder Zoo die Belegschaft auf Trab und sorgte bei den Bewohnern im Stadtteil Kniepervorstadt für großes Interesse. Am 5. April konnten Zoomitarbeiter den Pfau im Rosengarten schließlich wieder einfangen.

Seit November letzten Jahres bis zum 1. April waren die acht Pfauen des Zoos, so, wie das andere Geflügel auch, wegen der Geflügelpestsituation ausschließlich im Stall untergebracht. Am 1. April wurde dann endlich die Aufstallungspflicht aufgehoben. Während die anderen Pfauen ihr gewohntes Revier im Zoo wieder in Beschlag genommen haben, war ein männliches Tier offensichtlich noch etwas orientierungslos: Am Montag hatte dieser eine Pfau das Zoogelände verlassen.

Dank der Anrufe zahlreicher besorgter Bürger ließ sich der Weg, den er dann eingeschlagen hatte, gut zurückverfolgen. Zunächst ging es den Grünhufer Bogen entlang und dann in die Kniepervorstadt. Bezeichnenderweise hielt sich der Pfau dann längere Zeit in der Vogelwiese auf. Weiter führte ihn sein Weg dann noch über die Carl-von-Essen- in die van-Gosen-Straße, weiter über den Knieperdamm in die Brunnenaue. Am 5. April konnten Zoomitarbeiter den Ausreißer nach mehreren ergebnislosen Versuchen schließlich im Rosengarten einfangen. Der Pfau sorgte in diesen beiden Tagen für erhebliches Aufsehen.

Zoo - Pfau

(Foto: Torsten Gruber)


Sowohl im Zoo als auch bei den Zoomitarbeitern gab es zahlreiche Anrufe, von Bürgern, die den Vogel beobachtet hatten. "Der Zoo bedankt sich auf diesem Weg für diese wichtige Unterstützung", freut sich Zoodirektor Dr. Christoph Langner über das Engagement der Stralsunder Mitbürger für das entflogene Zootier.

Pfauen sind im Allgemeinen äußerst standorttreu. Dennoch kommt es hin und wieder vor, dass sie das Zoogelände verlassen. Allerdings entfernen sie sich niemals weit vom Außenzaun weg, in der Regel sind sie zu den Futterzeiten auch wieder im Park. Bereits in den 1920er Jahren sorgte ein aus dem damaligen Tiergarten am Küterwall entlaufener Pfau für große Aufregung, zumal er sich als Schlafplatz ausgerechnet das Rathaus ausgesucht hatte. Seinerzeit wurde die Feuerwehr für eine Einfangaktion aktiviert. Da die Pfauen, damals genauso wie heute, voll flugfähig sind, besteht eine Chance zum Fang nur, wenn es gelingt die Tiere an geeigneter Stelle am Wegfliegen zu hindern.

Stralsund - 05.04.2017
Text: Pressestelle Hansestadt Stralsund