Integrierte Sportentwicklungsplanung


Startschuss zur „Integrierten Sportentwicklungsplanung“ für die Hansestadt Wismar

Ende April 2017 erhalten 6.000 per Zufallsstichprobe ausgewählte Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einen Fragebogen zum Sport- und Bewegungsverhalten. Sie erhalten hiermit die Möglichkeit, die zukünftigen Sport- und Bewegungsstrukturen unserer Stadt mit ihrer Stimme aktiv mit zu gestalten!

Ziel der Sportentwicklungsplanung ist es, Menschen zu einer aktiveren körperlich-sportlichen Lebensgestaltung zu bewegen und durch eine tragfähige Planung die dafür inhaltlichen Angebote und infrastrukturellen Grundlagen zu schaffen. Der Sportentwicklungsplan dient hierfür als Steuerungsinstrument.

Auch die Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten in Wismar werden im Rahmen von Online-Befragungen in den Planungsprozess einbezogen.

Die Ergebnisse der empirischen Erhebungen bilden die Basis für die im Anschluss stattfindende kooperative Planungsphase im Herbst 2017. Im Rahmen öffentlicher Workshops werden die wissenschaftlichen Ergebnisse den Experten aus der Fachverwaltung, den Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt.

Wismar - 18.04.2017
Text: Pressestelle Hansestadt Wismar


Bürgerumfrage mit starker Beteiligung – Wissenschaftsteam präsentiert erste Ergebnisse der Sportentwicklungsplanung für die Hansestadt Wismar

Die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Wismar sind erfreulich aktiv, können ihre zeitlichen Belastungsumfänge aber noch deutlich steigern, wenn sie etwas Gutes für ihre Gesundheit tun wollen. Zu diesem Ergebnis kommen die Potsdamer Wissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Rode und Prof. Dr. Michael Barsuhn vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg.

6.000 Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Wismar haben in diesem Jahr einen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten erhalten. 1.480 Personen haben sich beteiligt. „Mit rund 25% konnten wir eine sehr gute Rücklaufquote erzielen, auch im Vergleich zu anderen Studien, die von unserem Team derzeit bundesweit durchgeführt werden.“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Rode. Im Rahmen der repräsentativen Befragung gaben 77% der Bürgerinnen und Bürger an, sportlich aktiv zu sein. Aber nur 39% erreichen auch tatsächlich Zeit- und Belastungsumfänge, die zu physischen Anpassungserscheinungen und nachhaltigen Gesundheitseffekten führen. Deutlich wird auch, dass Sporttreiben im Verein im Durchschnitt höhere Gesundheitseffekte nach sich zieht als außerhalb des Vereins – ein gutes Argument für die Unterstützung der gemeinwohlorientierten Sportvereine. Die Untersuchung zeigt darüber hinaus, dass neben den traditionellen Sportanlagen wie Sporthallen und Sportplätze insbesondere der öffentliche städtische Raum, also Parkanlagen, Straßen, Radwege und Waldwege von den Bürgerinnen und Bürgern für sportliche Betätigung genutzt werden. „Knapp die Hälfte aller Sport- und Bewegungsaktivitäten finden hier statt.“, erklärt Prof. Dr. Michael Barsuhn. „Die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein verschieben den Fokus hin zu sanften und ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen.“ Und damit sind wir bei den beliebtesten Sportarten der Bevölkerung Wismars: hier rangiert Radfahren auf Position eins, gefolgt von Spazierengehen, Laufen sowie Fitnesstraining. Die beliebteste Mannschaftssportart ist Fußball.

„Die künftige Planung muss sich an den konkreten Sport- und Bewegungsbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientieren, deshalb ist es zwingend, sie in den Planungsprozess einbeziehen. Die hohe Rücklaufquote bestätigt und zeigt uns das große Interesse am Thema in der Bevölkerung.“, so Thomas Beyer, Bürgermeister der Hansestadt Wismar. In den nächsten Wochen werden die gesammelten Daten vom INSPO weiter ausgewertet und zu konkreten Handlungsempfehlungen verdichtet. Hierzu gehört auch eine Einschätzung der Sportanlagen, aus der für die Hansestadt Wismar zukünftige Investitionskosten abgeleitet werden können.

Um die Handlungsempfehlungen für die zukünftige Sportentwicklung der Hansestadt mit Erfahrungen aus der Praxis sinnvoll zu ergänzen, laden Stadtverwaltung und das Potsdamer Wissenschaftsteam am 22. November 2017 zur Informations- und Diskussionsrunde für Sportvereine, Schulen und Kitas ein. Auch unter den wichtigsten Institutionen des Sports der Hansestadt Wismar sind eigens durchgeführte Befragungen zur städtischen Sportsituation auf reges Interesse gestoßen. Nun wird im Rahmen der Veranstaltung die kooperative Planungsphase der Sportentwicklungsplanung eingeleitet. Das Forschungsteam wird zentrale Ergebnisse der durchgeführten Befragungen vorstellen, um in der folgenden Diskussionsrunde gemeinsame Erkenntnisse präzisieren und durch Ideen und Vorschläge der Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis bereichern zu können: Wo existieren zukünftige Potentiale zur Entwicklung der Sport- und Bewegungsstrukturen in der Hansestadt Wismar? Welche Impulse können für die Entwicklung der Sportvereine gegeben werden? Welche Rolle sollten Sport und Bewegung in Schulen und im Rahmen der frühkindlichen Erziehung in Kindertagesstätten spielen? Diese und viele weitere Fragen werden im Laufe der Veranstaltung erörtert.

Über das Vorhaben wurden die jeweiligen Vertreterinnen und Vertreter mit persönlichen Einladungen informiert. Interessierte Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten der Hansestadt Wismar werden gebeten, sich bis zum 17.11.2017 bei Frau Susanne Möller (Stadtverwaltung / Abteilungsleiterin Sport) unter smoeller@wismar.de für die Veranstaltung anzumelden. Rückfragen zum laufenden Planungsprozess beantwortet Ihnen das Forschungsteam des INSPO (Projektleitung: Prof. Dr. Michael Barsuhn; barsuhn@inspo-sportentwicklungsplanung.de).

Wismar - 08.11.2017
Text: Pressestelle Hansestadt Wismar