Weltfrauentag


Frauen in Mecklenburg-Vorpommern souverän auf dem Arbeitsmarkt, aber häufiger mit geringen Erwerbseinkommen als Männer

Nach Ergebnissen des Mikrozensus lebten im Jahresdurchschnitt 2015 insgesamt 717 100 Frauen (ab 15 Jahre) mit Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Wie das Statistische Amt weiterhin mitteilt, lag ihr Anteil an der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren (1 407 600) damit bei 51 Prozent. Frauen im sogenannten erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren haben einen engen Bezug zum Arbeitsmarkt. Sie sind jedoch deutlich stärker von geringen Erwerbseinkommen betroffen als Männer.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. An diesem Tag erinnern die Vereinten Nationen und Frauenorganisationen weltweit an den Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen. Um auf bestehende Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen, findet am 18. März 2017 der zehnte „Equal Pay Day“ statt. Wie stellt sich die Situation aus Sicht der Frauen in Mecklenburg-Vorpommern dar?

Im Jahresdurchschnitt 2015 hatten 717 100 Frauen ihren Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern. 60 Prozent der ab 15-jährigen Frauen in Mecklenburg-Vorpommern waren 50 Jahre und älter (Deutschland: 50 Prozent). Vor allem aufgrund der Altersstruktur im Land dominieren Lebensformen ohne die aktuelle Versorgung von Kindern. 67,1 Prozent der Frauen lebten im Jahresdurchschnitt 2015 mit eigenem Haushalt, aber ohne Kinder. 5,5 Prozent waren selbst noch Töchter im Elternhaus. Für lediglich 27,4 Prozent gehörten zum privaten Lebensalltag auch ihre im Haushalt lebenden Kinder.

Im sogenannten erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren waren insgesamt 498 800 Frauen. Von ihnen waren 69,8 Prozent erwerbstätig (Männer: 73,2 Prozent), 24,4 Prozent Nichterwerbspersonen (z. B. Schüler/-innen, Hausfrauen/-männer) ohne eigenen Erwerbsbezug (Männer: 20,3 Prozent) und 5,8 Prozent erwerbslos (Männer: 6,5 Prozent). Frauen haben in Mecklenburg-Vorpommern damit einen mit den Männern vergleichbar engen Bezug zum Arbeitsmarkt.

Größere Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es jedoch z. B. bei der Stellung im Beruf, den Wochenarbeitszeiten, der Befristung von Verträgen und den erzielten Einkommen:

Frauen sind vor allem als Angestellte tätig. Von allen Angestellten in Mecklenburg-Vorpommern waren 64,6 Prozent Frauen. Bei den anderen Statusgruppen stellen sich die Verhältnisse zum Teil stark umgekehrt dar. Bei den Beamten beträgt der Frauenanteil lediglich 31,5 Prozent, bei den Arbeitern 21 Prozent und bei den Selbständigen 35,5 Prozent.

Frauen arbeiteten in Mecklenburg-Vorpommern 2015 durchschnittlich 34,2 Wochenstunden. Das waren 4,9 Wochenstunden weniger als die erwerbstätigen Männer (39,1 Wochenstunden) durchschnittlich leisteten. Die Wochenarbeitszeit der Frauen unseres Landes lag aber deutlich über, die der Männer leicht unter dem Bundesdurchschnitt (Frauen: 30,4/Männer: 39,3 Wochenstunden).

Insgesamt 44 900 abhängig erwerbstätige Frauen in Mecklenburg-Vorpommern hatten im Jahresdurchschnitt 2015 befristete Arbeitsverträge. Das entsprach 13,7 Prozent. Der Anteil befristet beschäftigter Frauen lag damit etwas höher als bei den Männern (12,6 Prozent).

Wie die Tabelle ausweist erzielten erwerbstätige Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern am häufigsten und mit vergleichbaren Anteilen Nettoeinkommen zwischen 900 und 1500 EUR (Frauen: 47,4 Prozent/Männer: 45,5 Prozent). Nettoeinkommen unter 900 EUR aus Erwerbstätigkeit realisierten 18,3 Prozent der erwerbstätigen Frauen. Diese niedrigste Einkommensklasse betraf Frauen damit fast doppelt so stark wie Männer (9,5 Prozent mit unter 900 EUR Nettoeinkommen).

Schwerin - 06.03.2017
Text: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern