Rücktritt das AfD-Direktkandidaten im Wahlkreis 13


Der gewählte Direktkandidat der AfD im Wahlkreis 13 zur Bundestagswahl, Lars Löwe (32, Wismar) hat am Sonnabend mit sofortiger Wirkung seine Kandidatur zurückgezogen. Darüber hinaus gab er auch sein Amt als ehrenamtlicher Landespressesprecher ab.

AfD - Lars Löwe

(Foto: Privat)


Zur Begründung erklärt Löwe: „Nicht unbedingt die inhaltliche Ausrichtung, aber das Auftreten mehrerer Repräsentanten meiner Partei und der Anhänger dieser Personen haben mich in den letzten Monaten daran zweifeln lassen, ob ich diese Partei noch mit der notwendigen Überzeugung als Direktkandidat vertreten kann. Der Bundesparteitag am Wochenende war leider nicht gewillt, eine von Frauke Petry beantragte Festlegung auf eine realpolitische Strategie zu behandeln und den verbalen Grenzüberschreitungen der letzten Zeit einen Riegel vorzuschieben. Daraus ziehe auch ich jetzt meine Konsequenzen.“

Parteimitglied werde Löwe aber bleiben: „Es besteht nach wie vor dringender Bedarf an einer bürgerlichen, liberal-konservativen Volkspartei. Solange jedoch Grenzüberschreitungen wie der „Dresdner Rede“, dem Mitgröhlen auf einer NPD-Demo oder der Relativierung der Verbrechen des Anders Breivik nicht das geschlossene Signal folgt, dass so etwas in der AfD keinen Platz hat, wird der Weg zur Volkspartei zurecht versperrt sein. Stattdessen wurde auch in meinem Landesverband die Haltung zum Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke zu einem zentralen Faktor für die Wahl auf die Landesliste – zu ungunsten der Unterstützer des Verfahrens. Bundessprecher Jörg Meuthen hat zudem unter großem Beifall auf dem Parteitag die fundamentaloppositionelle Strategie als Marschroute ausgegeben, indem er in eigenen Worten Höckes Parole vom „vollständigen Sieg“ wiederholte.“

Dennoch bleibt Löwe zuversichtlich, dass sich die strategische Ausrichtung mittelfristig ändern werde: „Es wird sich zeigen, dass nur eine hart in der Sache, aber moderat im Ton agierende Partei Regierungsbeteiligungen erreichen und so Politik mitgestalten kann. Für diesen Kurs werden sich zukünftig Mehrheiten finden. Die Nachwahl von durchweg gemäßigten Kandidaten für das Bundesschiedsgericht am Sonntag ist ein gutes Signal, auch in Bezug auf anhängige Parteiausschlussverfahren.“

Wismar - 23.04.2017
Text: Pressemitteilung des bisherigen Direktkandidaten der AfD im Wahlkreis 13, Lars Löwe