Hansebibliothek in Tikhvin


Die Hansebibliothek in Tikhvin verbindet die Städte Europas

Am 8. Juli wurde in Tikhvin (Russland) die Europäischen Hansebibliothek, die im soziokulturellen Zentrum „Teffy“ gegründet wurde, eröffnet. Die Eröffnungszeremonie wurde während des 7. Russischen Hansetages durchgeführt. Der Russische Hansetag ist ein einzigartiges historisch-kulturelles Festival, das in Tikhvin vom 8. bis 9. Juli stattfand.

An der Eröffnung der Hansebibliothek haben der Präsident des Bundes der russischen Hansestädte, Bürgermeister von Welikij Nowgorod Jurij Bobryschew, Oberhaupt des Rayons Tikhvin Alexandr Lazarevitsch, Präsidiumsmitglied der Hanse der Neuzeit Olga Popova, Deputierten der gesetzgebenden Versammlung Leningrader Gebiets Alexandr Petrov und Nadezhda Belova, Hansebeauftragte in Tikhviner Rayon, Berater des Rayonoberhaupts Stanislav Smirnov, sowie Delegationsleiter aus den russischen Hansestädte und eingeladene Gäste teilgenommen.

Tikhvin - Hansebibliothek

An der Eröffnungszeremonie der Hansebibliothek haben der Präsident des Bundes russischer Hansestädte Jurij Bobryschew und Oberhaupt des Rayons Tikhvin Alexander Lazarevitsch teilgenommen (rechts). Foto: Pressestelle Hansestadt Tikhvin


Die Gründung der Europäischen Hansebibliothek – der Büchersammlung über die Geschichte, Kultur, Sehenswürdigkeiten, Tourismuspotential und auch berühmten Bürger aus den Hansestädten der Neuzeit geht auf die Initiative der Stadt Tikhvin zurück. Sie erhielt Unterstützung vom Vormann der Hanse der Neuzeit, dem Bürgermeister von Lübeck, Herr Bernd Saxe, welcher 190 Städte aus insgesamt 16 Ländern repräsentiert.

An diesem Projekt haben sich 73 Städte aus 11 Ländern beteiligt und über 480 Büchern gestiftet. Derzeit gehören der Hansebibliothek über 520 Büchern und Prospekte, die über 83 Städte und 13 Länder erzählen.

Bei der Eröffnungszeremonie bedankte sich Präsident des Bundes russischer Hansestädte Jurij Bobryschew für diese interessante Idee, die erlaubte einen großen und wichtigen Schritt zu der Einigung der europäischen Städte zu machen. Das ist besonders wichtig in heutiger gesellschaftspolitischer Situation.

Das Oberhaupt des Razons Tikhvin Alexandr Lazarevitsch betonte, dass die Hansebibliothek großes Potential für die internationale Positionierung der Stadt Tikhvin besitzt und unbedingt eine schöne Besonderheit des soziokulturellen Zentrums „Teffy“ ist. Sie unterstützt das Renommee des Zentrums als eine Bibliothek der neuen Generation.

Der Berater des Oberhaupts Tikhviner Rayons Stanislav Smirnov, Initiator der Gründung der Hansebibliothek, hob hervor, dass die guten Beziehungen zu den Hansestädten Europas, ihr historisches und kulturelles Nahverhältnis zu Tikhvin und anderen Städten Russischer Hanse zeigen und schon heute viele Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes Hansebibliothek anbieten, für die weitere Ergänzung des Bibliothekbestandes. Wie sehr die Städte an der weiteren Entwicklung des Projektes interessiert sind hat auch der 7. Russische Hansetag gezeigt. Während des Festivals schenkten die Städte Porchow und Totma der Hansebibliothek neue Bücher.

In den vergangenen Tagen hat die Bibliothek ein Überraschungsgeschenk bekommen – eine Forschungsarbeit des wissenschaftlichen Mitarbeiters des Museums für die Geschichte der Unterwasserkräfte Russlands namens A.I. Marinesko, Mitglieds der Russischen Geografischen Gesellschaft, Kandidaten der Geschichtswissenschaften, Mitglieds der Akademie für Militärgeschichtswissenschaften Konteradmiral Konstantin Schopotov.

„Ein Rückblick auf die Geschichte des Bundes russischer Hansestädte ist eine bedeutende und große Sache, - schrieb Konstantin Schopotov im Begleitungsschreiben. – Die archäologische Unterwasserexpedition „Erinnerung des Ostseeraums“ erforschte im Laufe der vergangenen vier Jahre ein altes Segelschiff aus Holz, welches in der Bauart der alten Hansekoggen gefertigt wurde. Das Schiff war in der Bucht „Dalnaja“ im Vyborg Binnenmeer entdeckt worden. In dieser Bucht befand sich eine Nowgoroder Zollstation, wo sich die Schiffe aus dem Ostseeraum unter der Leitung von Lübeck mit den Schiffen aus Nowgorod, Ladoga und anderen russischen Nordstädten trafen, um Waren zu tauschen. Wir würden uns freuen, wenn diese Forschungsarbeit für Sie interessant wird“.

Die Zeit wird uns zeigen, wie sich die Hansebibliothek weiter entwickelt. Eine der Hauptaufgaben, die die Organisatoren vor sich sehen, ist die Digitalisierung des Bibliothekbestandes, damit die Bücher auch für die Bürger der Hansestädte Europas erreichbar werden. Und natürlich ist wichtig, den Bibliothekbestand mir neuen Büchern zu ergänzen, damit der ganze Städtebund der Hanse dargestellt wird.

Tikhvin - 14.08.2017
Text: Pressestelle Hansestadt Tikhvin