Verbraucherpreise im Februar


Höchste Teuerungsrate seit mehr als fünf Jahren

Im Februar lag die Inflationsrate, d. h. die Veränderung zum Vorjahresmonat, bei + 2,6 Prozent. Zuletzt war sie im September 2011 so hoch; im Januar betrug sie 2,3 Prozent. Bedeutender Preistreiber im Februar mit einem Anteil am Warenkorb von 10,7 Prozent war Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe), für die sich die Aufwendungen mit + 8,1 Prozent im Jahresvergleich verteuerten, ohne Energie lediglich um + 1,8 Prozent. Zum Vormonat Januar 2017 stieg der Gesamtindex um + 0,6 Prozent. Wie das Statistische Amt mitteilt, ergab im Februar diese Entwicklung einen Gesamtindex zum Basisjahr 2010 (= 100) von + 109,7 Prozent.

Weit überdurchschnittlich mit + 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich im Februar die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Hier war es besonders das Gemüse, für das einschließlich der Kartoffeln fast 22 Prozent mehr als vor Jahresfrist aufgewendet werden mussten. Hierbei handelte es sich um die höchste Steigerungsrate seit Juni 2001. Auch zum Vormonat war diese Warengruppe mit + 13,6 Prozent beträchtlich teurer.

Besonders jahreszeitlich nicht heimisches Gemüse, wie verschiedene Salate und Tomaten, war von dieser Entwicklung betroffen: So stiegen die Preise für Kopfsalat bzw. Eisbergsalat um mehr als das Doppelte zum Vorjahr, Gurken und Tomaten um rund 50 Prozent, Brokkoli/Rotkohl/Wirsing um 63 Prozent. Im Vergleich zum Basisjahr 2010 war Gemüse im Februar um mehr als ein Drittel teurer. Obst hingegen entsprach mit + 5,0 Prozent der durchschnittlichen Preisentwicklung für Nahrungsmittel. Andere Nahrungsmittel, wie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,1 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 1,1 Prozent), waren vergleichsweise günstig für den Verbraucher, Fisch dagegen weniger (+ 7,4 Prozent).

Die Aufwendungen für Energie stiegen im Februar um + 8,1 Prozent zum Vorjahr. Die Preisentwicklung ist jedoch durch große Differenziertheit gekennzeichnet. An der Spitze steht mit + 41,0 Prozent leichtes Heizöl, das allerdings vor Jahresfrist durch ein allgemein niedriges Preisniveau auffiel. Strom verteuerte sich um 3,2 Prozent, Gas war um 2,2 Prozent günstiger, Zentralheizung und Fernwärme sogar um 4,6 Prozent, so dass sich für die Haushaltsenergie im Durchschnitt eine Preissteigerung von + 4,1 Prozent ergibt, die auf dem Niveau des Vormonats liegt.

Für den Kraftfahrer deutlich spürbar hingegen entwickelten sich im Februar die Preise für Kraftstoffe. Durchschnittlich war eine Tankfüllung um 16,9 Prozent teurer als im Februar 2016. Zuletzt war diese Entwicklung im Januar 2010 zu verzeichnen. Der Dieselfahrer hatte im Februar 23,6 Prozent mehr als vor einem Jahr zu bezahlen, der Benzinkunde 15,3 Prozent.

Die Preisentwicklung bei Energie und Nahrungsmitteln im Februar überschattete die Wahrnehmung anderer Bestandteile des Warenkorbes. So waren Bekleidung und Schuhe um 0,2 Prozent günstiger als vor einem Jahr, Möbel und Haushaltszubehör um 0,3 Prozent, Leistungen der Post und Telekommunikation um 0,9 Prozent.
Schwerin - 03.03.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern