Das Schabbell - Museum . Leben . Welterbe


Nach rund siebenjähriger umfangreicher Sanierung öffnet das Stadtgeschichtliche Museum am 22. Dezember 2017 seine Tore und das Eröffnungsdatum passt zum Haus, denn am 22. Dezember 1565 wurde Hinrich Schabbell zum Ratsherrn berufen.

„Heute ist ein großer Tag für Wismar, denn die Bürgerinnen und Bürger bekommen ihr Stadtgeschichtliches Museum zurück und es öffnet endlich wieder seine Türen. Die aufwändige Sanierung wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht und 10 Millionen € Fördermittel aus dem Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten zur Verfügung gestanden hätten. Insofern ist dieses Projekt nicht nur ein städtisches, sondern auch eines des Landes und des Bundes“, betont Bürgermeister Thomas Beyer.

Das Stadtgeschichtliche Museum der Hansestadt Wismar beherbergt nicht nur die wichtigsten Ausstellungsstücke, es ist mehr als Ausstellungsraum, es ist selbst auch Teil der Ausstellung.

Wismar - Schabbell

Von links nach rechts: Thomas Beyer (Bürgermeister der Hansestadt Wismar), Onno Folkerts (Geschäftsführender Gesellschafter von Angelis & Partner)


Schon im 16. Jahrhundert bildeten das Schabbellhaus und das danebenliegende Giebelhaus einen gemeinsamen Komplex. Das typisch hanseatische Kaufmannshaus mit seiner verputzten Fassade ist das ältere Gebäude. „Der Stadt zur Zierde und Ehre“ diene sein neues Brauhaus schreibt Heinrich Schabbell über sein Eckhaus, das er 1569—1570 errichten ließ. Schon in der Ausrichtung seines Hauses wird sein hoher, repräsentativer Anspruch deutlich: Das Haupthaus fügt sich nicht in die Reihe der Häuser mit dem Giebel zur Schweinsbrücke, sondern es ist gedreht und wendet seinen reich mit Sandsteinelementen geschmückten Giebel selbstbewusst der Nikolaikirche zu. Der als Wohnraum genutzte Seitenflügel erstreckt sich als eigenständiger Baukörper an der Frischen Grube entlang. Während der denkmalgerechten Sanierung wurden beide Häuser zu einem modernen Museumskomplex zusammengeführt. Auf 1200 m2; wird hier die facettenreiche 800-jährige Geschichte der Hansestadt Wismar präsentiert, erklärt und erlebbar gemacht. Es ist die Schatzkammer der Stadt.

Es war ein langer und herausfordernder Bau, in dessen Verlauf auch viele Entdeckungen gemacht wurden. Besonders zu erwähnen sind eine Deckenmalerei sowie eine Wandmalerei und ein Renaissancefenster, diese konnten nur durch Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung restauriert werden und sind so nun Teil der Ausstellung. „Die Restaurierung des Stadtgeschichtlichen Museums war eine Mammutaufgabe und ich bin wirklich glücklich, dass wir es heute eröffnen können. Viele haben sich für dieses Vorhaben eingesetzt. Hervorheben möchte ich das Engagement der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest. Wenn wir diese Unterstützung nicht bekommen hätten, wäre eine Restaurierung der Malereien und des Fensters nicht möglich gewesen und das Haus um diese Highlights ärmer gewesen“,so Bürgermeister Thomas Beyer.

Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung begründete das Engagement von Stiftung und Sparkasse Mecklenburg Nordwest: „Das Schabbell ist ein Kultur- und baugeschichtliches Juwel für Wismar, Mecklenburg-Vorpommern und den Ostseeraum. Es steht für hanseatisches Bürgerbewusstsein und höchsten Kunstsinn. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung hat sich darum gern gemeinsam mit der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest für die Erhaltung dieses einzigartigen Denkmals engagiert. Es wird – da sind wir sicher- auf ein breites öffentliches Interesse stoßen.“ Thomas Beyer betont: „Es gab zahlreiche weitere Förderer und Sponsoren und ich möchte ihnen herzlich danken. Ebenso danke ich dem Planungsbüro Angelis & Partner, den Bauleuten und ganz besonders dem Museumsteam unter der Leitung von Corinna Schubert.“

Zahlen/Daten

Baukosten rund 12,5 Mio €.
UNESCO Welterbemittel 10 Millionen (10% Eigenanteil, 90% Förderung )
Die restlichen 2.390.000,00 € setzen sich aus Städtebaufördermitteln inkl. Eigenmitteln zusammen.
Ausstattung des Museums: rund 2,6 Mio €
Davon 70% Förderung durch das Land
In der Summe hat das Museum rund 15 Mio € gekostet.

Wismar - 22.12.2017
Text: Pressestelle Hansestadt Wismar