Wirtschaftsgespräche in Brasilien


Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph: Auslandsgeschäft unserer Unternehmen sichert Wohlstand für Familien und das Land gleichermaßen – Potenzial werthaltiger Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern bei weitem nicht ausgeschöpft

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph ist am Sonntag mit Unternehmern aus Vorpommern nach Brasilien gereist.
„Ziel unserer Wirtschaftsgespräche vor Ort sind umfassendere Geschäftsbeziehungen zwischen brasilianischen und unseren Unternehmen auf den Gebieten umweltschützende Abfall- Kreislaufwirtschaft, wertschöpfende Energie-Kreislaufwirtschaft und Arbeitsschutz. Ziel der Reise sind der Export von Know-how unserer ökologischen Abfall-Kreislaufwirtschaft im Land, von Umweltschutz und mehr ökologiebasierter Wertschöpfung in Brasilien. Wir wollen und können mehr Auslandsgeschäft generieren. Das Potenzial werthaltiger Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Brasilien ist sehr interessiert an unseren Erfahrungen und unserem Know-how zu mehr Wertschöpfung durch modernste, ökologiebasierte Abfall-Kreislaufwirtschaft, durch eine nachhaltige Energie-Kreislaufwirtschaft und höheren Arbeitsschutz. Das sind in Brasilien wirtschaftlich noch junge Bereiche. Hier können wir mit unserem heimischen Know-how vor Ort punkten. Mehr Auslandsgeschäft unserer Unternehmen sichert Wohlstand für Familien und das Land gleichermaßen. Die erste Zusammenarbeit trägt bereits Früchte. Daran wollen wir anknüpfen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Montag in Brasilien.
„Im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina ist 2014 eine Pilotanlage zur Biogas-Monofermentation von Schweinegülle als Gemeinschaftsprojekt von deutschen und brasilianischen Partnern, unterstützt vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, entstanden. Aus der Schweinegülle und pflanzlichen Abfällen wird heute Biogas gewonnen und nach weiterer Verarbeitung als Erdgas in Drucktanks an Industriekunden verkauft. „Ich bin überzeugt, hier entsteht etwas, was das hohe Vertrauen unserer brasilianischen Partner in uns als Europäer und Deutsche helfen kann zu rechtfertigen. Hierbei tragen Politik und Wirtschaft gemeinsam Verantwortung“, so Rudolph vor Ort.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit intensivieren, Projekte gemeinsam angehen

Im Rahmen der Reise sind unter anderem Wirtschaftsgespräche mit Unternehmen, Treffen mit Umweltorganisationen sowie Kooperationsverhandlungen mit Vertretern der Regierungen der brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais und Santa Catarina geplant. „Unser Ziel in den Gesprächen ist, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu intensivieren und zu verfestigen. Wir wollen den Austausch von erfolgreichen Projekten, Produkten und Innovationen vorantreiben, so dass letztlich beide Seiten partnerschaftlich gewinnen, gleichermaßen wirtschaftlich und ideell“, sagte Rudolph.

Zu den an der Reise teilnehmenden Firmen gehören die ME-LE Unternehmensgruppe aus Torgelow (unter anderem in den Bereichen Energietechnik und Biogastechnologie tätig), die Gerüstbau SHD Müggenburg GmbH aus Torgelow, die BN Umwelt GmbH aus Rostock (Dienstleistungen in den Bereichen Abfall, Anlagenbau, Energie, Hochbau und Infrastruktur) und das Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum Brasilien-Deutschland e.V. aus Berlin.

Technik und Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern bereits in Brasilien vertreten

Derzeit sind Unternehmen des Landes aus den Branchen Umwelttechnik, Gesundheitswirtschaft/Medizintechnik sowie dem Anlagen- und Maschinenbau wirtschaftlich in Brasilien aktiv. So gibt es beispielsweise in der Abfallwirtschaft ein gemeinsames Projekt zum Aufbau einer modernen Organisationsstruktur für die gemeindeübergreifende Abfallwirtschaft zwischen dem Umwelttechnologienetzwerk envi MV e.V., der BN Umwelt GmbH und der Deutschen Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) in Pomerode in Santa Catarina. Die ME-LE Energietechnik GmbH aus Torgelow hat gemeinsam mit der Hochschule Neubrandenburg für brasilianische Partner Biogasanlagen entwickelt und gebaut. Zusätzlich wurde eine Verwertungsanlage für Schweinegülle entwickelt. Im Bereich Gesundheitswirtschaft hat die Universitätsmedizin Greifswald die Bevölkerungsstudie „SHIP - study health in Pomerania“ in der Region um Pomerode durchgeführt.

„Mecklenburg-Vorpommern ist ein attraktiver Wertschöpfungsstandort, der viele Möglichkeiten für einen wirtschaftlichen Austausch bietet. Wir werden auf unsere Stärken aufmerksam machen und für unseren Wirtschaftsstandort und gute gemeinsame Projekte werben“, sagte Rudolph.

Informationen zum Außenhandel zwischen Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern

Im Jahr 2015 betrug der Warenaustausch zwischen Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 73 Millionen Euro. Damit lag der südamerikanische Staat auf Platz 33 der Außenhandelspartner.

Im Jahr 2016 wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 29 Millionen Euro nach Brasilien exportiert. Die wichtigsten Exportgüter waren Maschinen (36 Prozent), Kraftmaschinen ohne Motoren für Ackerschlepper, Luft- und Straßenfahrzeuge (20 Prozent) und Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung (11 Prozent). Im gleichen Zeitraum wurden von Brasilien nach Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 21 Millionen Euro importiert. Die wichtigsten Importgüter waren Obst- und Gemüsesäfte (60 Prozent), Kleie, Abfallerzeugnisse zur Viehfütterung und Futtermittel (7 Prozent) und Ölkuchen (7 Prozent; dabei handelt es sich um feste Rückstände von Soja- oder Erdnussöl sowie von Kokos- oder Palmnüssen).

Das Außenhandelsvolumen Mecklenburg-Vorpommerns insgesamt hat im Jahr 2015 mit 13,3 Milliarden Euro einen Höchstwert erreicht (2014: 12,5 Milliarden Euro, 2013: 11,7 Milliarden Euro). Die wichtigsten Außenhandelspartner waren 2015 Polen (1,3 Milliarden Euro), die Niederlande (1,2 Milliarden Euro), Dänemark (803 Millionen Euro) und Russland (717 Millionen Euro).

Schwerin - 30.01.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit


Zum ersten Mal: Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommerns im Ausland ernannt

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph: Brasilianischer Unternehmer wirbt für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat auf der noch bis Sonntag (05.02.) andauernden Unternehmensreise in Brasilien Jaime Gustavo Grossenbacher seine Ernennung zum Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommern durch Wirtschaftsminister Harry Glawe überbracht. „Mit Jaime Gustavo Grossenbacher haben wir den ersten Wirtschaftsbotschafter, der aus dem Ausland für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern wirbt und unsere Unternehmen in Südamerika begleitet. Als Unternehmer mit engen Verbindungen in die Verwaltungen und Unternehmensnetzwerke vor Ort fungiert der in Blumenau, Brasilien, geborene Wirtschaftsbotschafter als Türöffner für den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern und als Interessenvertreter von Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern vor Ort“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph in Brasilien.

Wirtschaftsbotschafter in Brasilien

Brasilianischer Unternehmer wirbt für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern: Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit (rechts im Bild), überreicht Jaime Gustavo Grossenbacher (Bildmitte) in Anwesenheit von Tito Alfredo Schmitt, Vizepräsident des Industrieverbandes des brasilianischen Bundesstaates Santa Catarina – FIESC, die Ernennungsurkunde zum Wirtschaftsbotschafter. (Foto: WM)

Brasilianischer Unternehmer als Wirtschaftsbotschafter

Der Rechtsanwalt und Unternehmer Grossenbacher ist unter anderem als Kooperationsbeauftragter zwischen der Universität FURB Blumenau und der Hochschule Stralsund aktiv. Blumenau ist eine Großstadt im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina. Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige dort ist die Textilindustrie. So produziert unter anderem die im Jahre 1880 von deutschen Einwanderern gegründete Firma Hering in Blumenau vor allem für den brasilianischen Markt. Des Weiteren haben sich in den letzten Jahren verstärkt Firmen aus der Informations- und Kommunikationsbranche in der Stadt angesiedelt. Neben dem Tourismus und der Textilindustrie gilt auch die Porzellanindustrie als ein weiterer wichtiger Wirtschaftsbereich. Zusätzlich ist die Stadt der wichtigste Finanzplatz im Bundesstaat Santa Catarina. „Es geht in erster Linie darum, dass die Wirtschaftsbotschafter mit ihren persönlichen Kontakten und Netzwerken auf die Standortvorteile Mecklenburg-Vorpommerns aufmerksam machen und unseren Unternehmen vor Ort mit Rat und Tat zur Seite stehen. Engagierte Unternehmer, die bereits eigene Erfahrungen in unserem Land gemacht haben, berichten authentisch über den Standort. So können sie andere mögliche Investoren von den Vorteilen viel besser überzeugen. Das ist Wirtschaftswerbung mit persönlichem Profil“, sagte Rudolph.

Wirtschaftsbotschafter des Landes werben für Standortvorteile in Mecklenburg-Vorpommern

Für die im Jahr 2009 gestartete Initiative „Wirtschaftsbotschafter MV“ engagieren sich aktuell 64 Unternehmer und Personen des öffentlichen Lebens ehrenamtlich. Ziel des Wirtschaftsnetzwerkes ist es, über persönliche Kontakte zu Entscheidern in der nationalen und internationalen Wirtschaft weitere Ansiedlungen für Mecklenburg-Vorpommern zu erschließen und damit zur langfristigen Stärkung der hiesigen Wirtschaft beizutragen.

Schwerin - 03.02.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit

 


Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern von Brasilienreise zurück

Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph: Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern haben Aufträge mit einem Volumen von rund zehn Millionen Euro im Gepäck – Gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet – Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern in Brasilien gefragt


Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Ende einer Brasilienreise mit Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern eine positive Bilanz gezogen. „Produkte und Dienstleistungen aus Mecklenburg-Vorpommern sind in Brasilien mehr denn je gefragt. Es wurden konkrete Projekte für rund zehn Millionen Euro gezeichnet, an denen die Wirtschaft aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt ist“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Dienstag in Schwerin.

„Vor Ort haben wir großes Interesse erfahren, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Unternehmen aus Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern zu intensivieren. Zwischen der Staatskanzlei des Bundesstaates Minas Gerais, der Industrievereinigung des Bundesstaates Minas Gerais und dem Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern wurde eine Gemeinsame Absichtserklärung zur Intensivierung gemeinsamer Projekte unterzeichnet. Ein ´Wirtschaftstag Minas Gerais´ in Mecklenburg-Vorpommern wird Anfang 2018 entsprechende Möglichkeiten ausloten. Die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern hat dankenswerterweise die Federführung übernommen“, so Rudolph weiter.

Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern unterstützen bei Umrüstung und Neubau von Biogasanlagen in Brasilien

Unter Beteiligung des Torgelower Unternehmens ME-LE Energietechnik GmbH wird eine Biogasanlage in Fazenda Rio Verde umgerüstet, eine weitere Anlage in Agro Minas Gerais konzeptionell geplant und eine Anlage in Granja Monte Alegre wird neu gebaut werden. In Suinco Patoa de Minas plant die ME-LE Energietechnik GmbH den Neubau einer Biogasanlage für einen Schlachthof, um künftig Schlachtabfälle energetisch verwerten zu können. „In Brasilien steigt aufgrund zunehmender Strompreise bei den Unternehmen die Nachfrage nach einer eigenen Energieerzeugung. Wichtig sind insbesondere Wärmebereitstellung und die grundlastfähige Stromerzeugung. Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern verfügen auf diesen Gebieten über eine hohe Kompetenz. Jetzt wird das heimische Know-how auch in Brasilien wertschöpfend und umweltschützend eingesetzt“, betonte Rudolph.

In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit Biomasseheizkraftwerke mit 58 Megawatt elektrischer und 260 Megawatt thermischer Leistung betrieben. Diese Anlagen sparen rund 280.000 Tonnen Erdgas und Öl und reduzieren den Ausstoß von Kohlendioxid um rund 770.000 Tonnen per anno.

Gerüstmaterial aus Mecklenburg-Vorpommern wird nach Brasilien exportiert

Das Unternehmen Gerüstbau SHD Müggenburg GmbH aus Torgelow wird künftig Material für den Gerüstbau nach Brasilien exportieren und auch an der Ausbildung von Gerüstbauern in Brasilien nach deutschen Standards beteiligt sein.

Mit Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine moderne Abfallkreislaufwirtschaft in brasilianischen Kommunen

„Mit dem Verband AMMVI, Associação dos Municípios do Médio Vale do Itajaí, einem Verband von 14 Gemeinden im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina, der Firma BN Umwelt aus Rostock und dem WWZ Centre Berlin, wird gemeinsam an der Planung einer Anlage zur mechanisch-biologischen-Abfallbearbeitung gearbeitet. Das hierfür notwendige Know-how kommt aus Mecklenburg-Vorpommern“, so Rudolph weiter.

Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommerns im Ausland ernannt

Auf der Unternehmerreise hat Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph den Brasilianer Jaime Gustavo Grossenbacher seine Ernennung zum Wirtschaftsbotschafter Mecklenburg-Vorpommerns überbracht. „Mit dem Unternehmer ist der erste Wirtschaftsbotschafter ernannt worden, der aus dem Ausland heraus für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern wirbt und vor Ort unsere Unternehmen aktiv unterstützt“, so Rudolph.

Teilnahme Mecklenburg-Vorpommerns an den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen angeregt

Der für die brasilianischen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande du Sol zuständige Generalkonsul Stefan Trautmann regte die Teilnahme Mecklenburg-Vorpommerns an den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen im November 2017 in Porto Alegre an, um die aktuellen Sachstände der vereinbarten Projekte vorzustellen. Staatssekretär Rudolph hat Prüfung zugesagt.

Schwerin - 07.02.2017
Text: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit